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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Walliams
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ihm sind«, gab Joe zu. »Sie haben ihm das Leben zur Hölle gemacht. Darum habe ich ihnen Geld gegeben, damit sie ihn in Ruhe lassen.«
    »Aha. Und?«
    »Na ja … Bob ist dahintergekommen. Und dann, stell dir mal vor, ist er schrecklich sauer geworden. Er hat mich Luxussöhnchen genannt.«
    »Warum das denn?«
    »Was weiß ich? Er meinte, er wollte lieber gemobbt werden als sich von mir helfen zu lassen.«
    Mr Spud schüttelte ungläubig den Kopf. »Bob ist wohl ein kleiner Dummkopf. Es stimmt schon, wenn man Geld hat, so wie wir, lernt man eine Menge undankbarer Leute kennen. Ich denke, du solltest keine Zeit mehr mit ihm vergeuden. Anscheinend weiß er den Wert des Geldes nicht richtig einzuschätzen. Wenn er es schwer haben will, dann lass ihn.«
    »Hast Recht«, stimmte Joe zu.
    »Du wirst schon einen neuen Freund in der Schule finden, mein Sohn«, fuhr Mr Spud fort. »Du hast Geld. Die Leute schätzen das. Die Klügeren jedenfalls. Nicht Leute wie Bob, dieser Dummkopf!«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher«, entgegnete Joe. »Wo jetzt jeder weiß, wer ich bin.«
    »Du wirst jemand finden, Joe. Glaub mir«, beharrte Mr Spud mit einem Lächeln.
    Ein äußerst korrekt gekleideter Butler trat durch die mächtige Eichentür ins Esszimmer. Er hüstelte gekünstelt, um die Aufmerksamkeit seiner Herrschaft auf sich zu lenken. »Meine Herren, Miss Sapphire Stone.«
    Mr Spud setzte geschwind sein mittelbraunes Toupet auf, und schon kam Sapphire, die Tussi von Seite 3, auf ihren unglaublich hohen Absätzen hereingestöckelt.
    »Entschuldigung, ich komme zu spät. Ich war noch auf der Sonnenbank«, verkündete sie.
    Das war nicht zu übersehen. Sapphire war von Kopf bis Fuß künstlich gebräunt. Sie war richtiggehend orange. So orange wie eine Apfelsine, wenn nicht noch oranger. Stell dir den orangefarbensten Menschen vor, den du je getroffen hast – und den dann noch zehnmal so orange. Und als wenn das nicht schon beängstigend genug aussah, trug sie auch noch ein giftgrünes Minikleid und umklammerte eine leuchtend pinkfarbene Handtasche.
    »Was will die denn hier?«, wollte Joe wissen.
    »Benimm dich!«, formte Dad lautlos mit den Lippen.
    »Krasse Hütte«, meinte Sapphire und betrachtete bewundernd die Bilder und die Kronleuchter.
    »Danke. Das ist nur eines meiner siebzehn Wohnzimmer. Butler, bitte sagen Sie dem Küchenchef, dass wir jetzt essen möchten. Was gibt es denn eigentlich?«
    »Foie gras, Sir«, antwortete der Butler.
    »Was ist das?«, erkundigte sich Mr Spud.
    »Verfettete Gänseleber, Sir.«
    Sapphire verzog das Gesicht. »Ich will lieber eine Tüte Chips.«
    »Ich auch!«, rief Joe.
    »Und ich auch«, schloss sich Mr Spud an.
    »Drei Tüten Kartoffelchips. Sehr wohl. Bitte gleich, Sir«, antwortete der Butler herablassend.
    »Du siehst zauberhaft aus, mein Engel«, sagte Mr Spud, bevor er sich Sapphire näherte, um ihr einen Kuss zu geben.
    »Verschmier mich bloß nicht den Lippenstift«, wehrte Sapphire ab und hielt ihn mit der Hand weit von sich.
    Mr Spud war natürlich verletzt, aber er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen. »Nimm doch bitte Platz. Ich sehe, du trägst die neue Designer-Handtasche, die ich dir habe schicken lassen.«

    126»Schon. Aber die gibt es in acht Farben«, beklagte sich Sapphire. »Eine Farbe für jeden Wochentag. Ich hatte gedacht, du kaufst mir alle acht.«
    »Das werde ich auch tun, meine süße Prinzessin …«, sagte Mr Spud schnell.
    Joe starrte seinen Dad an. Er konnte gar nicht fassen, dass sein Vater sich in so eine künstliche Tussi verliebt hatte.
    »Es ist angerichtet«, verkündete der Butler.
    »Komm, mein hübscher Liebesengel, nimm Platz«, sagte Mr Spud, während der Butler einen Stuhl für Sapphire nach hinten zog.
    Drei Kellner mit silbernen Tabletts betraten den Raum. Vorsichtig stellten sie die Teller auf den Tisch. Der Butler nickte und die Kellner hoben die silbernen Tellerhauben, sodass drei Tüten Kartoffelchips zum Vorschein kamen. Das Trio begann zu essen. Anfangs versuchte Mr Spud seine Chips noch mit Messer und Gabel zu verzehren, um vornehm zu sein. Er gab aber bald auf.
    »Also, mein Gebusstag ist ja erst elf Monate her«, begann Sapphire. »Darum habe ich mal eine kleine Wunschliste geschrieben, mit Geschenken, die du mich kaufen sollst …«
    Ihre Fingernägel waren so lang und so unecht,dass sie damit kaum ihren Zettel aus ihrer pinkfarbenen Handtasche angeln konnte. Es sah aus wie bei einem dieser Greifautomaten auf dem Jahrmarkt,

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