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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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Palme bringt.
    Jaidee erhebt sich und klopft sich seine weiße Hanfuniform ab. Es spielt keine Rolle. Das Luftschiff wird zurückkehren. Wie der Ozean, der über den Strand brandet, ist es unmöglich, die Farang fernzuhalten. Land und Meer müssen zusammenlaufen. Diese Männer, in deren Herzen sich der Profit eingenistet hat, haben keine andere Wahl, sie müssen vorschnell handeln, komme, was da wolle, und er wird immer bereit sein, sie zu empfangen.
    Kamma.
    Langsamen Schrittes kehrt Jaidee zu dem verstreuten Inhalt der inspizierten Frachtkisten zurück. Er wischt sich den Schweiß aus dem Gesicht, und sein Atem geht schwer. Mit einer Handbewegung bedeutet er seinen Männern, mit ihrer Arbeit fortzufahren. »Dort! Brecht die dort drüben ebenfalls auf! Ich möchte, dass jede einzelne Kiste untersucht wird.«
    Die Zollbeamten warten auf ihn. Er stochert mit der Spitze seiner Machete in den Trümmern einer Kiste herum, während die beiden Männer näherkommen. Sie sind wie Hunde. Man wird sie erst dann los, wenn man sie gefüttert hat. Einer von ihnen versucht Jaidee daran zu hindern, mit seiner Machete eine weitere Kiste zu spalten.
    »Wir haben bezahlt! Wir werden eine Beschwerde einreichen. Es wird Untersuchungen geben. Wir befinden uns auf internationalem Boden!«
    Jaidee verzieht das Gesicht. »Warum sind Sie überhaupt noch hier?«
    »Wir haben einen angemessenen Preis für Ihren Schutz bezahlt!«
    »Mehr als angemessen.« Jaidee drängt sich an den beiden Männern vorbei. »Aber ich bin nicht hier, um mich über diese
Dinge zu streiten. Es ist Ihr Damma, sich zu beschweren. Und es ist das meine, unsere Grenzen zu beschützen, und wenn das bedeutet, dass ich Ihren ›internationalen Boden‹ betreten muss, um unser Land zu retten, dann soll es so sein.« Er schwingt seine Machete, und eine weitere Kiste platzt auf. WeatherAll-Holz zerbirst.
    »Sie haben den Bogen überspannt!«
    »Gut möglich. Aber da werden Sie wohl jemanden vom Handelsministerium schicken müssen, um mir das zu sagen. Jemanden, der mehr Macht hat als Sie.« Nachdenklich lässt er seine Machete kreisen. »Oder möchten Sie das jetzt mit mir und meinen Männern ausdiskutieren?«
    Die beiden zucken zusammen. Jaidee glaubt, ein Lächeln auf Kanyas Lippen bemerkt zu haben. Überrascht blickt er zu ihr hinüber, aber die Miene seines Leutnants ist wieder völlig ausdruckslos. Es ist schön zu sehen, wie ihre Zähne aufblitzen. Jaidee fragt sich, ob es vielleicht noch etwas gibt, womit er seiner mürrischen Untergebenen ein Lächeln entlocken kann.
    Leider haben es sich die Zollbeamten noch einmal anders überlegt; sie weichen vor seiner Machete zurück.
    »Glauben Sie nicht, dass Sie uns beleidigen können, ohne dass das Folgen hat.«
    »Natürlich nicht.« Jaidee hackt wieder auf die Frachtkiste ein, und sie geht endgültig in die Brüche. »Aber so oder so weiß ich Ihre Geldspende sehr zu schätzen.« Er mustert sie eingehend. »Wenn Sie Ihre Beschwerde einreichen, dann vergessen Sie nicht, dass ich, Jaidee Rojjanasukchai, all das getan habe.« Erneut grinst er. »Und vergessen Sie nicht zu erwähnen, dass Sie wirklich und wahrhaftig versucht haben, den Tiger von Bangkok zu bestechen.«
    Seine Männer lachen laut über diesen Witz. Der Boden ist mit den Splittern der Balsaholzkisten bedeckt. Sie sind leicht und stabil konstruiert, und das Bretterwerk ist gut dafür geeignet,
Frachtgüter zu transportieren – solange niemand mit einer Machete darauf losgeht.
    Die Arbeit geht schnell vonstatten. Waren werden aus Kisten gerissen und in ordentlichen Reihen ausgelegt. Die Zollbeamten weichen den Weißhemden nicht von der Seite und notieren sich ihre Namen, bis Jaidees Männer schließlich mit erhobenen Macheten auf sie losgehen. Daraufhin ziehen die Beamten sich zurück und beobachten das Geschehen aus sicherer Entfernung. Jaidee muss an Tiere denken, die sich um einen Kadaver streiten. Seine Männer fallen über die Abfälle fremder Länder her, während die Aasfresser immer wieder Vorstöße unternehmen – die Raben und Cheshire und Hunde warten alle auf ihre Gelegenheit, sich auf das zu stürzen, was übrig bleibt. Die Vorstellung bedrückt ihn.
    Die Zollbeamten lassen sie nicht aus den Augen.
    Jaidee inspiziert die aufgereihten Güter. Kanya bleibt ihm dicht auf den Fersen. Jaidee fragt: »Was haben wir denn da, Leutnant?«
    »Agarlösungen. Nährstofflösungen. Irgendwelche Aufzuchttanks. PurCal-Zimt. Papayasamen, die bei uns nicht zugelassen

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