Bibi Blocksberg - 03 - Der Wetterfrosch
leise: »Quaaak!«
» Hallöchen! Hallöchen!«, ließ sich plötzlich eine bekannte Stimme vernehmen. »Was habt ihr denn da für einen putzigen Frosch? Ist euch der in der BioStunde ausgebüxt?«
» Nein, Frau Kolumna!«, antwortete Bibi lachend. »Das ist mein Wetterfrosch. Er heißt Fridolin!«
» Quak!«, sagte Fridolin. Die Reporterin schien ihm zu gefallen, denn er begann langsam die kleine Leiter hochzusteigen.
» Er klettert hoch! Er klettert hoch!«, rief Marita aufgeregt. »Das heißt, das Wetter wird schön! Hurra!«
Und tatsächlich! In dem Moment, als Fridolin mit seinem rechten Vorderbein die erste Sprosse berührt hatte, rissen die grauen Regenwolken auf. Dann hatte der Frosch die oberste Sprosse erreicht und lugte neugierig über den Rand seines Glases. Jetzt waren am Himmel große blaue Stellen zu sehen und die Sonne strahlte herab. Bibi strahlte ebenfalls, nahm Fridolin vorsichtig aus seinem Glas heraus und blickte sich stolz in der Runde um.
» Das ist ja sen-sa-tio-nell!« Karla Kolumna zückte eilig ihren Fotoapparat. »Huhu! Bibi! Fridolin! Bitte lächeln! Hier ist das Vögelchen!«
Während sie von den beiden eine Reihe von Fotos machte, plapperte Frau Kolumna weiter: »Hach, Kindchen! Mir kommt da gerade eine wundervolle Idee! Wir machen deinen Fridolin zum Mitarbeiter der Neustädter Zeitung. Das wäre die Sensation! Er kommt jeden Tag auf die Titelseite. Fridolin, der Wetterfrosch! Wie findest du das, Kindchen?«
» Wenn Sie meinen, Frau Kolumna?« Bibi war ein bisschen geschmeichelt. »Bitte, gern, aber Fridolin bleibt bei mir!«
» Aber natürlich, Bibilein«, versicherte die Reporterin. »Du musst Fridolin gar nicht aus der Hand geben. Weißt du was? Ich rufe dich jeden Tag an und du sagst mir, auf welcher Sprosse von der Leiter dein Frosch sitzt. Wenn es klappt, dann springt dabei auch ein kleines Taschengeld für dich heraus. Abgemacht?«
Bibi nickte und wollte noch etwas sagen, aber da war Karla Kolumna schon wieder auf dem Sprung.
Sie winkte den Kindern freundlich zu, rief »Tschüsschen!« und weg war sie um die nächste Straßenecke.
Nun wurde es auch für Bibi Zeit. Mami wartete bestimmt schon mit dem Mittagessen.
Sie befahl Kartoffelbrei mit einem Hexspruch zu sich. Dann setzte sie Fridolin behutsam vor sich auf den Besenstiel und klemmte sich das Glas unter den Arm.
»Na, dann wollen wir mal, Fridolin«, sagte sie. »Du möchtest doch sicher dein neues Zuhause kennen lernen. Also gut festhalten, mein Kleiner! Eene meene mei, flieg los, Kartoffelbrei! Hex-hex!«
Fridolin und Vater Blocksberg
Bibi setzte zu Hause ihren Wetterfrosch in sein Glas, stellte das Glas auf den Wohnzimmertisch und sagte: »Fridolin, darf ich vorstellen? Das ist meine Mutter Barbara, eine berühmte Hexe. Mami, das ist Fridolin, mein Wetterfrosch. Ich hoffe, ihr beiden vertragt euch!«
Frau Blocksberg betrachtete das kleine Kerlchen amüsiert und zwinkerte Fridolin zu. Fridolin legte den Kopf schief und blinzelte dann vorsichtig zurück. Frau Blocksberg lachte.
»Also, ich finde, er sieht richtig sympathisch aus. Außerdem mögen Hexen Frösche.«
»Du magst ihn also auch? Ja?« Bibi strahlte. »Dann darf ich ihn behalten, Mami?«
»Von mir aus. Ich bin allerdings gespannt, was Papi zu deinem Fridolin sagen wird. Den ärgert zur Zeit ja schon die Fliege an der Wand.«
»Dafür haben wir ja jetzt Fridolin«, meinte Bibi kichernd. »Fridolin fängt alle Fliegen in der Wohnung weg.«
»Fridolin? Welcher Fridolin, wenn ich fragen darf?«, ertönte plötzlich eine männliche Stimme.
Bibi und ihre Mutter fuhren herum. Sie hatten gar nicht gehört, dass Bernhard Blocksberg zur Wohnungstür hereingekommen war. Jetzt stand er plötzlich im Wohnzimmer und schaute streng.
Fridolin hatte sich bei der fremden Stimme so erschrocken, dass er aus seinem Glas mit einem Satz auf Bibis Schulter gesprungen war. Er schmiegte sich ängstlich an ihre Wange.
» Na, das siehst du doch, Papi. Fridolin ist ein Frosch.«
» Genau!«, pflichtete Barbara Blocksberg ihrer Tochter bei. »Unser Wetterfrosch.«
» Wetterfrosch, soso.« Herr Blocksberg trat näher und blickte Fridolin über den Rand seiner Brille neugierig an. »Ein Frosch mit einem Ring am Bein? Ein Frosch ist kein Wellensittich. Bibi, du hast jemanden verhext! Gib es zu, lüg mich ja nicht an. Also, wer ist es? Der Briefträger? Der Bürgermeister?«
Bernhard Blocksberg deutete eine leichte Verbeugung an und sagte höflich zu Fridolin:
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