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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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anderen, als sie die letzte Runde beendet hatten.
    Aber auch der nächsten Gruppe ging es nicht besser.
    Sandra, die zur letzten Gruppe gehörte, wollte Janosch allein vorstellen. Nachdem sie Gelegenheit gehabt hatte, die Fehler der anderen zu beobachten, glaubte sie die Aufgabe hervorragend meistern zu können, zumal sie Janosch oft geritten hatte und ihn gut zu kennen glaubte. Aber da sollte sie sich täuschen.
    Am Anfang machten die beiden einen ausgezeichneten Eindruck. Sandra schritt hoch aufgerichtet neben dem hübschen Wallach her, der — den Kopf leicht geneigt — vorbildlich am Zügel ging. Sandra marschierte einmal im Kreis, dann bog sie in der Mitte des Platzes ab und stellte sich vor den Klassenkameraden auf. Janosch stand fast perfekt, nur den Kopf hielt er zu tief gesenkt. Sandra faßte, wie sie das schon öfter beobachtet hatte, die Zügelenden einzeln und spannte sie nach beiden Seiten aus. So versuchte sie, den Kopf des Wallachs nach oben zu ziehen.
    Irgend etwas behagte Janosch daran aber nicht. Vielleicht hatte das Mädchen ihn zu stark am Maul zurückgenommen, jedenfalls schlug er ungnädig mit dem Kopf und stieg leicht in die Flöhe. Sandra versuchte das zu überspielen, indem sie sofort zum Trab überging. Schon im Gehen faßte sie die Zügel, wie der Lehrer es ihnen gezeigt hatte, ließ sie möglichst lang, wendete Janosch am Ende des Platzes und feuerte ihn zum Trab an. Der Wallach machte zwei kleine Sprünge rückwärts, wobei er in die stachelige Hecke geriet, die den Platz zum Hof hin abgrenzte. Dadurch erschreckt, riß er Sandra die Zügel aus der Hand, stieg noch einmal und warf sich gleichzeitig zur Seite; dann raste er quer über den Platz davon, setzte über die niedrige Hecke und war gleich darauf hinter dem Schulstall verschwunden.
    „Na, was glotzt ihr!“ rief Ignaz der Schreckliche ärgerlich. „Hinterher!“
    Er selbst schloß sich von der Verfolgungsjagd nicht aus. In weiten Sprüngen rannte er hinter dem Wallach her, der offensichtlich entschlossen war, die Gelegenheit zu einem Waldlauf zu nützen. Janosch galoppierte quer über einen erst kürzlich bestellten Acker, wobei er sich unschlüssig mal hierhin, mal dahin wandte. Entsprechend bewegte sich die Kette seiner Verfolger wie hakenschlagende Hasen mal nach der einen, mal nach der anderen Seite, die Stiefel schwer vom feuchten Ackerboden, der in dicken Batzen unter den Sohlen klebte.
    „Ihr müßt ihn einkreisen!“ keuchte Ignaz der Schreckliche. „Drei Mann links rüber, drei rechts!“
    Janosch blieb stehen und hörte sich das interessiert an, dann machte er eine scharfe Wende und rannte dicht an dem verblüfften Lehrer vorbei in Richtung Hof. Vor dem Paddock überlegte er kurz und galoppierte dann nach links hinüber zum Springplatz. Dort legte er eine kleine Pause ein, um seinen Verfolgern die Chance zu geben, den Abstand wenigstens um hundert Meter zu verringern. Als Peter als erster die Umgrenzung aus dichtem Buschwerk erreichte, war Janosch bereits gegangen. In gemächlichem Trab lief er weiträumig um die gesamte Anlage des Groß-Willmsdorfer Hofes herum, überquerte die Zufahrtsallee, schlug den Fußweg durch den Park ein, stets gefolgt von der nach Atem ringenden Schar der Schüler und ihrem Lehrer, und schritt schließlich hoch erhobenen Hauptes geradewegs in den Stall
    und in seine Box. Die ausdauerndsten Verfolger konnten es beobachten und gaben es an die Nachzügler weiter.
    Atemlos, verschwitzt und mit hochroten Gesichtern umringten sie Ignaz den Schrecklichen. Der zückte ein überdimensionales Taschentuch und wischte sich sorgfältig Stirn und Nacken. Dann erschien ein breites Grinsen auf seinem Gesicht.
    „Na“, fragte er zufrieden. „Ist irgendwer hier noch schläfrig? Versorgt die Pferde!“

Ein Clown weiß es besser

    „Bille? Du sollst sofort Simon zu Hause anrufen!“
    Die Mutter schaute mit hochrotem Kopf aus der Küche, Spuren von Mehl klebten an ihrem Kinn und am Rollkragen ihres Pullovers. Aus der Küche drangen heiße Schwaden würzigen Lebkuchenduftes.
    „Ist was passiert? Wir haben uns doch vor einer halben Stunde erst getrennt!“
    „Keine Ahnung. Er hat mich nur gefragt, ob wir dir übers Wochenende freigeben.“
    Mit einem besorgten Aufschrei verschwand Mutsch wieder in der Küche, Bille hörte sie mit der Backofentür hantieren. Neugierig geworden, ging sie zum Telefon und wählte hastig die Peershofer Nummer. Simon war sofort am Apparat.
    „Große Neuigkeiten!“ sprudelte er

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