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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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geht’s!«
    Er stand auf, rückte seinen Hut zurecht und ging zur Tür.
    »Halt«, sagte er da, »das Wichtigste hab ich vergessen!«
    Seine Begleiter schauten sich verwundert an.
    Der Sheriff ging zum Schreibtisch zurück und trank seinen Kaktustee aus.
    »Man soll nichts verkommen lassen«, meinte er nur.
    Zu dritt gingen sie zum Saloon, wo es inzwischen wieder lauter geworden war. Aber es ging nicht mehr so hoch her wie zuvor. Etliche Gäste hatten den Saloon bereits sicherheitshalber verlassen. Als der Sheriff eintrat, verstummten die Anwesenden erneut. Big Bill schaute sich um. An einem der Tische saß Brad mit zwei Kumpanen und spielte Karten. Er blickte kurz auf, spielte aber gleich wieder ungerührt weiter.
    »Hallo, Brad«, begrüßte ihn der Sheriff. »Einen kleinen Abstecher nach Fox Town gemacht, wie?«
    »Hab hier was zu erledigen«, antwortete Brad, ohne den Sheriff anzuschauen.
    »Willst du was erledigen oder willst du wen erledigen? Wir wollen hier keinen Ärger. Und deshalb geb ich dir den guten Rat, aus der Stadt zu verschwinden. Und zwar gleich.« Der Sheriff berührte dabei seinen Revolver.
    Sofort sprangen Brads Kumpane auf. Doch ihr Boss hieß sie mit einer Handbewegung, sich wieder zu setzen.
    »Immer noch der Sheriff mit dem großen Maul. Du weißt, was ich hier will?«
    »Schätze, ja«, knurrte der Sheriff.
    »Gehst du mit raus?«
    »Nur, wenn du mir vorher deinen Revolver gibst!«
    »Keine Chance. Schau mal nach oben!«
    Big Bill sah nach oben, wo es in die Zimmer ging. Auf der Treppe standen zwei Männer, die ihre Gewehre auf ihn gerichtet hatten.
    »Du glaubst, du kannst mich überraschen. Ein Brad, der mal nachgedacht hat! Das kann ja nur schiefgehen. Schau mal zum Hintereingang!«
    Brad drehte sich zur Hintertür um und sah zwei Männer, die ihre Gewehre auf die beiden oben bei den Zimmern gerichtet hatten.
    Big Bill grinste. »Sieht so aus, als habe sich da einer verrechnet!«
    Brad nahm ungerührt seine Spielkarten und legte einige vor sich auf dem Tisch aus.
    »Okay, Sheriff, eins zu eins!«
    »Schätze, das ist richtig, Brad.«
    »Machen wir ein Spielchen, Sheriff?«
    »Ist ’ne Idee. Poker?«
    »Is’ was für Kinder. Hier, Sheriff. Hab ’ne Reihe von Karten gelegt: Acht, Ass, Bube, Dame, Drei, Fünf und König. Du darfst nur einmal wählen: Was für ’ne Karte kommt als nächste? Zur Auswahl hast du: Zwei, Vier, Sechs, Sieben, Neun und Zehn.«
    Grinsend schaute er Big Bill ins Gesicht.
    »Hast was vergessen, Brad«, sagte der. »Die Regeln. Ich gewinne, du ziehst ab mit deinem Gesindel und lässt dich hier nie wieder blicken. Gewinnst du, gehen wir beide raus und fechten die Sache handgreiflich aus. Okay?«
    »Okay«, brummte Brad. »Gilt!«
    Big Bill schaute sich die Karten an und überlegte.

    Der Sheriff hatte schon als kleiner Junge mit seinem Bruder Festus gepokert. Er kannte sich mit Karten aus und gewann oft. Immer wieder wollte ihn Festus zu einer Poker-Partie überreden. Aber Big Bill mochte nicht, weil er wusste, dass Festus nicht immer ehrlich spielte. So hatte der einmal seinen Onkel beim Kartenspiel betrogen, indem er sich jedes Mal schnell die benötigte Karte von einem Freund im Nebenzimmer stempeln ließ. Der Onkel, der ziemlich kurzsichtig war, hatte nichts gemerkt.
    Big Bill schaute weiter auf die Kartenreihen. »Acht, Ass, Bube, Dame, Drei, Fünf, König«, murmelte er vor sich hin. Lässig stippte er seinen Hut ins Genick und überlegtesich, wie schön es sein würde, Brad samt seinem Gesindel aus der Stadt zu jagen.
    Noch einmal wiederholte er die Werte der Karten. Und da fiel es ihm auf. Er nahm von der Reihe der Restkarten die Neun und legte sie neben den König.
    »Die Karten sind alphabetisch nach ihrem Namen geordnet«, sagte er triumphierend. »A wie Acht und Ass, B wie Bube usw. Also kommt nach dem König die Neun mit einem N am Anfang!«
    In dem Moment griff Brad zu seinem Revolver. Aber der Sheriff war schneller.
    »Nix da, Freundchen! Wusste doch, dass man dir genauso wenig wie einer stinkenden Wanze trauen kann!«, schimpfte er und hatte wie durch Zauber plötzlich seinen Revolver in der Hand.
    Zusammen mit Luke entwaffnete er zuerst Brad, dann dessen Kumpane. Er trieb sie vor die Stadt, und weil sie sich nur langsam entfernten, schoss er ein paarmal neben ihnen in den Boden, sodass die Erde aufspritzte. Die Gauner sprangen wie die wilden Hasen davon.
    Big Bill nahm die Revolver der Ganoven und ging in sein Office, wo ihn schon der Kaktustee und

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