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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Walliams
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wirklich mich ansprichst …« Joe konnte es nicht fassen.
    »Ja, ich rede mit dir«, meinte sie lachend. »Ich heiße Lauren.«
    »Ich weiß.« Joe war sich nicht im Klaren darüber, ob ihn die Tatsache, dass er ihren Namen behalten hatte, galant erscheinen ließ oder eher wie einen Stalker – jemand, der sich anderen gnadenlos an die Fersen hängt.
    »Wie heißt du?«, wollte sie wissen.
    Joe lächelte. Endlich gab es eine Person an der Schule, die nicht wusste, wer er war.
    »Ich heiße Joe«, stellte er sich vor.
    »Joe – und wie weiter?«, hakte Lauren nach.
    Sie sollte auf keinen Fall mitkriegen, dass er der Sauberpo-Billionär war. »Äh … Joe Kartoffel.«
    »Joe Kartoffel?«, wiederholte Lauren, völlig überrascht.
    »Ja …«, stammelte Joe. Er war von ihrer Schönheit so überwältigt gewesen, dass ihm einfach nichts Besseres eingefallen war.
    »Komischer Name: Kartoffel«, meinte Lauren.
    »Tja, kann schon sein. Aber er wird mit ph geschrieben. Joe Kartophel. Also nicht wie die Kartoffel-Kartophel. Das wäre ja echt lächerlich! Ha ha!«
    Lauren verkniff sich ein Lachen, aber sie sah Joe ein bisschen argwöhnisch an. O nein, dachte Joe. Ich kenne dieses Mädchen gerade mal einen Augenblick lang, und sie muss mich schon für völlig durchgeknallt halten. Schnell versuchte er das Thema zu wechseln. »Wir haben jetzt Mathe bei Mr Crunch«, sagte er.

    »Aha.«
    »Und danach haben wir Geschichte bei Miss Spite.«
    »Ich hasse Geschichte. Geschichte ist todlangweilig!«
    »Bei Miss Spite wirst du Geschichte noch viel mehr hassen. Sie ist bestimmt eine gute Lehrerin. Aber alle Schüler hassen sie. Wir nennen sie die Hexe .«
    »Das ist ja lustig«, meinte Lauren kichernd.
    Joe kam sich zwanzig Zentimeter größer vor.
    Jetzt kam Bob in Sicht. »Ah … Hallo, Joe.«
    »Oh! Hallo, Bob«, antwortete Joe. Die beiden früheren Freunde waren sich seit ihrem Streit aus dem Weg gegangen. Joe hatte allein in seinem neuen Formel-Eins-Wagen, den ihm sein Vater gekauft hatte, eine Runde nach der anderen zurückgelegt. Und Bob hatte die meiste Zeit der Woche in einer Mülltonne verbracht. Wo immer Bob auch sein mochte – die Grubbs stöberten ihn auf. Sie fassten ihn an den Knöcheln und stellten ihn in die nächste Tonne. Na ja, Bob hatte ja gesagt, dass er es so wollte.
    Joe hatte Bob vermisst – aber jetzt war einfach kein guter Zeitpunkt. Er sprach gerade mit dem hübschesten Mädchen der Schule, vielleicht sogar dem hübschesten Mädchen des ganzen Stadtteils!
    »Ich weiß, wir haben uns eine ganze Weile nicht gesehen. Aber … nun ja … ich habe darüber nachgedacht, was wir damals gesagt haben, als du Mülldienst hattest …«, stammelte Bob.
    »Und?«
    Bob zuckte durch Joes ungeduldigen Ton ein wenig zusammen, fuhr aber fort: »Es tut mir leid, dass wir uns gestritten haben. Und ich fände es gut, wennwir wieder Freunde sein könnten. Du könntest dein Pult ein bisschen zurückschieben, damit wir …«
    »Bob, können wir vielleicht ein anderes Mal darüber reden?«, fiel Joe ihm ins Wort. »Ich habe im Moment echt keine Zeit.«
    »Aber …«, begann Bob. Er sah verletzt drein.
    Joe übersah es. »Bis demnächst mal«, sagte er.
    Bob stapfte weiter.
    »Wer war das? Ein Freund von dir?«, erkundigte sich Lauren.
    »Nein, nein, nein, der ist doch nicht mein Freund!«, antwortete Joe. »Er heißt Bob. Aber weil er so dick ist, nennen ihn alle Blubb-Blubb!«
    Lauren lachte wieder. Joe hatte ein leicht schlechtes Gewissen, aber er war so stolz, dass er das hübsche Mädchen zum Lachen gebracht hatte, dass er dieses Gefühl innerlich ganz weit wegschob.
    Während der ganzen Mathestunde sah Lauren in einem fort zu Joe hinüber. Es fiel Joe schwer, sich auf die Algebra zu konzentrieren. Auch in Geschichte starrte sie unverkennbar in seine Richtung. Und während Miss Spite endlos über die Französische Revolution dozierte, begann Joe davon zu träumen, dass er Lauren küsste. Sie war so unglaublich hübsch, dass Joe sich nichts mehr wünschte,als sie zu küssen. Da er aber erst zwölf Jahre alt war und noch kein Mädchen geküsst hatte, hatte Joe keine Vorstellung davon, wie er es dazu bringen sollte.
    »Und der Name des französischen Königs im Jahr 1789 lautete …? Joe?«
    »Ja, Miss?« Joe starrte Miss Spite verschreckt an. Er hatte absolut nicht zugehört.
    »Junge, ich habe dich etwas gefragt! Du hast nicht aufgepasst, stimmt’s? Willst du deinen Schulabschluss machen oder willst du nicht?«
    »Ja, Miss. Ich

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