Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bios

Bios

Titel: Bios Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
abblättern lassen und ein Gewirr aus verbrannten Isolierungen und sickernden blauen Flüssigkeiten bloßgelegt – die Wunde eines Roboters. Der weiche Nugget namens Mac Feya lag tiefer darunter – verborgen, aber in höchster Gefahr.
    Hayes brauchte einen Mac, der aktiv kooperierte, oder einen Mac im sicheren Koma. Er erkundigte sich bei Elam nach den telemetrischen Daten.
    »Seine Funktionen sind relativ stabil; mehr kann man nicht erwarten, Tam. Soll ich den Anzug veranlassen, die Betäubung zurückzufahren?«
    »Nimm die Infusion bitte nur einen Tick zurück, Elam.«
    »Bist du sicher, dass du ihn nicht erst schienen willst?«
    »Bin schon dabei.«
    Er hakte eine Körperschiene vom nächsten Roboter und fing an, sie mit Macs Rumpfpanzer zu verbinden. Die Roboter hätten das selbst machen können, wenn sie nur größer und flexibler gewesen wären. Aber das hier war Isis und irgendein terrestrischer Kacho hatte Gewicht- und Größenbeschränkungen für das Roboterinventar erfunden, ohne sich allzu viel Gedanken über die praktischen Konsequenzen zu machen. Hinter Mac arbeitend, verankerte Hayes die Schiene in chordalen Fassungen – sofort begann ein Datenaustausch zwischen ihr und der noch intakten Anzugelektronik.
    Die Verbindung war fast komplett, als Mac aufwachte.
    Im ersten Augenblick erkannte Hayes das Geräusch nicht, das in seinen Helm prallte: Das unmenschliche Brüllen, das die Audiowandler strapazierte, stammte von seinem Freund Macabie Feya. Elam versuchte es zu übertönen: »Seine Werte reißen aus! Er ist nicht stabil – du musst übernehmen, sofort.«
    Grimmig presste Hayes den letzten Anker in die Fassung an Macs schaukelndem Panzer.
    Er war noch dabei das Gerät zu verriegeln, als ihn Macs Ellbogen traf.
    Hayes taumelte zurück, verletzt und atemlos. Sein Panzer war zwar massig, aber auf seine Weise auch verletzlich, konstruiert um vor der Biosphäre zu schützen, nicht vor einem physischen Angriff. Hayes taten die Rippen weh, er bekam keine Luft und hörte, wie sein Anzug Alarm schlug.
    »Tam, du hast ein Leck in der äußeren Schicht! Zurück in die Luftschleuse, sofort!«
    »Mac«, sagte Hayes.
    Der wortlose Schmerzensschrei des Ingenieurs wurde ein wenig leiser.
    »Mac, du verstehst mich, ja?«
    Elam: »Mach das nicht, Tam!«
    »Mac, hör zu. Du bist okay. Ich weiß, du hast Angst, und ich weiß, dass du zu lange hier draußen warst, und ich weiß auch, dass du Schmerzen hast. Wir sind gleich so weit, dass wir dich reinfahren können. Aber du musst dich entspannen, halt noch ein bisschen still, ja?«
    Diesmal gab es eine Antwort, Hayes verstand die Worte »Scheiß Falle«.
    »Hör mir zu«, sagte Hayes. Er war da, wo Mac ihn sehen konnte. Er tat einen vorsichtigen Schritt voran, die behandschuhten Hände vorgestreckt und offen. »Du hast jetzt eine Schiene am Anzug, aber die Schiene muss noch den Spagat machen. Vorher können wir dich nicht reinbringen.«
    Elam, die nicht locker ließ: »Ich kann deine Sicherheit nicht mehr garantieren. Also komm zurück, jetzt.«
    Hayes trat noch einen Schritt näher.
    »Ich glaube, du hast mir eine Rippe gebrochen, Mac. Ruhig Blut, okay? Ich weiß, es tut weh. Aber wir haben es fast geschafft, alter Junge.«
    Mac krächzte immer wieder ein und dasselbe, würgte daran.
    »Du verstehst mich, Mac, ja?«
    Er fasste das Schweigen als Zustimmung auf. Mit dem einen Handschuh packte er in den Schlitten und nutzte aus, was er für einen Moment der Klarheit hielt.
    Mac wurde hoch- und zurückgerissen, als die Verriegelung einrastete. Dann setzte sich die Schienenelektronik über seine Motorik hinweg, streckte ihm die Arme an die Seite und hielt sie dort unverrückbar fest. Dieser unfreiwillige Bewegungsablauf musste schmerzhaft gewesen sein. Mac brüllte gegen die neuerliche Hilflosigkeit an, es war furchtbar.
    Zwei kleine Roboter rollten heran, packten die Stummelflügel der Schiene und kippten sie nach hinten. Jetzt war Mac ein Fahrzeug auf Rädern und rollte bereits auf die äußere Dekontaminierungskammer des Hangars zu. Hayes hielt Schritt, ignorierte Elams Stimme an seinem Ohr und sorgte dafür, dass Mac ihn die ganze Zeit sehen konnte. Als das satte Blau der Abenddämmerung hinter den Schotts verschwand und die grelle Innenbeleuchtung aufflammte, legte Hayes seinen Helm an den von Mac.
    Wenn Hayes ihn richtig verstanden hatte, hatte Mac zwei Worte geflüstert: »Zu spät.«
    Während der ganzen Dekontaminierung hielt Hayes den Helm gegen Macs Helm

Weitere Kostenlose Bücher