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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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Kleine, seine Name war Buffalo, nahm einen Eimer und ging zum Fluss. Er schöpfte den Eimer voll Wasser und gab als Erstes den Pferden zu trinken und begann dann, die Seitenplanen des Karrens sauber zu wischen. Nun wurde auch wieder leserlich, was in großen Lettern auf den Planen stand:

    AMERIKAS GRÖSSTE SENSATION!
    BARNABAS’ WUNDERMEDIZIN GEGEN ALLES!!
    LAHME KÖNNEN WIEDER GEHEN
    BLINDE SEHEN
    OHREN WIEDER VERSTEHEN
    WINDE KÖNNEN WEHEN
    PFERDE WIEDER STEHEN!
    12 DOLLAR 1 FLASCHE, 2 FLASCHEN 25 DOLLAR!!
    KAUFT UND WERDET GESUND!

    Buffalo goss das schmutzige Wasser aus.
    »So«, sagte er, »jetzt kann der große Barnabas nach Fox Town fahren.«
    »Haben wir denn genug Medizin vorrätig?«, fragte Barnabas und schaute hinten in den Wagen. Er zählte die Kisten, in denen kleine braune Fläschchen verpackt waren, die jeweils den Aufkleber
Barnabas’ Wundermedizin gegen alles
trugen.
    »Hier sind noch ein paar leere Flaschen«, stellte er fest und deutete auf eine offene Kiste.
    »Kein Problem, o großer Barnabas«, sagte Buffalo grinsend. Er nahm die Flaschen, trug sie zum Fluss und füllte sie mit Wasser.
    »Jetzt sind sie wieder voller Wundermedizin!«
    »Na dann los«, meinte der Große. Er knallte mit derPeitsche und der Karren setzte sich so schnell in Bewegung, dass der kleine Buffalo Schwierigkeiten hatte aufzuspringen.
    Schon kam das Ortsschild in Sicht:

    Willkommen in FOX TOWN, Fremder !
    Fast 1200 Einwohner und 1 Friedhof erwarten dich.

    Direkt nach dem Schild gab Barnabas Buffalo ein Zeichen. Der sprang daraufhin ab und ging zu Fuß weiter, während Barnabas seinen Weg im Karren fortsetzte. Nach kurzer Zeit hatte er die Hauptstraße von Fox Town erreicht. Er hielt in der Nähe des Saloons, band das Pferd an einem Holm fest und betrat den Saloon. Drinnen war wie immer ziemlich was los. Duffy saß am Klavier und klimperte sich die Finger wund. Fast alle Tische waren besetzt mit Karten spielenden Cowboys. Barnabas setzte sich neben der Tür an einen der wenigen freien Tische. Kurz darauf betrat ein kleiner Mann in einer rotgelb karierten Weste den Saloon. Er ging zur Theke und bestellte sich ein Bier.
    »Fremd hier?«, wollte der Barmann wissen.
    »Fremd hier«, bestätigte der Kleine, der kein anderer als Buffalo war. Er trank das Bier in einem Zug aus. »Noch eins!«
    Das zweite Bier kam. Buffalo hielt es in der Hand und drehte sich um. Duffy spielte inzwischen im Stehen und machte ein paar Tanzschritte zur Melodie.
    »Duffy ist ein Genie am Klavier«, sagte der Barmann stolz. »Sie geben ihm einen Titel und er spielt ihn. Er spielt sogar Titel, die er nicht kennt und die auch sonst niemand kennt.«
    Der Kleine nickte bestätigend. »Ja, ja, er klimpert ganz nett.«
    »He, he«, der Barmann stupste ihn an die Schulter. »Unser Duffy klimpert nicht, er ist der größte und beste Klavierspieler aller Zeiten! Verstanden, Fremder?!«
    Buffalo nickte. »Okay, okay! Hab aber schon bessere gehört.«
    »Na, dann hör mal, wie dieser Anschlag klingt.« Der Barmann drehte den kleinen Buffalo zu sich und knallte ihm seine Rechte mitten ins Gesicht. Buffalo ging wie ein nasser Sack zu Boden und rührte sich nicht mehr. Plötzlich herrschte eisige Stille. Einige Männer kamen näher.
    »Schätz mal, der is’ tot wie ’n stinkiger Kojote vom letzten Jahrhundert«, sagte Boone und stupste den Fremden an.
    »Hast recht«, sagte Trooper. »Tot, mausetot wie mein alter Socken.« Er drehte sich zum Barmann um. »Damit hättste einen Grizzly an die Wand geknallt!«
    Der Barmann schaute ganz betrübt drein.
    »Wer bezahlt mir denn jetzt die zwei Bier?«, wollte er wissen.
    »Wenn Sie alle Ihre Kunden erschlagen, werden Sie bald arm sein«, meinte da Barnabas, der sich nach vorne gedrängt hatte. Er beugte sich zu dem Toten hinunter.
    »Lasst mich mal ran«, sagte er. »Ich bin Arzt!«
    Er untersuchte die Augen des Toten, horchte am Herzen und sagte dann zu den Männern gewandt: »Nix zu machen. Der ist so lebendig wie ich in 100 Jahren.« Er griff in seine Tasche. »Da kann man nur noch eines probieren. Meine Medizin. Vielleicht hilft sie ja!«
    Er holte eines der Fläschchen mit der Aufschrift
Barnabas’ Wundermedizin
hervor und flößte dem Toten etwas von der Flüssigkeit ein. Erst mal ohne Wirkung. Er gab dem kleinen Mann noch einen Schluck. Plötzlich flackerten dessen Augenlider. Die rotgelb karierte Weste bewegte sich etwas und der Mann tat einen tiefen Atemzug.
    »Ich glaub’s nich’«, sagte

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