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Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Titel: Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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ihnen!“ schrie Kuddl. „Keine Müdigkeit vorschützen! Schlag sie, wo du sie triffst!“
    Irgendwie mußte Zottel diese Aufforderung mißverstanden haben. Jedenfalls entschied er die Auseinandersetzung, indem er — um sich endlich Luft zu verschaffen — kräftig auskeilte. Seine Hufe trafen gezielt und gut: das Tablett der Kellnerin, die ahnungslos aus der Küche kam, um der Familie am Ecktisch sechs Portionen Gulasch mit Salat zu servieren. Der Regen aus heißer Gulaschsoße und säuerlich-feuchten Salatblättern besänftigte die erregten Gemüter augenblicklich. Jetzt war jeder nur noch mit sich selbst beschäftigt. Und nachdem man sich notdürftig gereinigt hatte und auch das letzte Gulaschstück oder Salatblatt aus aufgeweichten Hemden entfernt war, fiel man sich versöhnt in die Arme und beschloß, den Frieden bis zur Stunde der nahenden Heimkehr kräftig zu begießen.

    Als Bille und Karlchen die Pferde von den Koppeln holen wollten, war von Zottel keine Spur zu sehen. Aber ehe Bille Zeit hatte, sich über das Verschwinden ihres Lieblings aufzuregen, zog etwas anderes ihre Aufmerksamkeit auf sich.
    Von Ferne näherte sich gröhlender Gesang.
    „So ein Tag — so wu-underschön wie hoooiiite — so ein Tag, der sollte niiiiiee vergehn...“
    „Volle Deckung!“ zischte Karlchen und zog Bille hinter einen Baum.
    „Mann, wird meine Alte wieder ein Theater machen“, lallte
    Fiete. „Was werd ich wieder alles zu hören kriegen!“
    „Glaubst du, ich nich? Am liebsten würde ich gar nicht mehr nach Hause gehen“, jammerte Benno. „Und dabei bin ich so müde...“
    „Uns geht’s — hick — allen nicht besser — hick — nicht wahr, Willi? Ich bin ge — hick — spannt, was deine Alte sagen wird, wenn sie dich sieht.“
    „Das hilft nun alles nichts“, philosophierte Otto. „Das ist nun mal so. Tragt es wie Männer!“
    Die kleine Gesellschaft hatte Zottels Koppelgatter erreicht.
    „Na sieh mal, da is’ ja schon deine — hick — deine Haustür! Willi! Mach’s gut, Junge — du warst ganz — hick — du warst ganz große Klasse. Leb wohl!“ Kuddls Stimme wurde weinerlich.
    „Willi, mein Junge, trag es mit Fassung — was immer auch kommt, deine Freunde halten dir die Treue. Leb wohl!“ sagte Otto feierlich.
    „Tja, was soll man da viele Worte machen — so ist das nun“, brabbelte Heiko und verabschiedete sich mit einer Verbeugung von Zottel.
    „Meine Hosenträger — du hast meine Hosenträger noch an“, murmelte Fritz. „Na, macht nichts, behalt sie als Andenken. Und das Bierfaß darfst du auch behalten. Bring’s deinem Frauchen mit — meine kriegt sowieso Blumen.“
    Einer nach dem anderen umarmte Zottel heftig, dann hakten sie sich ein und zogen singend davon. Nur Kuddl blieb noch neben Zottel stehen — schwankend wie eine Fernsehantenne im Sturm — und suchte unter Tränen nach einem letzten Abschiedswort.
    „Junge, wenn du wüßtest — wenn du wüßtest...“, das war alles, was er herausbrachte.
    Bille hielt es nicht länger aus. Sie stürzte aus ihrem Versteck auf ihren mit Fähnchen, Girlanden, Hosenträgern und Resten von Gulasch verunstalteten Liebling zu.
    „Zottel!“ schrie sie. „Zottel, was hast du gemacht?“
    „Siehste, das geht schon los“, kicherte Kuddl. „Aber so sind sie alle. Na, ich verdrück mich lieber. Hihi — Zottel! So ein Schlingel - sagt doch glatt ’n falschen Namen — hihi — nichts für ungut, gnädige Frau, wünsche noch einen schönen Abend!“ Kuddl ging rückwärts, bis er sich sicher glaubte.
    „Der ist ja besoffen“, sagte Karlchen kichernd.
    „Die sind alle voll wie die Haubitzen“, schimpfte Bille hinter den Männern her.
    „Ich meinte mehr dein Schätzchen hier. Wie der riecht...“ Karlchen konnte nicht wissen, daß Zottel von seinen Freunden, da er nicht mittrinken wollte, mit einer Flasche Schnaps begossen worden war.
    „Unverantwortlich!“ fauchte Bille und versuchte, Zottel von den Hosenträgern zu befreien. „Das ist das letzte Mal, daß ich dich am Vatertag rauslasse.“
    „Hähä“, machte Karlchen. „Jetzt redest du genau wie meine Mutter. Mach dir nichts draus, Dicker. Hauptsache, du hattest einen schönen Tag.“

Herr Tiedjen hat Pech

    „Was für ein Affentheater!“
    Florian hüpfte wie ein Gummiball auf dem Sessel auf und nieder.
    Bille und Simon knieten vor dem Fernsehapparat wie Schlangenbeschwörer, denen die Schlange entlaufen ist.
    „Vier Fehler!“ brüllten sie im gleichen Atemzug und sanken

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