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Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer

Titel: Bille und Zottel 09 - Im Sattel durch den Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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wäre ein Rindvieh, ein Riesenhornochse, wenn ich auch nur ein bißchen traurig wäre! Der liebe Gott hat’s verdammt gut mit mir gemeint. Es hätte alles ganz anders kommen können!
    Die gedrückte Stimmung war wie weggeblasen. Bille atmete tief ein. Die Luft roch nach Meer und Sonne und Heu, der Wind streichelte ihr Gesicht und ließ die widerspenstigen Strähnen auf ihrer Stirn tanzen. Gleich würde sie Zottel von der Koppel holen und satteln, würde Mutsch aus der Speisekammer ein paar Leckerbissen stibitzen, ein Glas Kompott, eine Dose Kekse, Wurst, Schinken, Käse und Brot, Apfel und Tomaten, dazu etwas Gutes zu trinken — soviel in die Satteltaschen hineinging. Und dann, ab nach Groß-Willmsdorf! Mutsch und Onkel Paul kamen sowieso erst abends nach Hause, wenn das Geschäft geschlossen und die Abrechnung gemacht war. Es würde ein herrlicher Nachmittag werden, draußen am Strand!
    „Sommerferien sind doch das Größte!“ murmelte Bille zufrieden.

Immer Ärger mit dem Personal

    „Na, schwer gearbeitet?“ Der alte Petersen trat in die Stallgasse hinaus und nahm Bille die Zügel ab.
    „Das kann man wohl sagen! Aber ich habe das Gefühl, es war ein sehr erfolgreiches Training. Wir werden Freunde, Sinfonie und ich — heute war sie ganz durchlässig und weich, es hat richtig Spaß gemacht. Puh! Ich schwitze vielleicht!“ Bille zerrte ihr T-Shirt aus der Reithose und trocknete sich mit einem Zipfel das nasse Gesicht ab.
    „Wir haben auch Handtücher im Stall, Mädchen!“
    „Dauert zu lange.“
    Bille begann Sinfonie abzusatteln, während die Stute mit gespitzten Lippen versuchte, die Zuckerstücke in ihrer Hosentasche zu erreichen.
    „Bist du fertig für heute?“
    Hinter ihr tauchte Hubert auf, der Pferdepfleger und Gehilfe von Petersen.
    „Von wegen, ich will noch drei Pferde reiten!“
    „Dann laß mich das man machen, ich bringe sie nachher auf die Koppel. Manometer, die dampft ja ganz-schön!“
    „Ich auch.“
    „ Werd sie auf dem Hof noch ein bißchen rumführen. In der Sonne ist sie in ein paar Minuten trocken. Wen nimmst du als nächsten?“
    „Nathan.“
    „Ist Simon heute nicht da?“
    „Nein, er kommt den ganzen Tag nicht. Ist mit seinen Eltern in die Stadt gefahren, seine Ausstattung zu kaufen. Für die Reise — und für die Turniere.“
    „Der Junge macht eine Blitzkarriere!“
    „Er ist ja auch ein ungewöhnlich guter Reiter“, murmelte der alte Petersen aus den Tiefen der Futterkiste hervor. „Hab wenig Menschen gekannt, die so einen sechsten Sinn für Pferde haben. Den Simon reiten zu sehen, ist wie Musik.“
    Billes Herz machte ein paar heftige Schläge. Manchmal hatte sie das Gefühl, als würde es ihr vor lauter Zärtlichkeit für Simon zu eng in der Kehle und sie müßte ersticken.
    „Blitzkarriere ist eigentlich nicht das richtige Wort“, sagte sie gleichmütig, um der plötzlichen Gefühlsaufwallung Herr zu werden. „Schließlich reitet er seit seinem dritten Lebensjahr.“
    „Das tut sein älterer Bruder, der Daniel, doch auch. Und ist nicht halb so gut!“ widersprach Hubert. „Nee, nee, der Simon hat einfach das gewisse Etwas, der ist zum Reiter geboren. Und seit der Chef ihn in die Mangel genommen hat, zieht er ab wie eine Rakete! Der wird mal Olympiasieger, das sage ich euch!“
    „Schon möglich.“
    „Ist Daniel schon weg?“ erkundigte sich der alte Petersen. „Noch nicht“, berichtete Bille. „Er fährt in ein paar Tagen. Er will durch Frankreich und Italien trampen, bevor das Studium losgeht. Der hat’s gut... Er hat die Schule hinter sich!“
    „So, so, da gehn die Großen also alle in den Ferien weg, und ihr Kleinen müßt Zurückbleiben und die Arbeit für die anderen mitmachen.“
    „Das Wort ,Kleine’ möchte ich überhört haben!“ Bille schaute Hubert streng von oben bis unten an. „Jugendliche von fünfzehn und sechzehn kann man wohl kaum noch als Kleinkinder betrachten!“
    „Oh, Verzeihung, gnädiges Fräulein! Und wer übernimmt Asterix, wenn Daniel weg ist?“
    „Meistens wird ihn Florian reiten. Und Edmund der Weise.“ Billes Sätze gingen im ohrenbetäubenden Lärm einer Motorsäge unter, der zugleich mit heftigem Klopfen und Hämmern über ihren Köpfen eingesetzt hatte.
    „Die Frühstückspause ist vorbei...“
    „Was sagst du?“
    „Die Frühstückspause ist vorbei!“ brüllte Hubert.
    „Das höre ich! Wann sind die denn endlich fertig mit der Bauerei ?“
    „In einer Woche, habe ich gehört. Das da sind jetzt die

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