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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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Auf dem Display stand UNBEKANNTER TEILNEHMER, und ich ü berlegte schon, gar nicht ranzugehen – was war, wenn ein Reporter irgendwie an die Nummer gekommen war? Beim dritten L ä uten jedoch kam ich zu dem Schluss, ich w ä re ü bertrieben paranoid. Jemand wollte mich erreichen, und ich wollte vorsichtig sein, aber ich wollte auch nicht, dass die Paranoia mit mir durchging.
    » Hallo? «
    » Bill? Ich bin’s, Art.«
    Meine Schultern entspannten sich, nicht nur, weil es kein Reporter war, sondern weil es jemand war, der tats ä chlich noch an mich glaubte. Ich hatte angerufen und auf seinem und auf Mirandas Anrufbeantworter meine Nummer hinterlassen; ich hatte sie auch meiner Sekret ä rin Peggy gegeben und Burt DeVriess und seiner Assistentin Chloe. Dieser kleine Kreis von Menschen und Jeff schien die Summe aller menschlichen Wesen zu repr ä sentieren, deren Loyalit ä t und Glauben mir erhalten geblieben war. Es waren nicht viele, doch es waren alles gute Menschen, die da in meiner Ecke waren. Nun, Burt DeVriess war ein unangenehmer Zeitgenosse in dieser Ecke, aber trotzdem ein sehr wichtiger.
    » Hi, Art. Wie l ä uft die P ä dophilenjagd? «
    » Ich habe gestern mit einem meiner Freunde eine Verabredung getroffen. Wir wollten uns am Imbissstand im Einkaufszentrum treffen. Er hat mich versetzt. Ich f ü hle mich verschm ä ht.«
    » Glaubst du, er hat Lunte gerochen? Ist dahintergekommen, dass Tiffany in Wirklichkeit ein Polizist ist? «
    » Vielleicht. Aber ich glaube, er ist einfach ganz allgemein ein nerv ö ser Typ. Ich habe ihm letzte Nacht eine E-Mail geschickt, voller verletzter Gef ü hle, und er hat zur ü ckgeschrieben und sich entschuldigt. Hat eine lahme Ausrede vorgebracht von wegen der Arbeit. Manchmal braucht man zwei oder drei Anl ä ufe, bis diese Typen wirklich anbei ß en – ich bin mir nicht sicher, ob sie einfach nur feige sind oder ob sie ein paar winzige Reste von schlechtem Gewissen haben. Aber ich habe ihm gesagt, wir br ä uchten eine Pause, eine Woche oder so.«
    » Du tust, als w ä rst du schwer zu kriegen? «
    » Nein. Ich habe eine Woche Urlaub genommen, weil ich dachte, ich k ö nnte meine detektivischen Talente woanders sinnvoller zum Einsatz bringen.«
    » Sinnvoller als bei der Jagd auf Kindersch ä nder? Was sollte denn das sein? «
    » Herauszufinden, wer Jess umgebracht hat. Herauszufinden, wer dir eine Falle stellt. Ich habe eine Woche frei. Wie w ä re es, wenn wir einen Plan machen? « Arts Gro ß z ü gigkeit erstaunte mich und r ü hrte mich. » Bill? Bist du noch dran? «
    Ich musste mich r ä uspern, bevor ich sprechen konnte. »Ja. Ja, ich bin noch dran. Danke, Art. Danke.«
    » Du w ü rdest dasselbe f ü r mich tun, oder? «
    » Ja «, sagte ich, » das w ü rde ich.«
    » Okay, dann sind wir quitt. Hast du irgendwelche genialen Ideen, wie wir diesem teuflischen M ö rder auf die Spur kommen k ö nnen? «
    » Bislang nicht.«
    » Das ist okay «, sagte er. » Das dachte ich mir schon. Zum Gl ü ck f ü r uns beide habe ich n ä mlich eine.«
    » Wie sch ö n. Und die w ä re? «
    » Ich denke die ganze Zeit, der Mord an Willis hat etwas mit Jess zu tun «, sagte er. » Jess hatte Willis’ Namen gerade an die Medien rausgegeben, und es ist der einzige Fall, an dem du und Jess zu dem Zeitpunkt zusammengearbeitet habt. Richtig? «
    » Richtig. Ich muss immer wieder an Willis’ Mutter denken. Sie hat sich wirklich seltsam aufgef ü hrt. Als w ü rde sie sich weniger dar ü ber aufregen, dass er tot war, als dar ü ber, wie Jess ihn der Ö ffentlichkeit beschrieben hat. Fast, als w ä re sein Ruf ihr wichtiger als sein Leben.«
    » Aber Trauer ist auch eine seltsame Sache «, sagte er. »Die Menschen bringen sie auf sehr unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck. Das k ö nnte eine verdrehte Art der Leugnung sein.«
    » Vielleicht «, sagte ich, » aber wenn dem so ist, dann k ö nnte der Mord an Jess eine Folge davon sein – den Angriff auf Jess ins Extreme zu treiben. Das w ü rde auch zu dem Drohbrief passen, der durch mein Fenster geworfen wurde.«
    » Aber hast du nicht gesagt, der war von den kreationistischen Demonstranten? «
    » Es hat so ausgesehen «, sagte ich, » aber vielleicht hat sie nur versucht, mich von der richtigen Spur abzulenken. Andererseits gibt es da noch eine M ö glichkeit.«
    » N ä mlich? «
    » Der Polizist, der Craig Willis auf frischer Tat ertappt hat. So wie er da reingerauscht ist, ohne sich an das vorgeschriebene Prozedere

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