Bibi Blocksberg - 03 - Der Wetterfrosch
Platz. Übrigens, darf ich auch mal die Ente haben?«
»Nein, dürfen Sie nicht!«, meinte der Bürgermeister bockig. »Damit spiele ich jetzt gerade!«
» Das ist wieder mal typisch für Sie!«, schimpfte Herr Hagelkorn. »Immer wollen Sie bevorzugt werden. Ich kriege keine Quietsche-Ente und keine modernen Geräte! Jetzt bin ich beleidigt. Ich trockne mich jetzt ab und gehe nach Hause!«
» Aber mein lieber Herr Professor!« Der Bürgermeister war plötzlich die Liebenswürdigkeit in Person. »Bleiben Sie doch noch ein Weilchen und hören Sie sich an, was ich zu sagen habe. Wir werden Ihre Wetterstation hochmodern ausrüsten, damit Sie sich bei Ihren Wettervorhersagen nicht mehr blamieren müssen.«
» Bravo, Herr Bürgermeister!«, freute sich Bibis Vater. »Das ist ganz in meinem Sinne. Ich habe übrigens noch mehr Spielsachen für die Badewanne. Sie müssen sich nicht darum streiten. Wer möchte ein Schiff, wer möchte einen aufblasbaren Fisch? Ein U-Boot ist auch noch da und…«
Wenig später tobten und planschten die drei Männer um die Wette, bewarfen sich mit Badeschaum und setzten das ganze Badezimmer unter Wasser.
Bibi und ihre Mutter, die die ganze Zeit über vor der Tür gelauscht hatten, atmeten erleichtert auf, als sich die Stimmung im Bad besserte. Als die drei Männer schließlich kicherten und alberten wie drei Schuljungen, hielten sie es vor lauter Neugierde nicht mehr aus. Sie mussten einfach durch den Türspalt linsen.
Der Herr Buchhalter Bernhard Blocksberg, der Herr Professor Friederich Hagelkorn und der Herr Bürgermeister Dr. Dr. Bruno Pressak ließen sich dadurch nicht im Geringsten stören. Sie winkten den beiden Damen nur freundlich zu und planschten vergnügt weiter.
Dann gesellte sich ein viertes männliches Wesen zu den badenden Männern. Mit lautem »Quak-quak!«
kam es durch den Flur gehüpft, nahm alle seine Kraft zusammen und sprang in das Badewasser.
» Fritzchen! Mein Fritz! Da bist du ja!« Der Professor riss die Arme hoch. »Ach, du mein Herzblättchen! Mein Grünröckchen! Mein Fröschli! Komm zu Herrchen!«
Endlich waren sie wieder vereint, Professor Friederich Hagelkorn und sein Wetterfrosch Fritz.
Doch Bibi wurde ein wenig traurig ums Herz. Durfte sie jetzt ihren lieben Fridolin nie mehr wiedersehen? Der Professor sah Bibis betrübte Miene.
»Keine Angst, mein Kind«, sagte er fröhlich. »Du hast mir mein Fritzchen zurückgebracht und darfst ihn von heute an sooft du willst besuchen. Wir würden uns sehr freuen, nicht wahr, Fritz?«
Als ob er jedes Wort verstanden hätte, blies der Wetterfrosch seine Backen auf, blinzelte der kleinen Hexe zu und machte ganz laut: »Quak! Quak! Quaaak!«
Das hieß soviel wie: »Aber ja, kleine Hexe Bibi Blocksberg!«
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