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Bis aufs Messer

Bis aufs Messer

Titel: Bis aufs Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hier viel zu sehr aufgebauscht wurde.«
    »Es
dreht sich weniger darum, daß Sie es versuchten, als darum, warum Sie es für notwendig halten,
sich ein Alibi zu verschaffen«, sagte ich langsam. »Wir wollen einmal sehen, ob
das Bild des Bolerschen Komplicen auf Sie paßt — «
    »Zum letztenmal !« knurrte Boler .
»Dieses ganze verrückte Geschwätz von einem Komplicen ist nichts als — eben
verrückt! Alles, was ich jemals hatte, war eine Klientin, deren Stück von
Kendall gestohlen wurde!«
    » Rafe ?« Ich blickte auf Kendall, der nach wir vor mit
maskenhaft weißem Gesicht neben Boler stand. »Sie
haben heute vormittag gesagt, es sei kein Risiko
gewesen, Helen Christie ins Haus zu bringen, da niemand sie als die Frau
erkennen würde, von der Sie sich vor achtzehn Jahren hatten scheiden lassen.
Antonia war zu jung gewesen, um sich an sie zu erinnern, und die übrigen
kannten sie gar nicht.«
    »Ja«,
sagte er heiser, »das stimmt.«
    »Aber
jemand, der fünfundzwanzig Jahre lang beim Theater war, erkannte sie wahrscheinlich
doch«, sagte ich. »Besonders jemand wie Ashberry , der
gern wissen wollte, was hier vorging, für den Fall, daß dadurch seine
Sicherheit gefährdet würde. Er ist ein Lauscher, wie er selber zugegeben hat,
als er mir erzählte, daß er eines Tages vor Ihrem Arbeitszimmer gehorcht hat,
als Sie und Hillan sich wegen Geld stritten. Ein
Mann, der umsichtig genug war, sich mit Ihrer Geliebten zu befreunden, als Sie
sie ins Haus nahmen, so daß wiederum seine eigene Sicherheit nicht gefährdet
wurde. Ich traf ihn gestern abend Händchen haltend
bei Jackie Lorraine an, nachdem Reiner sie halb verrückt vor Angst
zurückgelassen hatte.«
    »Erlauben
Sie, Sir«, schnaubte Ashberry verächtlich, »das ist
zu absurd, um widerlegt werden zu müssen. Ich werde mich nicht so weit herabwürdigen...«
    »Kein
anderer als Ashberry hat mir davon erzählt, daß Helen
Christie bei Ihrem Stück nachgeholfen hat«, sagte ich zu Kendall. » Hillan hatte die anderen gebeten, über das Ganze zu
schweigen, und sie hielten sich daran. Aber Ashberry erzählte gestern vormittag von Helen. Und vielleicht
konnte er sich das leisten, weil er bereits wußte, daß sie tot war?«
    »Absoluter
Unsinn!« dröhnte der Schauspieler.
    »Helen
Christie — Rafes ehemalige Frau — im Haus zu sehen,
mußte Ihre natürliche Neugierde noch verstärken!« sagte ich zu ihm. »Wenn Sie
also herausbringen wollten, was sie derzeit tat, war das ganz einfach — da alle
Ihre alten Freunde noch beim Theater und Film beschäftigt sind — , und Sie
erfuhren, daß Max Boler ihr Agent sei. Dann, als Boler erstmals mit seiner Drohung herausrückte, war es ganz
leicht, daraus zu schließen, daß seine Klientin Helen Christie sein mußte. Ich
glaube nicht, daß Sie Ihren alten Busenfreund in Santa Monica vorgestern nacht besucht haben. Ich glaube, daß Sie in
Helen Christies Haus waren und dort eine große Schau abzogen und ihr erklärten,
Sie wüßten, daß sie die bewußte Klientin Bolers sei
und daß die ganze Angelegenheit Rafes Herz bräche.
Wenn Sie die Szene gut gespielt haben — und Sie sind ein guter Schauspieler,
mein lieber Mime — , haben Sie Helen vielleicht bis zu dem Punkt weich
gekriegt, wo sie Ihnen die Wahrheit erzählte, nur um Sie zu beruhigen. Wenn Sie
nun wußten, daß Rafe selber die ganze Sache
inszeniert hat, mußte Ihnen klar werden, daß die potentielle Gefahr darin
bestand, daß etwas schiefgehen würde. Danach erleichterte Helen Christie Ihr
Gemüt noch etwas und erzählte Ihnen von dem Vertrag, und daß sie und Rafe je eine Ausfertigung besäßen. Und in dieser Sekunde
erkannten Sie die Chance, sich von der Notwendigkeit, für den Rest Ihres Lebens
vor Rafe auf dem Bauch kriechen zu müssen, zu
befreien. Hier war eine Gelegenheit, sich ein Vermögen unter den Nagel zu
reißen — ausreichend reich zu sein, um so luxuriös zu leben, wie Sie sich das
wünschten, ohne von Kendall, seiner Tochter, Hillan und Bruce Talbot abhängig zu sein. Pech für Helen Christie — aber weshalb stand
sie Ihnen auch im Weg? Vielleicht baten Sie sie, ihre Ausfertigung des
Vertrages sehen zu dürfen, und sie holte sie Ihnen. Oder vielleicht mußten Sie
auch selber danach suchen? Jedenfalls haben Sie sie bekommen. Dann kamen Sie
hierher zurück, durchsuchten Kendalls Karteischränke, bis sie seine
Ausfertigung fanden, und damit hatte sich die Sache.
    Nachdem
Helens Leiche gefunden worden war, setzten Sie sich mit Boler in Verbindung

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