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Bindung und Sucht

Bindung und Sucht

Titel: Bindung und Sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Heinz Brisch
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Störungsbild Computerspielsucht. Psychotherapeutenjournal, 7 (2), S. 128 – 133.
    Wölfling, K., Thalemann, R. & Grüsser, S. M. (2008): Computerspielsucht: Ein psychopathologischer Symptomkomplex im Jugendalter. Psychiatrische Praxis, 35 (5), S. 226 – 232.
    Wölfling, K., Bühler, M., Leménager, T., Mörsen, C. & Mann, K. (2009): Glücksspiel und Internetsucht: Review und Forschungsagenda. Nervenarzt, 80 (9), S. 1030 – 1039.
    Wölfling, K., Müller, K. W. & Beutel, M. E. (2011): Reliabilität und Validität der Skala zum Computerspielverhalten (CSV-S). Psychotherapie – Psychosomatik – Medizinische Psychologie, 61 (5), S. 216 – 224.
    Wölfling, K., Jo, C., Bengesser, I., Beutel, M. E. & Müller, K. W. (im Druck): Computerspiel- und Internetsucht. Ein kognitiv-behaviorales Behandlungsmanual . Stuttgart (Kohlhammer).
    Yellowlees, P. M. & Shayna, M. (2007): Problematic Internet use or Internet addiction? Computers in Human Behavior, 23, S. 1447 – 1453.
    Young, K. S. (1998). Caught in the net . New York (Wiley).

JAAK PANKSEPP, VOLKER A. COENEN, MARK SOLMS UND THOMAS E. SCHLÄPFER
    Warum tut uns die Depression weh? Ererbter primär-bewusster Trennungsschmerz (PANIC) und nachlassende Belohnung (SEEKING) und ihre Bedeutung für das Entstehen von Depression und Abhängigkeit 1
Einführung: Der Ansatz der affektiven Neurowissenschaften zum Verständnis des emotionalen Gehirns
    Der Ansatz der affektiven Neurowissenschaften (Panksepp 1998, 2005 a) zum Verständnis des emotionalen Gehirns aller Säugetiere geht von zwei Hauptannahmen aus, die es erlauben, uns den schwierigen fundamentalen Fragen sowohl der Grundlagenforschung als auch der klinischen Praxis auf neue und produktive Weise zu stellen. Erstens: Die Emotionen haben sich zu dem Zweck entwickelt, angesichts biologisch signifikanter bzw. lebensbedrohlicher Situationen etwas Spezifisches zu bewirken und sind keine bloßen Epiphänomene. Zweitens: Die gefühlten Aspekte primär-bewusster Emotionen – bestimmter Arten von Affekten, die in das Gehirn eingebaut sind und sich homolog bei allen Säugetieren finden – dienen einem wichtigen adaptiven Zweck: Sie motivieren die Organismen dazu, sich so zu verhalten, dass Überleben und Reproduktionserfolg gefördert werden. Positive Affekte signalisieren den Tieren, dass sie sich auf einem Pfad bewegen, der ihre Fitness wahrscheinlich steigern wird. Negative Affekte hingegen informieren sie darüber, dass sie sich in einer vermutlich (lebens-) bedrohlichen Situation befinden. Im Folgenden möchten wir deutlich machen, dass und auf welchem Wege dieses Wissen uns zu einem besseren Verständnis von Depression und Sucht verhelfen kann.
    Dass wir die Diskussion über spezifische emotionale Gefühle in Tiergehirnen beginnen können, verdanken wir der Entdeckung bestimmter affektiv reicher emotionaler »Betriebssysteme« (Panksepp 1981, 1998). Dabei lautet die Schlüsselerkenntnis: Wo immer im Gehirn wir emotional-instinktive Verhaltensmuster wachrufen, können wir zeigen, dass diese Gehirnerregungen (Arousals) in der Verhaltenskontrolle als »Belohnungen« und »Bestrafungen« dienen können.Damit werden die verschiedenen sozial-emotionalen Systeme des Gehirns sämtlich zu potentiellen Mitspielern in den unterschiedlichen Erscheinungsbildern der Depression. Wenn bei der häufigsten Variante der Depression das psychologisch wünschbare Ergebnis des sozialen Protests (das psychische Leid des Trennungsschmerzes) nicht eintritt, dann erzeugt das zusätzliche, durch nachlassende SEEKING-Impulse geförderte Herunterfahren positiver Gefühle aus dem negativen Affekt eine verlängerte und vertiefte Phase der anhaltenden negativen Stimmung. Leider kann die Tierforschung die höherrangigen Prozesse des Nachdenkens und Grübelns (Ruminationen), wie sie die Depression des Menschen kennzeichnen, nicht erhellen, aber sie kann die affektive Infrastruktur sozialer Bindungen und Verlusterfahrungen und damit auch die Hintergründe der Depression und bestimmter Formen der Sucht verdeutlichen.
    Die affektive Neurowissenschaft hat mittlerweile die neuroanatomische Funktionsweise von sieben dem Primärprozess zuzurechnenden (d. h. genetisch vorgesehenen) Emotionssystemen dargestellt. Alle befinden sich in der subkortikalen Region (eine ausführliche Diskussion findet sich bei Panksepp 1981, 1998, 2005 b), was uns ermöglicht, anhand von Tiermodellen neuropsychologische Untersuchungen mit einer Präzision vorzunehmen, wie sie mit den

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