Big Bill Kriegt Sie Alle
City. Dort erzählten die Leute, dass die vier weiter nach Tabasco Town wollten. Big Bill und Luke kamen jetzt in eine Gegend, in der sie sich kaum auskannten.Zudem waren hier die Spuren der Reiter nicht mehr zu erkennen. Es gab nur noch hohe Berge, weite Wiesen und trockene Steinhügel. Die Sonne brannte unbarmherzig auf sie herab. Plötzlich hielt Luke, der vor Big Bill ritt, sein Pferd an.
»Jetzt ist’s aus«, sagte er.
»Was ist denn los?«, wollte Big Bill wissen und ritt zu Luke.
»Da, schauen Sie mal!« Luke zeigte auf einen Wegweiser. Er war umgeschmissen worden und seine drei Schilder mit den Namen Silver City, Tabasco Town und Bison Village nützten nichts mehr.
»Das waren die MacWatchers!«, knurrte Luke. »Jetzt packen wir sie doch nicht mehr. So ein verdammter Büffelmist!«
Big Bill war abgestiegen und schaute sich den Wegweiser an.
»Schätze, Luke, du hast recht. Das haben die extra gemacht, diese Kojoten!«
Luke hockte sich auf den Boden.
»Das Einzige, was wir machen können, ist, nach Silver City zurückreiten. Wenigstens wissen wir, wo das liegt.« Er deutete in Richtung Süden.
»Na, dann ist doch alles klar«, meinte Big Bill. »Wir reiten natürlich nach Tabasco City weiter!«
Luke schnalzte mit der Zunge. Dieser Big Bill war schon ein Teufelskerl. Und ihm, Luke, dem Hilfssheriff, hätte die Lösung auch einfallen müssen. Einfach den Pfahl in die Erde stecken, sodass der eine Wegweiser nach Silver City zeigte. Wo das lag, wussten sie ja, da waren sie schließlich gerade hergekommen. Logischerweise mussten dann die anderen beiden Richtungen wieder stimmen und somit war klar, in welcher Richtung Tabasco City lag. Luke wollte einen Schluck Wasser trinken, aber die Flasche war leer. Auch Big Bill hatte kein Wasser mehr. Und vor ihnen lag die berüchtigte Steinwüste, die zwar Wasserfallparadies hieß, aber nicht, weil es dort Wasserfälle gab, sondern weil es der trockenste Ort südlich der hohen Berge war und man nur von Wasserfällen träumte.
Nach ein paar Stunden sahen Big Bill und Luke die MacWatchers vor sich. Alle lagerten erschöpft unter einem dürren Bäumchen. Offensichtlich war auch ihnen das Wasser ausgegangen.
»Lass mich mit denen reden«, knurrte Big Bill und ritt auf die MacWatchers zu.
»Na«, rief er ihnen zu. »Habt ihr kein Wasser mehr?«
Der alte MacWatcher hob seinen Kopf.
»Kein Wasser«, krächzte er mit ausgedörrter Kehle. »Aber Kugeln für dich und Luke haben wir noch.« Er richtete seinen Revolver auf Big Bill. »Her mit eurem Wasser, aber schnell!«
Big Bill schüttelte den Kopf. »Hab auch keins mehr. Aber Durst haben wir nicht. Die Blätter von dem Strauch da neben euch, die haben wir gekaut. Die nehmen einem den Durst!«
Die vier MacWatchers schauten sich den Strauch an. Hastig begannen sie, die Blätter zu pflücken und zu essen. Und schnell begannen diese zu wirken. Es war Goldregen, wie Big Bill sofort erkannt hatte. Wenn man die Blätter isst, kann man damit wunderbar Verstopfungen beheben. Und schon hielten sich die MacWatchers ihre Bäuche und begannen zu stöhnen und rannten schnell hinter die Felsen. In aller Ruhe sammelte Big Bill die herumliegenden Revolver ein und wartete geduldig, bis die vier Gauner ihr »Geschäft« verrichtet hatten. Danach war es für ihn und Luke ein Leichtes, die vier zurück nach Fox Town zu bringen und einzusperren.
Am nächsten Tag lautete die Schlagzeile des Fox-Town-Kurier: »Alle MacWatchers nach wilder Schießerei verhaftet!« Aber »Schießerei« war eben nur ein Druckfehler.
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TROOPER AUF PORTERO
Es war der Tag des großen Rodeos von Fox Town und die ganze Stadt war auf den Beinen. Seit Jahren wurden beim Rodeo die besten Reiter gesucht. Sieger wurde, wer sich am längsten auf einem wilden Pferd halten konnte oder wer es schaffte, einen Stier zu reiten. Letztes Jahr hatte beide Titel Festus, der Bruder des Sheriffs, gewonnen. Dieses Jahr aber hatte sich Festus schon vorher den Fuß verstaucht und an eine Teilnahme war überhaupt nicht zu denken. Das ärgerte ihn maßlos.
Denn das diesjährige Rodeo war etwas ganz Besonderes. Zum ersten Mal wurde ein Spiel durchgeführt, das man bis dahin noch nicht kannte. In einer Truhe des gerade verstorbenen Foppalock hatte man einen Zeitungsartikel gefunden, der dieses Spiel beschrieb und das man jetzt ihm zu Ehren spielen wollte. Man bildete zwei Mannschaften, steckte ein Feld und zwei Tore ab. Dann mussten beide Mannschaften versuchen, einen Ball
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