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Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl

Titel: Biokrieg - Bacigalupi, P: Biokrieg - The Windup Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paolo Bacigalupi
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selbst war nie so vorsichtig mit dem, was er sagte oder tat. Immer stürzt er sich wie ein Megodont in den Kampf und kümmert sich erst im Nachhinein darum, den niedergetrampelten Reis wieder aufzurichten. Nicht so sehr Jai yen, sondern eher Jai rawn. Ein heißes Herz und kein kaltes. Kanya dagegen …
    Schließlich sagt sie: »Vielleicht war das nicht der beste Ort, um zuzuschlagen.«
    »Seien Sie nicht so pessimistisch! Einen besseren Ort als die Ankerplätze gibt es nicht. Die beiden Rüsselkäfer da drüben haben 200 000 Baht ausgespuckt, ohne irgendwelche Schwierigkeiten zu machen. So viel Geld zahlt man nur, wenn man etwas zu verbergen hat.« Jaidee grinst breit. »Ich hätte schon viel früher hierherkommen und diesen Heeya eine Lektion erteilen sollen. Das ist besser, als den Fluss in einem Spannfederboot abzusuchen und Kinder zu verhaften, weil sie Saatgut mit gefleddertem Genom schmuggeln. Das ist wenigstens ehrliche Arbeit.«
    »Aber das Handelsministerium wird sich bestimmt in die Sache einschalten. Von Gesetzes wegen ist das hier ihr Revier. «
    »Wenn die Gesetze vernünftig wären, dürfte nichts von
alldem importiert werden.« Jaidee macht eine wegwerfende Handbewegung. »Gesetze sind verwirrende Dokumente. Sie stehen nur der Gerechtigkeit im Weg.«
    »Die Gerechtigkeit bleibt immer auf der Strecke, wenn das Handelsministerium sich einmischt.«
    »Das wissen wir beide nur zu gut. So oder so, es ist mein Kopf, den ich hier riskiere. Niemand wird Sie belangen. Sie hätten mich nicht aufhalten können, selbst wenn Sie gewusst hätten, wohin wir heute unterwegs waren.«
    »Ich hätte nie … «, entgegnet Kanya.
    »Machen Sie sich darum keine Sorgen. Es ist an der Zeit, dass jemand dem Handelsministerium und seinem Lieblings- Farang die Grenzen aufzeigt. Wer so selbstzufrieden ist, muss daran erinnert werden, dass er dem Geist unserer Gesetze hin und wieder Khrab schuldet.« Jaidee hält inne und betrachtet noch einmal die Trümmer der Kisten. »Sonst steht wirklich nichts auf der schwarzen Liste?«
    Kanya zuckt mit den Achseln. »Nur der Reis. Alles andere ist harmlos, auf dem Papier jedenfalls. Keine Zuchtexemplare. Keine Genom-Suspensionen.«
    »Aber?«
    »Mit vielen von diesen Dingen wird man üble Dinge anstellen. Nährstofflösungen dienen bestimmt keinem guten Zweck.« Kanya stellt wieder ihre ausdruckslose Miene zur Schau. »Sollen wir alles wieder einpacken?«
    Jaidee verzieht das Gesicht, zögert einen Moment und schüttelt dann den Kopf. »Nein. Verbrennen Sie es.«
    »Wie bitte?«
    »Verbrennen Sie alles. Wir wissen beide, was hier los ist. Geben wir den Farang etwas, das sie bei ihren Versicherungen geltend machen können. Die sollen ruhig merken, dass sie nicht machen können, was sie wollen.« Jaidee grinst. »Verbrennen Sie alles. Jede einzelne Kiste.«

    Als die Frachtkisten in Flammen aufgehen, als sich das WeatherAll-Öl entzündet und Funken himmelwärts schickt wie Gebete, erlebt Jaidee zum heute zweiten Mal voller Genugtuung, wie Kanya lächelt.
    Bis Jaidee nach Hause kommt, ist es fast schon Morgen. Das Ji Ji Ji der Jingjok-Eidechsen bildet einen Kontrapunkt zum Gesang der Zikaden und dem hohen Surren der Moskitos. Er zieht die Schuhe aus und steigt die Treppe hinauf. Unter seinen Füßen knarrt Teak, während er sich in sein Stelzenhaus hineinschleicht, und er spürt das glatte Holz unter seinen Fußsohlen, weich und auf Hochglanz poliert.
    Er öffnet die Fliegengittertür und schlüpft hinein, wobei er die Tür rasch hinter sich schließt. Der Khlong ist nur wenige Meter entfernt, und das Wasser ist brackig. Moskitoschwärme überall.
    Drinnen brennt eine einzige Kerze und wirft ihr Licht auf Chaya, die auf dicken Schlafmatten liegt, schläft und wartet. Er lächelt zärtlich und schlüpft ins Badezimmer, um sich rasch auszuziehen und sich Wasser über die Schultern zu gießen. Er bemüht sich, leise zu sein und sich zu beeilen, aber das Wasser spritzt dumpf auf das Holz. Er schöpft noch einmal und gießt es sich über den Rücken. Selbst mitten in der Nacht ist es so warm, dass ihm das Wasser nicht zu kühl vorkommt. Während der heißen Jahreszeit ist alles eine Erleichterung.
    Als er, einen Sarong um die Taille geschlungen, aus dem Bad kommt, ist Chaya wach und blickt mit nachdenklichen braunen Augen zu ihm auf. »Du bist spät dran«, sagt sie. »Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Jaidee grinst. »Du weißt doch, dass das nicht nötig ist. Ich bin ein Tiger.« Er schmiegt sich

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