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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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froh, dass sie tot ist, und ich hoffe, Sie bekommen die Todesstrafe. In der Zeitung hat gestanden, es k ö nnte darauf hinauslaufen.«
    Das Gespr ä ch verlief nicht ganz so, wie ich es gehofft hatte. Ich versuchte mir vorzustellen, was Detective John Evers tun w ü rde, wenn er Mrs. Willis befragte, doch das Einzige, was mir einfiel, war das Gef ü hl, wie sich sein Knie zwischen meine Beine zw ä ngte, sich bis zum Schritt vorschob und es mir ä u ß erst unbehaglich geworden war. Diese Taktik konnte ich bei einer Frau unm ö glich anwenden – vor allem nicht bei einer Frau, die mit einer Heckenschere herumhantierte.
    » Ich glaube, es k ö nnte eine Verbindung zwischen dem Tod Ihres Sohnes und dem Mord an Dr. Carter geben «, sagte ich in der Hoffnung, an ihre m ü tterlichen Instinkte zu appellieren. » Dr. Carter und die Polizei in Chattanooga haben an der Aufkl ä rung des Mordes an ihm gearbeitet, als sie umgebracht wurde.« Sie sagte nichts, lie ß die Heckenschere jedoch sinken. Ich nahm das als ermutigendes Zeichen. » Haben Sie irgendeine Idee, wer ihn umgebracht haben k ö nnte? «
    » Ich habe bereits mit den Polizeibeamten aus Chattanooga gesprochen «, sagte sie. » Und ich habe denen schon gesagt, dass ich mir nicht vorstellen kann, wer Craig h ä tte umbringen wollen.« Mir fiel da schon der eine oder andere Grund ein, aber es schien mir kl ü ger, das im Augenblick nicht zu erw ä hnen.
    Etwas, was Miss Georgia ü ber P ä dophile gesagt hatte, kam mir wieder in den Sinn – der Ausdruck » Schei ß e flie ß t stromabw ä rts «, der in meinem Hirn irgendwie eine Verbindung mit dem Spruch » der Apfel f ä llt nicht weit vom Stamm « eingegangen war –, und ich ü berlegte, ob Mrs. Willis ein Licht auf die Pathologie ihres Sohnes werfen konnte. » Mrs. Willis, erinnern Sie sich an die Zeit, als Craig ungef ä hr zehn Jahre alt war? Wissen Sie noch, wie er in dem Alter war? «
    » Nat ü rlich «, sagte sie. » Ich erinnere mich an ihn in jedem Alter. Warum? «
    » Ich habe ü berlegt, ob in der Zeit wom ö glich etwas passiert ist. Etwas, was f ü r ihn vielleicht sehr be ä ngstigend war oder ihn sehr ersch ü ttert hat.« Ihre Augen schossen von hier nach da, w ä hrend sie ü berlegte, und mir kam es vor, als fiele ihr etwas ein, denn pl ö tzlich wandte sie den Blick ab und schob den Unterkiefer vor. » Vielleicht ein Vorfall, der die Dinge erkl ä ren k ö nnte, die k ü rzlich passiert sind.«
    Jetzt sah sie mich an. » Was f ü r ein Vorfall? Was reden Sie da? «
    Ich sah keine andere M ö glichkeit, als es offen auszusprechen. » Vielleicht ein Vorfall, bei dem … bei dem ein ä lterer Mann Craig wom ö glich … etwas angetan hat. Etwas Sexuelles.« Sie starrte mich an. » Der Grund, warum ich frage «, stotterte ich, » ist der, dass manchmal, wenn einem Jungen so etwas zust öß t, er, wenn er erwachsen wird … unter Umst ä nden die Neigung entwickelt …«
    Selbst wenn ich den Rest des Gedankens h ä tte in Worte fassen k ö nnen, bekam ich nicht die Gelegenheit dazu, denn sie st ü rzte sich mit einem tiefen Knurren auf mich, samt Heckenschere und allem. Zum Gl ü ck schwang sie sie nicht mit der Spitze nach vorne, sondern wie eine Keule oder einen Baseballschl ä ger, und ich konnte die Hand heben, um den Schwung abzufangen und die Schere zu packen. Wir k ä mpften einen Augenblick darum, doch ich war um einiges st ä rker als sie, und es war nicht allzu schwer, sie ihr aus der Hand zu winden. Danach ging sie mit den F ä usten auf mich los, genau wie damals auf Jess. Ich lie ß die Heckenschere fallen und packte die Frau, wirbelte sie herum, sodass sie mir den R ü cken zuwandte, und umschlang sie dann mit beiden Armen, bis sie ihre eigenen nicht mehr r ü hren konnte.
    » Lassen Sie mich los! «, schrie sie. » Lassen Sie mich los, oder ich schreie. Ich schreie Zeter und Mordio, und dann f ü hrt man Sie in Handschellen ab.«
    Da war was dran. Ich konnte mir schon den Vorspann zu den Abendnachrichten vorstellen: » Er steht bereits wegen eines Mordes vor Gericht. Hat Dr. Bill Brockton heute versucht, einen zweiten Mord zu begehen? « Ich lie ß sie los, stellte jedoch rasch einen Fu ß auf die Heckenschere, falls sie auf die Idee kam, sie zu nehmen und diesmal effektiver einzusetzen. » Ist es Ihnen wirklich egal, wer Ihren Sohn umgebracht hat, Mrs. Willis? «
    Sie funkelte mich w ü tend an, ihre Brust hob und senkte sich, und dann rollten ihr die ersten Tr ä nen ü

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