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Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee

Titel: Bille und Zottel 15 - Pferde im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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schon schlecht? Wir müssen etwas tun, ganz schnell, du mußt gerettet werden! O Gott, ich kann Bille nie wieder unter die Augen treten. Wir müssen dich in die Tierklinik bringen, ich muß sofort den Tierarzt verständigen, Frieder! Frieder, komm schnell! Zottel, o Zottel, was soll ich bloß machen. . .?“
    Mini weinte hemmungslos. Hinter ihr standen schreckensbleich die Schüler der fünften Klasse, sie waren wie gelähmt vor Entsetzen. Zwar waren sie erst ein paar Monate in Groß-Willmsdorf, aber Bille und ihr Zirkuspony Zottel und die lange Geschichte seiner Abenteuer und Streiche kannten sie alle. Nicht auszudenken, wenn dem Pony etwas zustoßen sollte. Wie hatten sie nur so leichtsinnig sein können!
    „Na los, tut doch was!“ schrie Mini gequält. „Wo ist Frieder? Nun sucht doch wenigstens den Stallpfleger! Nein, wartet, zwei bleiben hier und beobachten Zottel genau, ich laufe und rufe den Tierarzt an. Da! Er trinkt! Sicher hat er schon unerträglichen Durst, das Plastik wird seinen Magenausgang verstopft haben. . . Oh, Zottelchen, mein armer, armer Schatz!“
    Mini wandte sich mal hierhin, mal dahin, einerseits wollte sie sofort mit dem Tierarzt sprechen, andererseits Zottel keine Sekunde aus den Augen lassen. Die anderen verhielten sich nicht besser, sie rannten wild durcheinander. Nur Zottel schien von dem Wirbel völlig ungerührt; verständnislos blickte er auf die chaotische Versammlung um seine Box, als wolle er sagen: „Regt euch ab, Leute, mir geht es prächtig! Allerdings hätte ich gern noch ein paar von den köstlichen Plätzchen!“
    Mit einem letzten sorgenvollen Blick trennte sich Mini von ihrem Freund und lief in den anderen Stall hinüber, in dem sich das Stalltelefon befand. Mit zitternden Fingern wählte sie die Nummer des Tierarztes. Zum Glück war Dr. Dörffler zu Hause. Mini schilderte ihm hastig den Vorfall, es dauerte eine Weile, bis der Tierarzt unter all dem Stottern und Schluchzen die wesentliche Mitteilung verstanden hatte.
    „Nun reg dich bitte nicht auf, Mini!“ beruhigte er das verstörte Mädchen. „Es ist wahr, daß Plastik lebensgefährlich für ein Tier werden kann, wenn es in den Verdauungsapparat gerät. Wenn Zottel aber, wie du sagst, so eine relativ kleine Frühstückstüte gefressen hat, muß das nicht unbedingt zu einer Katastrophe führen. Wahrscheinlich kommt die Tüte auf ganz normalem Wege wieder zum Vorschein. Ihr dürft ihn allerdings nicht aus den Augen lassen, bis die Tüte draußen ist. Beobachtet ihn genau, und wenn er Anzeichen von Unwohlsein zeigt, dann ruft mich sofort an. Alles klar?“
    „Ja. Vielen Dank, Herr Doktor!“
    Mini war erleichtert, auch wenn das Problem noch keineswegs bewältigt war. Aber bei Zottels robuster Gesundheit blieb zu hoffen, daß er die Plastiktüte wirklich normal verdaute. Vielleicht wäre es hilfreich, ihm eine tüchtige Portion Mash aus Weizenkleie zu geben? Das würde die Verdauung beschleunigen.
    Die Fünftkläßler sahen ihr bedrückt entgegen, als sie zu Zottels Box zurücklief. Mini unterrichtete sie über das, was Dr. Dörffler gesagt hatte.
    „Ihr wißt, was das bedeutet!“ schloß sie ihren Bericht. „Zwei von uns müssen ständig bei ihm Wache halten, so lange, bis die Tüte wieder zum Vorschein gekommen ist. Wir werden uns alle zwei Stunden ablösen.“
    „Aber das kann ja die ganze Nacht dauern!“ sagte eines der Mädchen entsetzt.
    „Stimmt genau. Aber das hilft nun nichts. Teilt die Wachen unter euch auf, ich werde mich inzwischen um das Mash kümmern.“
    Es wurde eine qualvolle Nacht. Jeweils zwei von ihnen hockten sich neben Zottel ins Stroh und ließen ihn nicht aus den Augen. Mini selbst rührte sich bis zum nächsten Morgen nicht aus der Box, das war sie Bille schuldig, fand sie. Nur Zottel schien andrer Ansicht zu sein. Immer wieder betrachtete er voller Verwunderung die Einquartierung in seinem Nachtlager. Auch zu misten ließ er sich nicht einfallen, so beschwörend sie sein rundes Hinterteil auch betrachteten. Nachdem er die Sonderration Mash aufgeschleckt hatte, machte er es sich im Stroh gemütlich und schlief bald ein. Nur beim Wachwechsel hob er kurz den Kopf und schaute seine Gäste voller Unverständnis an.
    Mini fühlte sich zu Tode erschöpft, als sie sich im Morgengrauen erhoben. Während die beiden Mädchen ins Schloß hinüberschlichen, um ungesehen in ihr Zimmer zu kommen, bereitete Mini ihrem Liebling eine weitere Portion Mash zum Frühstück. Als Zottel fraß, begann sie das

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