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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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einer Woche, w ü rde ich sagen.«
    » Ich w ü rde eher sagen, vor drei oder vier Wochen «, sagte Art. » Kurz vor der Nacht, in der Sie nicht zu Hause waren? Es ist ziemlich gut verheilt – inzwischen ist es nur noch eine blasse Narbe, w ü rde ich, diesem Daumenabdruck nach zu urteilen, sagen.« Bobby Scott wurde rot. »W ü rde es Ihnen etwas ausmachen, mir Ihren Daumen zu zeigen? «, sagte Art. Scott l ö ste seine Hand von seiner Frau, doch er zeigte Art nicht seinen Daumen. Stattdessen st ü tzte er beide H ä nde auf die Armlehnen seines Sessels und beugte sich vor, als wollte er jeden Augenblick aufspringen. Fight-or-Flight, er wusste nicht recht, welchem Reflex er jetzt folgen sollte.
    Seine Frau schaute von Art zu ihrem Mann und zu mir. »Was geht hier vor? « Ich sah Verwirrung und Panik in ihr aufsteigen. » W ü rde mir bitte jemand erkl ä ren, worum es hier geht «, sagte sie, die Stimme so angespannt wie eine Gitarrensaite kurz vor dem Rei ß en.
    » Als Craig Willis umgebracht wurde «, sagte ich, » hat der M ö rder ihm den Penis abgeschnitten und in den Mund gesteckt. Auf dem Penis war ein blutiger Daumenabdruck. Der Daumen hatte quer ü ber der Mitte einen ziemlich gro ß en Schnitt.«
    Sie wandte sich zu ihrem Mann um und starrte ihn an. Die Blicke, die sie wechselten – ihre unausgesprochenen ä ngstlichen Fragen, seine w ü tenden und entschuldigenden Antworten – brachen mir beinahe das Herz. Sie fing zitternd an zu weinen. » O Gott, Bobby «, sagte sie, » was hast du getan? Wie konntest du uns das antun? O Gott. Jedes Mal, wenn ich denke, schlimmer kann es nicht kommen …« Sie ballte eine Hand zur Faust und biss mit so viel Kraft seitlich in den Zeigefinger, dass ich erwartete, die Haut rei ß en zu sehen. » Ich ertrage das nicht «, schluchzte sie. » Ich kann nicht. Ich kann nicht mehr. Ich habe mir so viel M ü he gegeben. So verdammt viel M ü he. Aber ich ertrage es einfach nicht mehr.«
    Bobby Scott sank vor ihr auf die Knie. Jetzt weinte auch er. » Baby, es tut mir so leid «, sagte er. » Ich hab’s f ü r Joey getan. Und f ü r all die anderen Kinder, die genauso h ä tten leiden m ü ssen wie er. Und ich dachte, ich w ü rde es auch f ü r dich und f ü r mich tun. Ich dachte, es w ä re die einzige M ö glichkeit, ein wenig Gerechtigkeit zu erlangen, damit ich aufh ö ren k ö nnte, die ganze Zeit so w ü tend zu sein. Ich h ä tte nie gedacht … ich h ä tte im Traum nicht gedacht … O Baby, es tut mir leid. So schrecklich leid.« Er vergrub den Kopf in ihrem Scho ß und schluchzte. Sie sa ß da, ü berw ä ltigt und reglos, und ich dachte: An diesem Punkt entscheidet sich, ob die Ehe lebt oder stirbt. Schlie ß lich legte sie ihm die Hand auf den Kopf und strich ihm ü bers Haar, und dann beugte sie sich vor, um ihn in die Arme zu schlie ß en und an ihren Busen zu ziehen, um zusammen zu trauern.
    Nachdem sie sich ausgeheult hatten – und das dauerte seine Zeit –, hob Bobby den Kopf und wandte sich an Art. » Und was passiert jetzt? Sind Sie hier, um mich zu verhaften? «
    » Nein «, sagte Art. » Ich denke, es ist das Beste, wenn Sie sich selbst stellen und ein Gest ä ndnis ablegen.« Er verzog das Gesicht, doch dann nickte er langsam. » Es steht wom ö glich gar nicht so schlecht, wie es jetzt scheint «, sagte Art zu Susan. » Mit einem guten Anwalt und einem einsichtigen Staatsanwalt bestehen gute Chancen auf eine annehmbare Verfahrensabsprache. In ein oder zwei Jahren kann er wieder drau ß en sein. Auch wenn es zum Prozess kommt, besteht die M ö glichkeit eines milden Urteils. Manchmal setzen sich Geschworene zugunsten einer h ö heren Art von Gerechtigkeit ü ber die Buchstaben des Gesetzes hinweg. Selbst Polizisten und Staatsanw ä lte hoffen manchmal darauf. Es gibt keine Garantie, doch als Polizist kann ich sagen, dass ich in diesem Fall darauf hoffen w ü rde. Und als Vater wei ß ich, wie ich stimmen w ü rde, wenn ich in der Geschworenenbank sitzen w ü rde.«
    » Ich auch «, sagte ich. » Ich muss Sie etwas fragen, Bobby. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Antwort kenne, aber ich muss Sie trotzdem fragen. Haben Sie Dr. Carter umgebracht? Um Ihre Spuren zu verwischen? «
    Er sch ü ttelte den Kopf. Sein Gesicht war gezeichnet, doch er sah mich offen und ehrlich an. » Nein, nat ü rlich nicht «, sagte er. » Ich k ö nnte nie einen unschuldigen Menschen t ö ten. Es tut mir sehr leid, dass sie umgebracht wurde.« Er zeigte auf das

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