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Big Bill Kriegt Sie Alle

Titel: Big Bill Kriegt Sie Alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wilfert
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anderen, das waren Stepard, Elvira und Jimmy. Die fünf wollten sich mit Klein-Bärenzahn und seiner Schwester Sonne-Mond treffen.
    Die beiden hatten ihnen erzählt, dass es seit vielen Jahren in ihrem Stamm drei Holzpfähle gab, die drei weise Häuptlinge darstellten. Einer hieß
Der-die-Wahrheit-spricht
, der zweite
Der-lügt-oder-die-Wahrheit-redet
und der dritte hieß
Der-immer-lügt
. Das Stammesgeheimnis aber war, welches Standbild welchen der Häuptlinge darstellte. Die Großen wussten das alle. Und jedes Kind, das bei den Großen aufgenommen werden wollte, musste dieses Geheimnis herausbekommen. Sonne-Mond und Klein-Bärenzahn hatten gestern in der Schule davon gesprochen und ihre Freunde gebeten, ihnen bei der Lösung der Aufgabe zu helfen.
    »Opa sagte immer, Freunde sind wie Zähne, sie müssen zusammenbleiben!«, hatte Klein-Bärenzahn würdevoll gesagt.
    Und seine Schwester Sonne-Mond hatte ihm beigepflichtet: »Ja, genau, genau, so muss es sein. Genau so!«
    Natürlich hatten die fünf sofort zugestimmt. Stepard war ganz wild drauf, die drei Holzpfähle mit den Häuptlingsgesichternzu sehen. Elvira und Jimmy machten eigentlich nur mit, weil Finbar und Walgamont dabei waren.
    Die beiden hatten es am schwersten, sich nachts von zu Hause davonzustehlen. Ihre Eltern, der Hilfssheriff Luke und seine Frau Marbaria, passten auf ihre Kinder auf wie Schießhunde. Aber Walgamont und Finbar hatten Glück. Diese Nacht war perfekt für die Unternehmung. Luke hatte zusammen mit Big Bill den ganzen Tag lang einen Gauner verfolgt und war abends todmüde zurückgekehrt. Und Marbaria hatte seit dem Morgen Äpfel geerntet und war genauso müde wie ihr Mann ins Bett gesunken.
    »Die schlafen heute Nacht fest. Da könnten wir neben ihren Ohren Kugelkanonen abschießen«, hatte Finbar gesagt.
    »Kanonenkugeln heißt das«, verbesserte ihn Walgamont. »Sei aber trotzdem vorsichtig und schmeiß nichts um!«
    »Ja, ja«, flüsterte Finbar und zog langsam die Vorhänge auf. Vorsichtig öffnete er die Fenster. Da merkte er, wie es ihn in der Nase kitzelte.
    »Ha, ha, ha . . .«
    Walgamont zischte ihm zu: »Wenn du jetzt niest, dann hau ich deine Hilda platt wie einen Speckpfannkuchen. Verstanden?«
    Vor Schreck ließ der Niesreiz bei Finbar nach. Er rieb sich die Nase.
    »Los jetzt«, befahl Walgamont und kletterte aus dem Fenster. Finbar hinterher.
    Sie trafen die drei anderen am Wasserturm neben dem Bahnhof.
    »Wo ist Hilda?«, wollte Jimmy wissen.
    »Zu Hause«, beruhigte sie Walgamont. »Und wo treffen wir Klein-Bärenzahn und Sonne-Mond?«
    »Bei den drei Eichen«, sagte Stepard. »Und wir sollten uns beeilen, sonst gehen sie ohne uns los.«
    Zum Glück kam der Mond immer mal wieder zwischen den Wolken hervor, sodass sie keine Probleme hatten, den Weg zu finden. Mit untergeschlagenen Beinen saß Klein-Bärenzahn unter der größten der drei Eichen. Seine Schwester neben ihm.
    »Die Bleichgesichter sind wieder mal ziemlich unpünktlich! Der Mond ist schon weit fortgeschritten!«, meinte er mit bedeutsamer Stimme.
    Seine Schwester nickte: »Ja, genau, fortgeschritten, genau!«
    »Warum sitzen wir dann noch hier?«, fragte Walgamont. »Los, auf geht’s!«
    »Ja, genau, los geht’s, genau«, sagte Finbar und schaute Sonne-Mond grinsend an. Das Grinsen sah sie aber nicht,weil sich der Mond gerade hinter eine Wolke verzogen hatte.
    Kurz darauf hatten die Kinder das kleine Wäldchen erreicht, in dem die drei hölzernen Häuptlinge standen.
    Im Halbkreis setzten sie sich vor sie. Welches war der Wahrheitsprechende, der lügende oder der mal so mal so sprechende Häuptling? Also äußerlich sahen sie fast gleich aus, soweit man das im Dunkeln erkennen konnte. Es waren ernste, würdige Gesichter, die einen strengen Stolz ausstrahlten. Sie unterschieden sich allenfalls im Lächeln. Einer lächelte ein wenig, einer mehr und der dritte gar nicht.
    Walgamont kratzte sich am Kopf. Stepard tat es ihm nach. Elvira gähnte und Jimmy wollte wissen: »Und jetzt?«
    Klein-Bärenzahn und Sonne-Mond saßen bewegungslos da und starrten unverwandt auf die hölzernen Häuptlinge.
    »Wie sollen wir denn rauskriegen, wer wer ist?«, fragte Walgamont in die Runde.
    »Wir fragen die Häuptlinge«, sagte Stepard.
    »Spinnst du, die sind doch aus Holz«, sagte Jimmy.
    Aber da hörten sie schon, wie Klein-Bärenzahn den ganz links stehenden Holz-Häuptling fragte: »Wer steht neben dir?«
    Den sieben standen die Haare zu Berge und sie bekamen eine

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