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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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verraten?« Luke schaute Big Bill mit großen Augen an. »Ja, ist das Zeug jetzt nix wert?«
    »Schätze, mein Kaktustee hier ist mehr wert und eine bessere Medizin als das, was du da in der Hand hältst, Luke!«

    Big Bill und Luke gingen Richtung Saloon, kamen aber nicht weit. Eine riesige Menschenmenge versperrte die ganze Straße. Die Fuhrwerke stauten sich. Es war ein gigantisches Durcheinander. Als der Sheriff sich einen Weg bahnen wollte, wurde er sogar zurückgestoßen.
    »He, Sheriff, stellen Sie sich hinten an. Wir wollen alle die Medizin kaufen.«
    Aber Big Bill dachte überhaupt nicht daran. Er zog seinen Revolver und ballerte drei Mal in die Luft. Vor Schreck wichen die Leute zurück und er hatte den Weg frei.
    »Na also«, grunzte Big Bill zufrieden. »Warum nicht gleich!«
    Schnell war er mit Luke bei Barnabas und dessen Verkaufskarren angelangt. Barnabas verstaute gerade einen Haufen Geldscheine in einer Truhe.
    »Hallo, Mister«, begrüßte ihn Big Bill.
    »Ah, der Sheriff«, sagte Barnabas. »Sie wollen also auch eines von meinen Medizinfläschchen kaufen? Da tun Sie gut daran. Ich sehe schon, Sie haben zittrige Finger. Wahrscheinlich trinken Sie zu viel Kaktustee!«
    Big Bill nickte. »Schätze, da haben Sie recht. Ich habe zittrige Finger. Und diese zittrigen Finger zittern gleich noch mehr, wenn Sie nicht sofort aus Fox Town verschwinden. Tun Sie das nicht, sperre ich Sie ein und Sie kriegen jeden Tag eines von Ihren Fläschchen zu trinken. Sonst nix. Und gegen Gefängnisgitter wirkt die Medizin garantiert nicht. Wie sie auch sonst nicht wirkt, Sie alter Betrüger!«
    »Ho, ho«, sagte da Barnabas, der keineswegs eingeschüchtert war. »Betrüger, Gefängnis. Sheriff, Sie tragen aber dick auf. Ich bin immerhin der Große Barnabas, von dem die ganze Welt spricht, weil ich die schlimmsten Krankheiten heilen kann. Das können ja alle hier bezeugen. Oder?« Barnabas wandte sich an die Umstehenden. Die nickten und redeten auf den Sheriff ein.
    »Ja, der Kerl, der ein bisschen tot war«, meinte Big Bill und wandte sich an Buffalo. Der wich einen Schritt zurück und schaute den Sheriff unsicher an.
    »Äh, ja, Sheriff, ich war ziemlich tot. Und dieser Herr hier . . .«
    ». . . dieser Herr hier«, unterbrach ihn Big Bill, »ist ein Betrüger und ihr arbeitet zusammen. Ist doch klar wie Bisonpisse. Und außerdem, sag mal, Barnabas, oder wie immer Sie heißen, wie war das mit Ihrer Schwester. Die war von Geburt an blind?«
    »Richtig«, bestätigte Barnabas. »Und als ich ihr die Wundermedizin gab, konnte sie sehen. Ich glaubte es erst gar nicht. Aber als ich sie auf die Probe stellte, sagte sie sofort, ja, ich kann deine Unterhose an der Wäscheleine sehen – und die ist rot! Ein Wunder!«
    »Ein Wunder!«, sagten auch die Umstehenden.
    »Na, mein lieber Wunder-Barnabas«, sagte da Big Bill gefährlich langsam und tippte dabei ganz sachte und für alle sichtbar an seinen Revolver, »dann sagen Sie mir doch mal, wie ein Mensch, der von Geburt an blind ist, plötzlich weiß, was rot ist? Was eine Unterhose ist, ist kein Problem. Aber wie kann ein von Geburt an blinder Mensch wissen, wie die Farbe aussieht, von der er ja bisher immer nur hat reden hören? Nun? Ich bin gespannt!«
    Barnabas schaute zu Boden. Dann zu Buffalo. Und dann zur Geldtruhe.
    »Äh, also, ja, äh, meine Schwester . . .« Er verstummte.
    Woody war der Erste, der das Schweigen durchbrach.
    »Der Kerl ist ein Betrüger. Der hat uns übers Ohr gehauen. Den nehm ich mir vor.« Er stürzte sich auf Barnabas,andere hinter ihm her. Wieder knallten drei Schüsse und alle erstarrten.
    »Halt!«, schrie Big Bill und lud seinen Revolver nach. »Ich bin das Gesetz hier und sage, was getan wird. Ihr stellt euch jetzt alle in eine Reihe. Dann geben Barnabas und der kleine Kerl da jedem von euch sein Geld zurück. Und jeder, der betrogen wurde, darf ihnen einen Tritt in den Hintern geben. Okay?«
    Die Leute johlten. »Yippie! Her mit den Hintern!«
    Barnabas und Buffalo teilten das Geld aus und bekamen ihre Tritte. Danach sah man nur noch eine Staubwolke, die der rasende Karren mit der Wundermedizin aufwirbelte.
    In Fox Town war wieder Ruhe eingekehrt. Der Sheriff ließ sich zufrieden an seinem Schreibtisch nieder und Luke schenkte ihm einen Kaktustee ein.
    »Warum hast du das Wundermittel nicht weggekippt?«, wollte er von Luke wissen, als er sah, dass der das Fläschchen in seine Weste steckte.
    »Ach, man kann ja nie wissen, vielleicht hilft es

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