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Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel

Titel: Bille und Zottel 04 - Applaus fuer Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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ihm so. Nach dem Essen trollte sich einer seiner Freunde nach dem anderen davon und ließ sich irgendwo ins Gras sinken, um alsbald in lautes Schnarchen zu verfallen. Was lag näher für Zottel, als sich danebenzulegen und ebenfalls ein Nickerchen zu tun.
    Als die Sonne tiefer sank, erwachte die kleine Gesellschaft zu neuen Taten. Die Kellnerin trug große Kannen Kaffee auf, und eine Runde Schnaps nach der anderen erschien auf dem Tisch. So gestärkt begab man sich auf die Kegelbahn. Unter brüllendem Gelächter der anderen versuchte jeder mit mehr oder weniger Glück, „alle neune“ zu treffen. Nur Fiete, der sich vom vielen Schnaps kaum noch auf den Beinen halten konnte und fast waagerecht in der Luft hing, gelang es, die neun Kegel mit einem Wurf abzuräumen.
    „Alle achtzehn!“ lallte er glücklich. „Jungs, ich geb einen aus. Alle achtzehn! Das hab ich noch nie geschafft! Und das, wo sie doch immer hin und her gelaufen sind, die Kegel. Bedienung!“
    Jetzt war Mattes an der Reihe. Sein Zustand blieb kaum hinter dem Fietes zurück. Er zielte — stutzte — zielte wieder. Dann richtete er sich auf, so gut es ging, wischte die Nebelschwaden vor seinem Gesicht beiseite und torkelte auf die Kellnerin zu.
    „Frollein — was ’sn dat für ’n komische Kegelbahn? Die macht ja Schlangenlinien. Und die Kegel gehen immer im Kreis?“
    „Los, mach schon, Mattes!“ drängten die anderen.
    Mattes holte aus wie ein Hammerwerfer, indem er sich ein paarmal um sich selbst drehte. Dann schnellte die Kugel aus seiner Hand, allerdings nicht in die geplante Richtung, sondern in die Mitte der Schießbude, wo sie die Scheibe in der Mitte durchriß. Mattes schaute verdutzt hinterher, dann machte er einen Luftsprung.
    „Zwölfe! Gewonnen! Habt ihr das gesehen? Mitten ins Schwarze!“
    Die Kellnerin setzte eilig das Tablett mit den Schnapsgläsern ab und ergriff die Flucht.
    „Und jetzt Willi!“ schrie Kuddl. „Willi, du bist dran!“
    Er nahm Zottel beim Halfter und führte ihn an die Kegelbahn heran. Unter dem wiehernden Gelächter der übrigen legte er Zottel die schwere Holzkugel vor den rechten Vorderhuf und zeigte auf die Kegel.
    „Die mußt du treffen, alle zusammen. So — und nu tritt!“ Dabei verpaßte er Zottel einen aufmunternden Klaps aufs Hinterteil.
    Zottel, der — vom Bier müde — ein wenig gedöst hatte, machte einen Satz nach vorn und galoppierte die Kegelbahn hinunter. Da sie spiegelglatt war, schlitterte er das letzte Stück, und die Kegel spritzten nach allen Seiten auseinander.
    „Bravo, Willi! Alle neune! Willi gibt ’ne Runde aus!“ jubelten seine neuen Freunde.
    „Ja, sind Sie denn von allen guten Geistern verlassen!“ brüllte der Wirt und kam wild mit den Armen fuchtelnd von der Theke herüber. „Ein Pferd auf der Kegelbahn! Den Schaden werden Sie mir bezahlen! Ich zeige Sie an!“
    Kuddl zog Zottel zur Seite und flüsterte ihm ins Ohr: „Haltung, mein Junge. Immer schön das Gesicht wahren!“ Dann zog er vor dem Wirt seinen Zylinder bis zum Boden, machte eine unsichere Verbeugung und richtete sich wieder kerzengerade auf.
    „Mein Herr“, sagte er, „ich stehe zu Ihrer Verfügung. Schicken Sie mir Ihre Sekundanten. Inzwischen entschuldigen Sie meinen Freund und mich, wir müssen mal zur Toilette.“ Schwer auf Zottel gestützt, mit schwankenden Schritten, aber so aufrecht wie möglich, schritt er auf die Tür mit der Aufschrift „Herren“ zu. Der Wirt und die übrige Gesellschaft sahen ihm fassungslos nach.
    Kuddl verschwand mit Zottel in der Herrentoilette. Aber nicht lange. Gleich darauf ertönte ein gellender Hilfeschrei, begleitet von fürchterlichen Flüchen mehrerer Männer. Dann erschien Kuddl, gefolgt von einigen auch nicht mehr ganz nüchternen Herren und Zottel wieder auf der Bildfläche. Die Männer drohten Kuddl und dem Pony mit Fäusten. Sie glaubten offensichtlich, Kuddl habe sich mit ihnen einen bösen Scherz erlauben wollen.
    „Jungs, jetzt geht’s rund!“ brüllte Otto. „Das können wir nicht auf uns sitzenlassen!“ Er warf seinen Zylinder in die Luft, krempelte die Ärmel hoch und stürzte sich auf den Gegner. Die anderen folgten seinem Beispiel.
    Lange wogte der Kampf unentschieden hin und her. Der Gegner war in der Minderzahl, dafür fielen bei Kuddls Truppe Fiete und Mattes als vollwertige Kämpfer aus. Zottel stand inmitten der fliegenden Fäuste, wich mal hierhin, mal dorthin aus und wußte nicht wie ihm geschah.
    „Willi, du Flasche, gibt’s

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