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Billigflieger

Titel: Billigflieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Tamm
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Teppichbodens in Flammen. Zum Glück ist die Treppe nicht aus Holz, sondern aus Stein. Ich haste die Stufen hinauf und gelange in den weitläufigen Speisesaal - dort oben haben Katie und ich in der Schicksalsnacht unsere Walzerrunden gedreht.
    Von da aus spurte ich den Korridor zur rückwärtigen Dienstbotentreppe. Ein Blick in die angrenzenden Räume genügt mir übrigens, um festzustellen, dass sich mein Verdacht, den ich schon die ganze Zeit über hatte, bestätigt: Dieser Brand hat keine natürliche Ursache, denn ganz offenbar ist er an mehreren Stellen gleichzeitig ausgebrochen. Wenigstens hat mir der Übeltäter eine winzige Chance gelassen. Er hat sich nämlich im vorderen Teil des Hotels wesentlich mehr Mühe gegeben, seinen Brandbeschleuniger auszubreiten. Weiter hinten dagegen erkenne ich nur ein paar kleinere Brandherde. Das verschafft mir etwas Zeit.
    Zum Glück ist hier im rückwärtigen Teil des Gebäudes die Hitze nicht ganz so schlimm. Auch die Luft ist klarer. Ich steige die steilen Stufen empor, die Katie und mich noch vor kurzem zu allerlei Fantasien über Hausgespenster und verliebte Hotelangestellte inspiriert haben. Jetzt dagegen merke ich, wie ich mir Mühe geben muss, keine düsteren Gedanken aufkommen zu lassen. Ich klammere mich an die Hoffnung, dass Katie auf ihrem Zimmer geblieben oder zumindest nach oben geflüchtet ist. Sollte sie den Versuch gemacht haben, sich nach unten Richtung Ausgang vorzuarbeiten, hätte sie keine Chance gehabt zu überleben.
    Der dritte Stock ist nur noch ein Inferno aus Flammen, dichtem Qualm und einer unerträglichen Hitze. Im vierten Stock bietet sich mir dasselbe Bild. Erst im fünften Stock ist es erträglicher. Hier scheinen die Flammen noch nicht angelangt zu sein. Es ist kühler, und ich wage es, die Maske vom Gesicht zu nehmen und tief durchzuatmen. Meine Haare kleben mir am Gesicht, und unter dem Schutzanzug rinnt mir der Schweiß den Körper hinunter.
    Ich laufe weiter den Flur entlang. Wo genau war noch einmal Katies Suite? Ich reiße einige Türen auf - nichts. Andere Türen sind verschlossen, ich hämmere dagegen, und als ich keine Antwort erhalte, trete ich sie kurz entschlossen ein. Die Räume sind verlassen. Ich nähere mich den vorderen Zimmern, wo bereits erste Flammen über den Boden und an den Wänden züngeln.
    »Katie? KATIE!«
    Keine Antwort. Endlich erkenne ich den Flur wieder, von dem ihr Zimmer abgeht. Hier, die zweite Tür ist es. Sie steht offen. Ich stürme hinein - niemand. Immerhin scheint sie eben noch hier gewesen zu sein. Anscheinend hat sie versucht, ihre Sachen zu packen, nachdem sie das Feuer bemerkt hat. Dann aber war die Hitze vermutlich zu groß geworden, so dass sie alles hat stehen und liegen lassen und geflohen ist. Aber in welche Richtung?
    Ich verlasse die Suite und renne nach vorne, wo sich ein größerer Gesellschaftsraum und die Haupttreppe befinden. Flammen schießen von unten durch das Treppenhaus, und dunkler Qualm quillt nach oben, so dicht, als wäre er flüssig.
    Wenn Katie wirklich nach unten geflohen ist, wäre alles zu spät - sie wäre in ihr Verderben gerannt. Und auch mein Fluchtweg ist abgeschnitten. Ich kann nur weiter nach oben und hoffen, dass die Jungs die spanischen Kollegen davon überzeugen konnten, das Richtige zu tun.
    Ich renne die Stufen empor und rufe immer wieder ihren Namen - keine Antwort.
    Dann durchsuche ich den sechsten Stock. Alle Türen sind verschlossen. Aber immerhin sind hier noch keine Brandherde ausgebrochen. Im siebten Stock, der bereits unter den Dachschrägen ist, befinden sich die Zimmer für die Angestellten.
    »Katie? Bist du hier?«
    Keine Antwort. Stattdessen höre ich ein seltsames gewitterartiges Grummeln aus den Tiefen des Gebäudes. Ich weiß, dass das nichts Gutes zu bedeuten hat. Irgendwo da unten braut sich das Verderben zusammen. Die Mauern geben durch die Hitzeeinwirkung nach. Das gesamte Gebäude zittert, als könnte es die Anstrengung des Feuers nicht mehr lange ertragen. Sollte es passieren, wäre ohnehin nichts mehr zu machen. Das ganze Hotel würde einstürzen. Es wäre das Ende.
    Ich öffne die Türen zu den Dienstbotenkammern. Auch hier füllt sich jetzt der Korridor mit dichtem Qualm. Ich weiß, dass ich nur noch wenige Minuten habe. Schon jetzt muss ich damit rechnen, dass die Flammen jede Sekunde durchbrechen.
    Panisch reiße ich die nächste Tür auf. Endlich ein Hoffnungsschimmer. Eine Dachluke ist unverschlossen, so als hätte sie möglicherweise

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