Bis auf die Knochen
Augen hatte? » Hallo, k ö nnen Sie mich h ö ren? Haben Sie einen Notfall? «
» Ja «, brachte ich schlie ß lich raus. » Ja. Hilfe. O Gott, bitte helfen Sie mir.«
Das Handy fiel runter, und ich sank auf die Knie und h ö rte und sah nichts mehr, oder wenigstens nahm ich nichts mehr wahr, bis zwei starke H ä nde mich auf die F üß e hoben. Ein Polizeibeamter schob sein Gesicht direkt vor meins und sagte: » Dr. Brockton? Dr. Brockton? Sagen Sie uns, was hier passiert ist.«
TEIL2
DANACH
24
Der uniformierte Beamte führte mich den Weg zur Hauptlichtung hinunter, die direkt hinter dem Tor zur Body Farm lag. Am Rand der Lichtung stand schr ä g ein schiefer, verwitterter Picknicktisch; der Streifenbeamte brachte mich dort hin und setzte mich auf eine der beiden B ä nke. »Macht es Ihnen etwas aus, hier zu warten, w ä hrend wir den Tatort sichern und noch ein paar Leute herbeirufen? « Ich sch ü ttelte den Kopf. » Geht es Ihnen gut? «
» Nein. Aber ich komme zurecht. Tun Sie nur, was Sie tun m ü ssen.«
Ich h ö rte Martinsh ö rner n ä her kommen, insgesamt, mindestens ein halbes Dutzend. Das offene Tor hatte bereits jemand mit Absperrband gesichert; durch die Ö ffnung sah ich eine rasch anwachsende Schar von Beamten – st ä dtische Polizei, Campuspolizei und Sicherheitsbeamte der Universit ä tsklinik – sowie Rettungssanit ä ter, Not ä rzte und Feuerwehrleute. K ö pfe beugten sich durch das Tor, ü ber das Absperrband, be ä ugten das Gel ä nde. Be ä ugten mich.
Nach einer Weile b ü ckte sich ein elegant gekleideter Mann in einem lavendelfarbenen Hemd und einer gelben Krawatte unter dem Band durch und kam auf mich zu. »Dr. Brockton? « Ich nickte. » Ich bin Sergeant John Evers «, sagte er. » Ich bin von der Kriminalpolizei. Und ich ermittle in Mordf ä llen.« Er streckte mir eine sonnengebr ä unte Hand hin und sch ü ttelte mir energisch die Hand. Dann reichte er mir eine Visitenkarte. » Kann ich von Ihnen eine kurze Aussage haben, solange die Dinge noch frisch sind? «
» Nat ü rlich.«
» Wir m ö chten uns unten in der Stadt in aller Ruhe mit Ihnen unterhalten, da Sie derjenige sind, der die Leiche gefunden hat. Aber f ü rs Erste nur einige grundlegende Fakten.« Er zog einen Stift und einen kleinen Notizblock heraus, den er mittig auf einem der gew ö lbten Bretter der Tischplatte ausrichtete. Er notierte meinen Namen, Adresse, Telefonnummer, wo ich arbeitete und andere Daten, dann kam er zu den Angaben, wo wir waren und warum. » Wann sind Sie heute Morgen hergekommen? «
» Ich glaube, gegen acht «, sagte ich. » Ich habe im Auto noch die Radionachrichten geh ö rt, also kann es nur wenige Minuten nach acht gewesen sein.«
Er nickte. » Und was wollten Sie hier? «
» Ich arbeite hier «, sagte ich. » Dies ist meine Forschungseinrichtung. Die Forschungseinrichtung des anthropologischen Instituts, sollte ich wohl eher sagen.«
» Ja, Sir, nat ü rlich. Ich meinte, warum sind Sie heute Morgen speziell hergekommen? «
» Ich bin hergekommen, um nach einem Forschungsobjekt zu sehen. Um zu sehen, in welchem Zustand die Leiche – die m ä nnliche Leiche, die an den Baum gefesselt ist – inzwischen ist.« Ich erkl ä rte ihm, wie wir die Situation nachgestellt hatten und warum. » Das ist ein Projekt f ü r den Medical Examiner in Chattanooga «, sagte ich. »Jess – Dr. Jessamine – Carter. Ich fand ihre Leiche, als ich hinaufkam, um nach meinem Forschungsobjekt zu schauen.«
» Dann haben Sie das Opfer gleich erkannt? « Ich nickte. »Sie kannten Dr. Carter pers ö nlich? «
» Ja. Wir haben in den letzten Jahren bei mehreren F ä llen zusammengearbeitet. Und wir arbeiteten auch im Augenblick zusammen an einem Fall, bei dem es um ein Mordopfer geht, das in der N ä he von Chattanooga an einen Baum gefesselt gefunden wurde. Das ist der Mordschauplatz, den wir hier nachgestellt haben, um die Leichenliegezeit f ü r Dr. Carter genauer bestimmen zu k ö nnen.«
» Haben Sie, als Sie heute Morgen herkamen, hier sonst irgendjemanden gesehen, hinter dem Zaun oder auf dem Parkplatz? « Ich sch ü ttelte den Kopf. » Ist jemand vom Parkplatz weggefahren? « Wieder sch ü ttelte ich den Kopf. » War das Tor offen oder zu, als Sie herkamen? «
Ich musste einen Augenblick ü berlegen; es schien ewig her zu sein. » Es war offen «, sagte ich. » Das war das Erste, was ungew ö hnlich war.«
» Ist es normalerweise verschlossen? «
» Ja, mit zwei Schl ö ssern
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