Bibi Blocksberg - 18 - Die neue Lehrerin
Riebensehl?«
»Nee!«, antwortete Bibi. »Die alte Zicke schießt den Vogel ab!«
»Hört mal zu«, meinte Florian. »Wir müssen was unternehmen.«
»Sehr richtig!«, stimmte ihm Olli zu. »Die Alte hängt bestimmt schon am Telefon und labert den Bürgermeister zu.«
Da lag Olli leider richtig. Frau Müller-Riebensehl war ins Direktorat geeilt, hatte sich das Telefon gegriffen und keifte jetzt dem Bürgermeister die Ohren voll. Und der hörte auch geduldig zu.
»Ist es denn die Möglichkeit?!«, rief der Bürgermeister am anderen Ende der Leitung. »Ich habe mich wohl verhört?! Frau Kaufmann eine Diebin, sagen Sie?! Ich hoffe, Sie können das auch beweisen, Verehrteste!«
»Aber natürlich!«, gab Frau Müller-Riebensehl giftig zurück. »Nur sie kommt in Frage.«
»Das ist kein Beweis.«
»Bei uns ist noch nie etwas weggekommen. Kaum ist diese Person an unserer Schule, schon passiert es.«
»Und? Was wollen Sie jetzt von mir?«, wollte das Stadtoberhaupt wissen.
»Wir können unmöglich zulassen, dass unsere Schüler Kontakt zu einer Diebin haben!« Aus dem Hörer kam eine Art Grunzen, das wie Zustimmung klang. »Ihr Einverständnis vorausgesetzt, werter Herr Bürgermeister, habe ich diese Person bereits der Schule verwiesen und nach Hause geschickt.«
»Das war aber ziemlich dumm von Ihnen.«
»Wie meinen?«, fragte Frau Müller-Riebensehl pikiert.
»Ich meine, dumm. Jetzt hat Frau Kaufmann Zeit, die Brosche verschwinden zu lassen.«
»Oh! Natürlich!« Frau Müller-Riebensehl erschrak. »Sie haben Recht.«
»Natürlich habe ich Recht. Ich habe immer Recht!« »Und was machen wir nun?«, fragte die Direktorin kleinlaut.
»Wir?« Der Bürgermeister lachte behäbig. » Wir machen gar nichts. Sie rufen jetzt die Polizei an und erstatten Anzeige.«
Damit war für ihn das Gespräch beendet. Frau Müller-Riebensehl war ein wenig unsicher: Glaubte er nun, dass Katja Kaufmann eine Diebin war, oder nicht? Auf jeden Fall hatte er sich ziemlich elegant aus der Affäre gezogen und alles weitere ihr überlassen. Sie wartete ein paar Minuten, um sich zu beruhigen, und suchte dann die Nummer der Polizei von Neustadt aus dem Telefonbuch heraus…
Wir müssen was unternehmen, hatte Florian gesagt und nun beratschlagten Bibi und ihre Klassenkameraden, was sie machen könnten.
»Wir veranstalten vor der Schule einen Sitzstreik und lassen den ollen Drachen nicht mehr raus«, schlug Bibi vor.
»Besser vor dem Lehrerzimmer«, meinte Moni. »Sie darf erst abziehen, wenn sie ihre Anschuldigung zurücknimmt.«
»Dann kriegen wir bestimmt einen Eintrag ins Klassenbuch«, gab Marita zu bedenken.
»Hast wohl Fracksausen?«, spottete Olli. »Willst du vielleicht nicht mitmachen?«
»Klar doch!« Marita nickte eilig und fügte dann großspurig hinzu: »So ein Eintrag macht mir gar nichts.«
»Du kennst dich doch mit Technik aus«, wandte sich Moni an Florian. »Kann man nicht irgendwie die Telefonleitung lahm legen?«
Florian wiegte bedächtig den Kopf. »Gute Idee, aber das ist nicht so einfach. Mal überlegen. Man müsste…«
»Streng dich nicht an!« Bibi lachte. »So was hexe ich mit links. Eene meene Saus und Braus, kein Ruf kommt rein, keiner geht raus. Hex-hex!«
Das »Hex-Plingpling« ertönte. Funken sprühten, Sternchen blitzten und sausten zum offenen Fenster des Direktorzimmers hinauf. In diesem Moment hob Frau Müller-Riebensehl den Hörer ihres Telefons ab, um die Polizei anzurufen. Doch die Leitung war tot.
Dem Täter auf der Spur
Bibi hatte ganze Arbeit geleistet und die gesamte Telefonanlage der Schule außer Betrieb gesetzt. Auf Dauer würde das den Kindern zwar nicht viel nützen, doch immerhin hatten sie ein wenig Zeit gewonnen. Jetzt ging es darum, die Unschuld von Katja Kaufmann zu beweisen.
»Wir müssen diese blöde Brosche finden und sie dann dem Bürgermeister bringen, damit die MüllerRiebensehl einen ordentlichen Denkzettel verpasst bekommt«, meinte Bibi.
»Und damit wir Frau Kaufmann wieder kriegen!«, rief Marita. »Mit allen Ehren und mit Pauken und Trompeten.«
»Langsam, langsam«, sagte Bibi. »Erst mal müssen wir die Brosche haben.«
»Ich wette, sie hat das gute Stück verschlampt und es liegt bei dem ollen Drachen irgendwo zu Hause«, vermutete Moni.
»Oder im Direktorzimmer«, meinte Olli.
»Genau«, stimmte ihm Florian zu. »Vielleicht ist sie runtergefallen und liegt unter dem Schreibtisch.«
»Nee, das glaube ich nicht.« Bibi schüttelte den Kopf. »Dann
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