Bindung und Sucht
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RINA D. EIDEN
Zur Bindungssicherheit von Alkoholikerkindern
Eine Längsschnittstudie und ihre Relevanz für Intervention und Behandlung
Einleitung
In diesem Beitrag geht es um Bindungssicherheit in ihrer Bedeutung für Kinder, die aufgrund der Alkoholabhängigkeit von Vater oder Mutter in ihrer Entwicklung stark gefährdet sind. Bindungssicherheit spielt eine kausale Rolle bei der Entstehung späterer Beziehungen. Die sichere Bindung an eine Elternperson dient nicht nur als »sichere Basis« unter belastenden Umständen (in diesem Fall der Alkoholismus eines Elternteils), sondern eröffnet dem Kind dank der größeren emotionalen Ansprechbarkeit und Kommunikationsbereitschaft der nichtsüchtigen Elternperson auch Möglichkeiten des Lernens, die ihm im Umgang mit den Gleichaltrigen zugute kommen.
Ich werde im Folgenden die Ergebnisse einer Längsschnittstudie mit Kindern alkoholabhängiger Väter diskutieren, bei der es um die Rolle der Bindungssicherheit als Schutzfaktor gegenüber Internalisierungs- und Externalisierungsproblemen im Vorschulalter und gegenüber den Phänomenen von Bullying (Mobbing) und Peer-Viktimisierung, also dem aktiv betriebenen und passiv erlittenen Schikanieren und Drangsalieren, in der mittleren Kindheit geht (Edwards et al. 2004, 2006 b; Eiden et al. 2002, 2004, 2010).
Die Entstehung einer sicheren Bindungsbeziehung zu einer einfühlsamen erwachsenen Person ist einer der Schlüsselaspekte der sozialen und emotionalen Entwicklung in der frühesten Kindheit: Untersuchungen mit Mutter-Kind-Dyaden weisen in der Tat darauf hin, dass sicher gebundene Kinder die anstehenden Entwicklungsaufgaben flexibler bewältigen als unsicher gebundene. Kinder mit einer unsicheren frühen Bindung tun sich auch in späteren Jahren vergleichsweise schwerer mit der Bewältigung wichtiger Entwicklungsaufgaben, so mit dem Erwerb von Selbständigkeit und Resilienz, sozialer Kompetenz und emotionaler Gesundheit (vgl. z. B. Easterbrooks et al. 2000; Shaw et al. 1996; Sroufe et al. 1993; Urban et al. 1991). Eine unsichere Bindung kann also als früher Indikator für das Risiko einer späteren Fehlanpassung und als ernst zu nehmenderFaktor bei der Weitergabe von Risiken angesehen werden, die – wie etwa der Drogenmissbrauch des Vaters – mit dem elterlichen und familiären Umfeld verbunden sind.
Eine Vielzahl von Studien besagt, dass Kinder alkoholkranker Väter ein vergleichsweise höheres Risiko einer negativen Entwicklung – also von Verhaltensproblemen, Verhaltensstörungen oder einer späteren Delinquenz einschließlich des Drogenkonsums – haben (Chassin et al. 1991; Johnson et al. 1989; West & Prinz 1987). Der Großteil dieser Literatur befasst sich mit heranwachsenden und erwachsenen Kindern von Alkoholikern; es mehren sich aber die Hinweise
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