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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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sie!«
    Die Münder der Schüler klappten wieder zu.
    »Also bin ich als Erstes zu Dutch John. Er wohnte in einer kleinen Hütte, alleine, nur mit einem Hund. Aberich hab gleich gesehen: Das kann er nicht sein. Dutch John hatte nur noch einen Arm. Und der Bankräuber hatte garantiert zwei Arme gehabt.« Der Sheriff schob seinen Hut hoch und schaute Miss Horsefall an.
    »Dann ging ich zu Longfoot. Ein Bär von einem Indianer. Einen Kopf größer als ich und Muskeln wie ein Gorilla. Kaum hatte ich ihn gefragt, ob er was mit dem Bankraub zu tun hatte, kam seine Mutter ins Zimmer. Sie nahm einfach einen Besen und drosch auf ihren Sohn ein. ›Was hast du wieder angestellt, du dämliche Kröte? Gib’s zu oder ich prügel dich windelweich!‹«
    Der Sheriff grinste. »Longfoot sackte zu Boden und rief immer wieder: ›Hör auf, Mami, hör auf. Ich gestehe alles. Ja, Sheriff, ich hab draußen Wache gestanden.‹ Na ja, damit hatte ich meinen ersten Bankräuber.«
    Die Kinder staunten und redeten durcheinander. Miss Horsefall musste sie wieder zur Ruhe rufen.
    »Longfoot sah zwar aus wie ein Gorilla, war aber ein Hasenfuß. Er erzählte mir gleich, dass er von einem Fremden bezahlt worden war, um bei dem Bankraub Schmiere zu stehen. Longfoot glaubte aber, dass es sich bei dem anderen um Woolman gehandelt habe. Den kannte er nicht persönlich, er habe ihn aber oft im Saloon rumkrakeelen hören. Leute, ich mach’s kurz. Woolman war ein fieser Kerl, dem ich aber nichts nachweisen konnte. Und von der Beutefehlte nach wie vor jede Spur. Ich hatte nur einen Zettel, den Longfoot von Woolman erhalten hatte. Er sollte ihn sich aber erst anschauen, wenn ihm, Woolman, was passieren würde. Ich war mir ziemlich sicher, dass in dem Text eine verschlüsselte Botschaft steckte. Auf dem Zettel stand das hier.«
    Big Bill klappte die Schultafel auf, auf der er Miss Horsefall schon vor der Schulstunde die Nachricht an Longfoot hatte aufschreiben lassen.

    Das ist klar, Longfoot . Mit
    Geld kannste nich umgehn. So
    ist das eben. Und
    unter die Arme greifen tu ich dir nich. Kannst
    dem Sheriff sagen, er isn alter
    Misthaufen. Und du auch.

    Miss Horsefall forderte alle Kinder auf, sich die Nachricht abzuschreiben.
    »Und nächsten Mittwoch, wenn der Sheriff wieder zu uns kommt, könnt ihr ihm ja vielleicht sagen, was die Nachricht bedeutet.«
    Da hob Elvira ihre Hand. Sie war nicht nur klein, sondern hatte knallrote Haare und eine riesige Zahnlücke. Ihre vorderen Zähne hatte sie verloren, weil ihr Pferdeinmal vor einer Klapperschlange erschrocken war und sie abgeworfen hatte. Seitdem sprach Elvira etwas seltsam.
    »Ja, Elvira!« Miss Horsefall nickte Elvira zu.
    »Wiffen Fie, waf daf heift, Sheriff?«
    Big Bill verstand kein Wort. Hilflos schaute er die Lehrerin an.
    »Elvira fragt, ob Sie es denn wissen.«
    »Das will ich wohl meinen!« Der Sheriff ging zu Elvira und klopfte ihr auf die Schulter. »Denk mal drüber nach! Kriegst es sicher raus.«
    Als die Kinder schon gehen wollten, hob Big Bill noch mal die Hand und verkündete: »Es gibt eine Belohnung für den, der’s rausbekommt. Er darf einen Tag lang mein Hilfssheriff sein!«

    Wieder war es Mittwoch und die Kinder saßen schon erwartungsvoll in den Bänken. Dieses Mal waren sie alle ganz ruhig. Big Bill brauchte auch nicht in die Decke zu schießen. Nur Walgamont hatte Probleme. Er musste heute nichtnur Finbar mitbringen, sondern auch noch Finbars Vogelspinne.
    »Sie heißt Hilda«, erklärte er. »Ohne sie wollte Finbar das Haus nicht verlassen.« Also hatten sie die Spinne in einen kleinen Kasten gesetzt. Aber dauernd versuchte Hilda rauszukrabbeln. Erst als der Sheriff seinen Hut auf das Kästchen legte, konnte die Schulstunde beginnen.
    »Leute, das war ’ne schwere Aufgabe.«
    Der Sheriff schaute sich um. Wieder mal war es Stepard, der den Finger hob.
    »Leg los, Stepard«, ermutigte ihn der Sheriff.
    »Ich wollte nur sagen, ich hab’s nicht rausgekriegt«, sagte Stepard und setzte sich wieder. Alle lachten.
    »Yeah, Leute, hab ja gesagt, ist nicht einfach! Wenn es niemand weiß, dann werd ich euch erklären, was die Nachricht bedeutet.«
    Er ging zur Tafel und zeigte auf den Text.
    »Woolman ist ein cleverer Bursche. Wenn man das liest, denkt man ja, er will nix mehr mit Longfoot zu tun haben. Hab ich auch erst gedacht. Aber warum schickt er ihm dann überhaut noch einen Zettel? Bloß um ihm zu sagen, dass er ein Misthaufen ist?«
    »Und Fie auch«, sagte Elvira.
    Wieder

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