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Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung

Titel: Bille und Zottel 14 - Ein Pony auf grosser Wanderung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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nicht“, meinte der Indianer und verkniff sich ein Schmunzeln. „Nur immer schön führen, dann löst sich die Verkrampfung mit der Zeit!“
    „Er sieht sich schon wieder nach seinem Bauch um! Komm, Luzifer, komm, mein Liebling, es muß sein!“ Mini zog den Wallach energisch am Halfter mit sich fort. Frau Körber beobachtete sie noch eine Weile von weitem, dann überließ sie das Mädchen der Aufsicht des Indianers. Runde um Runde marschierte Mini, nach fünfzehn, zwanzig Minuten jeweils untersuchte Johnny den Bauch des Wallachs und ermunterte die Kleine, weiterzumachen. So verging eine Stunde, zwei, zweieinhalb...
    Mini stolperte bereits über ihre Beine. Luzifer ließ den Kopf hängen, er schnaubte verzweifelt und trottete hinter seiner Freundin her.

    Er hatte die Hoffnung aufgegeben, in dieser Nacht noch seine Box wiederzusehen.
    Dem Indianer tat die Kleine leid, fast reute ihn diese Prozedur. Aber einmal begonnen, mußte die Sache auch zu Ende geführt werden. Verstohlen klopfte er Luzifers Hals.
    Nach drei Stunden endlich ließ Johnny es genug sein. Er trat an das Pferd heran, befühlte Maul, Nüstern und Bauch und blickte Mini wohlwollend an.
    „Gut, Mädchen, du hast es geschafft! Er ist über den Berg. Keine Gefahr mehr, du kannst ihn in die Box bringen.“
    „Wirklich? O Luzifer, mein Liebling, Gott sei Dank! Jetzt ist alles wieder gut!“
    Diesmal waren es Freudentränen. Mini umklammerte den Hals des Wallachs und verbarg ihr Gesicht in seiner Mähne. Dann führte sie ihn in den Stall zurück. Luzifer ließ sich sofort aufstöhnend ins Stroh plumpsen.
    „Johnny! Er hat sich hingelegt! Darf er denn das, ist es nicht gefährlich?“
    „Keine Sorge, jetzt darf er es. Er ist vollkommen in Ordnung, nur sehr erschöpft.“
    „Dann ist es gut. Ich möchte heute nacht bei ihm bleiben, Johnny!“
    „Ich fürchte, das wird Frau Körber nicht erlauben. Geh du nur in dein Bett. Ich passe schon auf ihn auf, das verspreche ich dir.“
    „Danke, Johnny! Ach, ich bin so froh, ich könnte die ganze Welt umarmen! Mein Liebling, nie, nie wieder sollst du eine Kolik bekommen! Dafür werde ich sorgen!“

Ignaz der Schreckliche

    „He, Ignaz der Schreckliche bekommt Besuch! Wer ist denn das, kennst du die?“
    Tom legte den Arm um Bettinas Schultern, als müsse er sie am Weglaufen hindern, während er zu dem Ehepaar hinübersah, das so auffallend herzlich von dem Lehrer begrüßt wurde.
    „Nein, gesehen habe ich sie noch nie. Aber ich glaube, das sind die Eltern von Erik. Herr Albert sprach davon, daß sie heute zu ihm kommen wollten“, antwortete Bettina.
    „Erik, das ist der querschnittsgelähmte Junge, den Peter gerettet hat, ja? Seit ich nur noch am Wochenende nach Hause komme, bin ich gar nicht mehr informiert“, seufzte Tom. „Was in ein paar Tagen Abwesenheit immer alles passiert!“
    „Keine Sorge, ich halte dich schon auf dem laufenden. Der Reitunterricht mit den Behinderten klappt übrigens super. Bei manchen geht es natürlich nicht über ein Herumführen auf dem Pferd hinaus. Aber einige sind ausgesprochen talentiert. Wenn wir erst die Spezialausrüstung beisammen haben... Habe ich dir von Herrn Alberts neuester Exkursion erzählt?“
    „Nein, wohin ging die?“
    „In eine Sattlerei, in der Spezialsättel für Behinderte hergestellt werden. Wir durften uns ansehen, wie so etwas gemacht wird, um einen Teil unserer Sättel selbst mit solchen Hilfsmitteln auszustatten. Für alle Reitschüler der Behindertengruppe Spezialsättel anzuschaffen, wäre zu teuer, also sind die geschicktesten Handwerker unter uns aufgerufen, etwas in der Art zu improvisieren. Sie haben zum Teil tolle Ideen ausgebrütet!“
    „Finde ich gut. Überhaupt, die ganze Sache ist prima. Darauf könnt ihr wirklich stolz sein.“
    „Wir? Das Lob gebührt allein Peter, es war seine Idee. Für Erik ist er so etwas wie ein Held. Endlich hat er jemanden, der sich um ihn kümmert. Sogar das Oboespielen bringt er ihm bei.“
    „Richtig, Peter ist ja so ein guter Musiker. Übrigens, was wird aus unserem Ausflug morgen?“
    „Zur Auktion? Du wirst dich wundern, die ganze Klasse kommt mit!“
    „Ach, wirklich?“ Toms Stimme klang nicht gerade begeistert.
    Bettina lachte.
    „Keine Sorge, wir können uns weit weg in die hinterste Ecke setzen. Schließlich ist das keine offizielle Schulveranstaltung, sondern ein Unternehmen, an dem freiwillig teilnehmen kann, wer will. Auch so eine Idee von Ignaz dem Schrecklichen: seinen Schülern

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