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Billionen Boy

Billionen Boy

Titel: Billionen Boy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Walliams
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flüsterte Lauren.
    »Mich«, antwortete Joe widerwillig.
    »Geld!«, bellte der andere Grubb. »Wird’s bald?« Joe langte in seine Tasche. Wenn er jedem zwanzig Pfund gab – vielleicht würden sie ihn dann in Ruhe lassen? Wenigstens für den Rest des Tages.
    »Was machst du da, Joe?«, fragte Lauren.
    »Ich dachte nur …«, stammelte er.
    »Was willst du denn, Schlampe?«, fragte Grubb Nummer eins.
    Joe sah zu Boden, aber Lauren drückte ihm den Rest ihres Eis am Stiel in die Hand und stand auf. Die Grubbs traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Sie hatten nicht erwartet, dass sich ihnen eine Dreizehnjährige in den Weg stellte – im wahrsten Sinne des Wortes.
    »Setz dich wieder!«, sagte Grubb Nummer zwei und legte seine oder ihre Hand auf Laurens Schulter, um sie auf die Bank zurückzuschieben. Lauren aber nahm seine oder ihre Hand und drehte ihm oder ihr den Arm auf den Rücken. Dann rang sie ihn oder sie zu Boden. Jetzt griff der andere Grubb an. Lauren sprang in die Höhe und brachte ihn oder sie mit einem Kung-Fu-Tritt zu Fall. In diesem Moment sprang Grubb Nummer zwei wieder auf und versuchte Lauren zu fassen zu kriegen. Aber sie donnerte ihm oder ihr einen Karateschlag auf die

    Schulter und er oder sie machte sich unter Schmerzensschreien aus dem Staub.
    Es ist nicht leicht, eine Handlung zu beschreiben, wenn man sich über das Geschlecht einzelner Personen nicht im Klaren ist.
    Allmählich hatte Joe das Gefühl, dass er etwas tun sollte. Darum stand er auf und trat mit vor Angst schlotternden Knien auf den anderen Grubb zu. Erst in diesem Moment fiel ihm auf, dass er immer noch zwei schmelzende Eis am Stiel in denHänden hielt. Der übrig gebliebene Zwilling wollte ihn angreifen. Sobald aber Lauren Joe zu Hilfe kam, rannte er oder sie wie ein winselnder Hund davon.
    »Wo hast du so Kämpfen gelernt?«, fragte Joe erstaunt.
    »Ach, ich habe einfach hier und da ein paar Kampfsportkurse gemacht«, antwortete Lauren etwas ausweichend.
    Joe hatte das Gefühl, tatsächlich das Mädchen seiner Träume gefunden zu haben. Lauren würde nicht nur seine Freundin sein, sondern gleichzeitig auch sein Bodyguard!
    Sie schlenderten durch den Park. Joe war schon oft im Park spazieren gegangen, aber heute kam er ihm viel schöner vor als sonst. Während das Sonnenlicht des Herbstnachmittags durch das Laub der Bäume tanzte, schien Joes Leben für einen Moment perfekt zu sein.
    »Ich muss jetzt nach Hause«, sagte Lauren, als sie sich dem Ausgang näherten.
    Joe versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Er hätte bis in alle Ewigkeit mit Lauren durch den Park spazieren können.
    »Kann ich dich morgen zum Mittagessen einladen?«, fragte er.
    Lauren lächelte. »Du brauchst mich nicht einzuladen. Ich gehe gern mit dir essen. Aber bezahlen kann ich selbst, hörst du?«
    »Na ja, wenn du unbedingt willst«, meinte Joe. Wow! Dieses Mädchen war einfach ein Traum!
    »Ist die Schulmensa denn gut?«, wollte Lauren wissen.
    Was sollte Joe darauf antworten? »Nun … äh … sie ist fabelhaft, wenn man eine ganz strikte Diät einhalten muss …«
    »Ich liebe gesundes Essen«, schwärmte Lauren.
    Das war nicht ganz das, was Joe gemeint hatte. Aber für ein Rendezvous in der Schule war die Schulmensa der beste Ort. Denn dort blieb man garantiert allein.
    »Dann also bis morgen«, meinte Joe. Er schloss die Augen, formte seine Lippen zu einem Kuss. Und wartete.
    »Bis morgen, Joe«, antwortete Lauren, bevor sie über den Weg davonhüpfte.
    Joe öffnete die Augen und lächelte. Er konnte es kaum fassen. Beinahe hätte er ein Mädchen geküsst!

15. SCHÖNHEIT HAT IHREN PREIS
    Irgendetwas war mit Mrs Trafe geschehen. Eigentlich sah sie aus wie immer – aber trotzdem irgendwie anders.
    Als Joe und Lauren an die Essensausgabe traten, wusste Joe, was es war:
    Ihre Hängebacken hingen nicht mehr
    Ihre Nase war kleiner
    Die Zähne waren überkront
    Ihre Stirnfalten waren geglättet
    Die Tränensäcke verschwunden
    Ihre Runzeln waren weg und
    ihr Busen viel, viel größer.
    Nur Humpeln – das tat sie immer noch.
    »Mrs Trafe, Sie sehen irgendwie … so anders aus …«, sagte Joe und sah sie eindringlich an.

    »Ach, tatsächlich?«, entgegnete die altgediente Küchenfee mit gespielter Unschuld. »Na, was mögt ihr beiden denn heute? Gebratene Fledermaus mit allem, was so dran ist? Seifenauflauf? Oder lieber Pizza mit Käse und Polyester?«
    »Die Wahl fällt wirklich schwer …«, meinte Lauren zögernd.
    »Na, mein Kind,

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