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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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zu. »Auf jeden Fall weiß die Wohltätige Vereinigung pensionierter Beamter des königlichen Umweltministeriums Ihre Amtshilfe zu schätzen. Sie haben sich um Sie verdient gemacht, so oder so.« Er hebt seine Machete und wendet sich an seine Männer.
    »Khun -Offiziere«, ruft er über das Surren der Propeller und die Schreie der Lastenmegodonten hinweg. »Ich habe eine Aufgabe für euch.« Er deutet mit der Machete auf das Luftschiff, das gerade landet. »Der Erste, der eine Kiste aus dem Laderaum dieses Fluggefährts durchsucht, bekommt von mir zweihunderttausend Baht! Auf, auf! Dort drüben! Aber schnell!«

    Die Zollbeamten starren ihn fassungslos an. Sie versuchen zu sprechen, aber das Brüllen der Propeller übertönt ihre Stimmen. Ihre Rufe sind nur zu erahnen: »Mai tum! Mai tum! Mai tawng tum! Nein nein neinneinnein!« Sie fuchteln mit den Armen, aber Jaidee rennt bereits über den Landeplatz, schwingt seine Machete und stürzt sich brüllend auf sein neues Opfer.
    Seine Weißhemden folgen ihm, ohne zu zögern, einer nach dem anderen. Sie weichen Kisten und Arbeitern aus, springen über Ankertaue, ducken sich unter dem Bauch von Megodonten hindurch. Seine Männer. Seine treuen Kinder. Seine Söhne. Diese närrischen Idealisten und Anhänger der Königin, die seinem Ruf folgen, die nicht bestechlich sind, die die ganze Ehre des Umweltministeriums in ihrem Herzen bewahren.
    »Dort drüben! Dort drüben!«
    Blassen Tigern gleich eilen sie über das Flugfeld und lassen die Kadaver japanischer Frachtcontainer hinter sich zurück wie Trümmer nach einem Taifun. Die Stimmen der Zollbeamten werden immer leiser. Jaidee hat sie längst vergessen – er verliert sich in dem großartigen Gefühl, seine Beinmuskeln zu spüren, auf der Jagd zu sein, eine eindeutige, ehrenhafte Aufgabe zu haben. Immer schneller rennt er, seine Männer dicht hinter sich. Im Adrenalinrausch spurten sie über den Platz; sie sind nun Krieger und sonst nichts. Die Macheten und Äxte hoch erhoben, stürmen sie auf die riesige Maschine zu, die da gerade landet, sich über ihnen erhebt wie der dreitausend Meter große Dämonenkönig Tosacan, und langsam herabsinkt. Der Größte aller Megodonten, und auf seinem Rumpf prangen Farang -Schriftzeichen, die Worte CARLYLE & SONS.
    Jaidee ist sich nicht bewusst, dass er einen Freudenschrei ausgestoßen hat. Carlyle & Sons! Dieser nervtötende Farang, der so beiläufig darüber spricht, das System der Schadstoffguthaben zu ändern, die Quarantäneinspektionen abzuschaffen
und alles wegzurationalisieren, was das Königreich am Leben erhalten hat, während andere Länder einen Kollaps erlitten – der Ausländer, der sich unablässig bei Handelsminister Akkarat einschmeichelt und beim Somdet Chaopraya, dem Beschützer der Krone. Das ist wahrhaftig ein guter Fang! Jaidee wird eins mit der Jagd. Er greift nach den Landetauen, während seine Männer an ihm vorbeidrängen; jünger und schneller und loyal bis zum Fanatismus, halten sie begierig auf die Beute zu.
    Aber dieses Luftschiff ist klüger als das davor.
    Als der Pilot sieht, wie die Weißhemden unter ihm über den Landeplatz schwärmen, richtet er die Turbopropeller neu aus. Jaidee wird von dem Luftstoß fast umgerissen. Die Propeller heulen auf, während der Pilot viele Gigajoule auf den Versuch verschwendet, wieder abzuheben. Die Landetaue des Luftschiffes peitschen einwärts, wickeln sich auf Kurbelspindeln auf wie ein Krake, der seine Tentakel einzieht. Die Turbopropeller gehen auf volle Leistung und werfen Jaidee zu Boden.
    Das Luftschiff gewinnt an Höhe.
    Jaidee stemmt sich hoch, kneift im heißen Wind die Augen zusammen und blickt dem Luftschiff nach, das in der nächtlichen Finsternis immer kleiner wird. Er fragt sich, ob das Ungeheuer vom Kontrollturm oder von der Zollbehörde gewarnt wurde. Vielleicht war aber auch der Pilot schlau genug, um zu begreifen, dass eine Inspektion durch die Weißhemden seinen Herren nichts Gutes einbringen würde.
    Jaidee verzieht das Gesicht. Richard Carlyle. Entschieden zu klug, der Kerl. Ständig konferiert er mit Akkarat, ständig zeigt er sich bei öffentlichen Benefizveranstaltungen für die Opfer von Cibiskose, wirft mit Geld nur so um sich und redet stets über die Vorteile des Freihandels. Er ist nur einer von einem Dutzend Farang, die wie Quallen nach einer Bitterwasserepidemie
an die Küsten zurückkehren, aber Carlyle ist der Lauteste von allen. Derjenige, dessen Lächeln Jaidee am meisten auf die

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