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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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stimmt.«
    »Ja, genau, genau, fimmt, genau«, sagte Elvira lachend.

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    EXPLOSION IM GEFANGNIS

    »So, mein Lieber. Hier kannst du erst mal deinen Rausch ausschlafen und dich beruhigen!« Luke öffnete die Zellentür und stieß den Gefangenen vor sich her, der schwerfällig aufs Bett fiel und sofort schnarchend einschlief.
    »Puh, lieber einen Bison am Schwanz rumwirbeln als so ein Whiskyfass in die Zelle zu sperren!« Luke wischte sich den Schweiß von der Stirn. In diesem Moment kam Big Bill herein.
    »He, Luke. Ist was los gewesen?« Der Sheriff schmiss seinen Hut auf den Schreibtisch, setzte sich in seinen Sessel, hob den dicken Kater Fuzzy auf seinen Schoß und bat Luke um einen Luke-Spezial-Kaktustee.
    »Nö, Sheriff, nur das Übliche. Drei Schießereien, zwei Pferdediebstähle, fünf Schlägereien, ein Postkutschenradbruch, ein versuchter Überfall, ein Einbruch in der Bank . . .«
    »Was!« Der Sheriff schaute auf. »Ein Einbruch in der Bank?«
    Luke winkte ab. »Kein Problem. Woody hat Dachziegel erneuert und ist mit einem Bein durchs Dach gebrochen!«
    »Ach so!« Der Sheriff schlürfte weiter von seinem Tee. »Solche Einbrüche sind mir die liebsten!« Er stellte die Tasse ab.
    »Und? War das alles?«
    »Nur noch ein durchgegangenes Pferd, ein Wäsche-Diebstahl bei Miss Horsefall, ein einstündiger Schluckauf beim Bürgermeister und ungebührliches Benehmen vom Professor!«
    »Was?!« Big Bill blickte überrascht auf. »Der Professor? Der brave Professor? Der immer stocksteif wie ein Erstklässler rumläuft? Der soll sich ungebührlich benommen haben?«
    »Genau der«, sagte Luke.
    Der Professor hieß Professor, obwohl er kein Professor war. Sein Name war in Wirklichkeit Donald Popleburger und er arbeitete beim Texas Kurier. Weil er seine Artikel immer mit »Der Professor« unterschrieb, hieß er bald überall so.
    Er war ein Mensch, der unheimlich viel wusste. Angeblich habe er sogar mehr als zwei Jahre die Grundschule besucht, flüsterte man sich bewundernd zu. Popleburger kannte fast jeden in Fox Town und er grüßte alle, indemer seinen Hut lüpfte. Er unterhielt sich mit jedem, um zu erfahren, ob es nicht eine tolle Story für die Zeitung gäbe.
    Und dieser ruhige und lammfromme Mann sollte sich danebenbenommen haben? Big Bill konnte das nicht glauben.
    »Erzähl mal«, sagte er zu Luke.
    Der schenkte sich und dem Sheriff erst mal einen frischen Kaktustee ein und begann dann zu berichten.
    »Popleburger hatte gehört, dass unser Doc Noodlestein eine Medizin gegen Schnupfen gemixt habe. Und die wollte er mal ausprobieren. Er holte sich beim Doc eine Pille und nahm sie ein. Er hatte aber nicht bedacht, dass er ja gar keinen Schnupfen hatte. Denn dann wirkt die Pille anders. Das hat mir der Doc eben noch erklärt. Man fühlt sich so, als sei man in einen Wirbelsturm geraten. Und dem Professor ging es tatsächlich so: Er torkelte durch die Straßen und sang schreckliche Lieder. Im Saloon würgte er Duffy und versuchte, ihn in das Klavier zu stecken. Dann haben sie mich gerufen und ich hab den Professor in die Zelle verfrachtet. Da schläft er im Moment. Im anderen Bett steckt Shoe-Eating. Der hat Bickie, dem Bäcker, Schießpulver ins Mehl gemischt. Daraufhin ist die ganze Backstube in die Luft geflogen! Ich hab ihn erst mal eingelocht!«
    »Na prima«, meinte Big Bill. »Dann ist ja alles in Butter!«
    Er nahm seinen Hut, legte ihn sich übers Gesicht und bald wurde es – bis auf ein leises Schnarchen und ein Schnurren – still im Office.
    In der Zelle aber war es gar nicht still. Donald Popleburger hatte seinen Medizin-Rausch längst ausgeschlafen und Shoe-Eating unterhielt sich mit ihm.
    »Mensch Professor, dich holt man hier bald wieder raus. Ich sitz hier aber noch ziemlich lange! Kannst du mir nicht helfen auszubrechen?«
    Der Professor schaute ihn an.
    »He, Mann, ich kann dich doch nicht einfach mitnehmen oder so!«
    Shoe-Eating schüttelte den Kopf.
    »Nee, ich will dich da gar nicht reinreiten. Ich breche aus, wenn du schon längst weg bist. Aber kannst du mir nich ’n Tipp geben? Wie ich zum Beispiel das Schloss aufkrieg?«
    In dem Moment klopfte jemand ans Fenstergitter und eine Stimme zischte: »Shoe-Eating, das ist für dich!« Eine Hand schob eine Schnur und zwei Sanduhren auf die Fensterbank. »Wir haben nur diese Sanduhren hier gefunden. Richtige haben wir nicht. Das Dynamit ist in den Mauern schon eingebaut. Du musst die drei Zündschnüre . . .«, die Hand schob sie rein,

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