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Bis auf die Knochen

Bis auf die Knochen

Titel: Bis auf die Knochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jefferson Bass
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Gesicht; ich beherrschte die Kunst, damit zu essen, einfach nicht. » Was, hast du keine Gabel? « Sie sch ü ttelte den Kopf und reichte mir die St ä bchen. Die rotbraunen Nudeln dufteten nach Knoblauch und Erdn ü ssen und Schalotten und Garnelen und hei ß em Ö l – s ä mtliche D ü fte so k ö stlich und verlockend vermischt, dass ich zur Not mit den blo ß en H ä nden gegessen h ä tte. Die Essst ä bchen unbeholfen zwischen den Fingern haltend, hob ich ein Kn ä uel Pad Thai zum Mund, doch auf halbem Weg rutschten die St ä bchen, und die Nudeln fielen in die Sch ü ssel zur ü ck.
    » Hier «, sagte sie lachend, » ich zeig dir, wie man sie h ä lt.« Sie griff nach meiner Hand und nahm mir mit der anderen Hand die Essst ä bchen ab. » Das ist ganz einfach «, sagte sie. » Eines ist fest, das andere bewegt sich. Wie ein Zaunpfahl und ein Tor. Das feste St ä bchen ruht in dem V zwischen Daumen und Zeigefinger, so, und zwischen den Spitzen von kleinem Finger und Ringfinger.« Sie zeigte es mir. » Das andere musst du ungef ä hr wie einen Bleistift halten, aber nicht so weit vorne.« Sie griff das zweite St ä bchen mit den Spitzen des Daumens und der beiden ersten Finger, dann wedelte sie mit viel Getue damit durch die Luft und klapperte mit beiden Essst ä bchen wie eine Hummerschere. » Okay, jetzt versuch’s mal.« Sie legte meine Hand mit der Handfl ä che nach oben in ihre Hand und schob mir die beiden St ä bchen korrekt zwischen die Finger. Ich musterte sie w ä hrenddessen. Sie sah mich verdutzt an. » Immer noch nicht kapiert? «
    » Nein «, sagte ich. » Obwohl ich das Konzept, glaube ich, verstanden habe. Ich m ö chte nur gerade im Augenblick meine Hand nicht bewegen.«
    Sie lachte ein wenig sch ü chtern, doch dann reckte sie sich und gab mir einen raschen, warmen Kuss auf den Mund. » Iss «, sagte sie. » Du musst bei Kr ä ften bleiben.« Ich sah sie an und hoffte, dass sie meinte, was ich dachte, dass sie meinte. Als Antwort auf meinen fragenden Blick zog sie vieldeutig eine Augenbraue hoch. Frisch befl ü gelt raffte ich einen riesigen Klumpen Nudeln mit den St ä bchen und schaffte es, den gr öß ten Teil davon in den Mund zu bef ö rdern; ein paar Nachz ü gler blieben am Kinn h ä ngen. »Sachte, Popeye «, sagte sie. » Lass dir Zeit. Ich gehe nicht weg. W ä re nicht gut f ü r die Karriere einer Medical Examiner, wenn du in ihrer K ü che ersticken w ü rdest.«
    Ich machte ein wenig langsamer, schaffte es aber dennoch, die Sch ü ssel in zwei Minuten zu leeren. Sie sp ü lte sie ab, stellte sie in die Geschirrsp ü lmaschine und kam zu mir, stellte sich ganz nah vor mich und hob das Gesicht, so dass ich ihren Atem sp ü ren konnte. Ich legte ihr eine Hand auf die Wange, denn als ich das im Leichenschauhaus gemacht hatte, hatte es ihr gefallen. Es schien ihr auch diesmal zu gefallen, also legte ich die andere Hand an ihre andere Wange. Auch das schien ihr nichts auszumachen – sie drehte den Kopf leicht und k ü sste meine Handfl ä che –, also zog ich ihr Gesicht an mich und k ü sste sie. Sie erwiderte den Kuss, und sie k ü sste mich, als wollte sie mir etwas damit sagen.
    Nach langen bedeutungsvollen K ü ssen lie ß ich die H ä nde ü ber ihren Hals, ihre Schultern und seitlich an ihrem K ö rper hinab bis zum unteren Rand ihres Sweatshirts gleiten. Dann schob ich sie unter den weiten Saum und zog sie wieder hoch: ü ber den Bund der knubbeligen Sweathose und den oberen Rand ihrer H ü ftknochen, bis ich die nackte Haut ihrer Taille sp ü rte. Es kam mir fast wie ein Wunder vor, wie ein Zauber, dass unter diesem riesigen, formlosen Zelt von einem Sweatshirt etwas so Schlankes, so Weiches – so Weibliches – sein konnte wie die wohlgeformten Kurven ihrer Taille. Ich stie ß beide Daumen aneinander und meine Finger dehnten sich den halben Weg um ihren R ü cken. Mit den Daumenspitzen fuhr ich um den Rand ihres Bauchnabels und stellte mir dabei seinen vertikalen Spalt vor; ich dr ü ckte ihren strammen, flachen Bauch und schob den Bund ihres Slips nach unten, um ihre festen H ü ftknochen zu packen. Es war mehr als zwei Jahre her, seit meine H ä nde die H ü fte einer Frau so gehalten hatten, doch ich wusste noch, wie sich die H ü ften einer Frau anf ü hlten; und dies hier waren tolle H ü ften, die gut zu einem tollen Bauch passten. Und die Ber ü hrung lie ß ahnen, wie der Rest von ihr sein w ü rde. Nur um sicherzugehen, schob ich die H ä nde h ö her und

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