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Bis das der Biss uns scheidet

Bis das der Biss uns scheidet

Titel: Bis das der Biss uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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und denke an so manch anderen Zirkel, den ich besucht habe. Der ganze Luxus, die Reichtümer, Blut satt von wil ig wartenden Spendern.
    »Das ist nicht gerecht.«
    »Nein, es ist nicht gerecht«, meldet Cinder sich zu Wort und ihre dunklen Augen sprühen Feuer. »Aber wenigstens sind wir hier frei.«
    Der ältere Vampir lächelt ihr zu. »Das ist wahr. Liebes«, pflichtet er ihr bei. »Indem wir außerhalb des Konsortiums leben , sind wir seinen Regeln nicht unterworfen. Wir werden nicht in ihre endlosen Kriege und ihre politischen Machenschaften verstrickt. Wir können ungestraft wild herumstreunende Vampire zu uns holen und sie an den gemeinschaftlichen Lebensstil eines Zirkels gewöhnen. Wir können Kindervampiren eine sichere Zuflucht bieten, die sonst von Slayer Inc. zum Tode verurteilt würden.«
    Ich will gerade etwas erwidern, als ein lauter Freudenschrei ertönt.
    »Rayne! Du bist hier! Du bist tatsächlich hier!«

11
    »Rayne!«, ruft Sunny und schließt mich fest in die Arme. »Du bist gekommen! Du bist wirklich gekommen! Ich kann es nicht fassen, dass du hier bist.«
    Ich umarme sie ebenfal s und versuche gar nicht erst, die Bluttränen zurückzuhalten, die mir über die Wangen strömen. Mir war bisher offenbar gar nicht klar, wie sehr ich sie vermisst habe. Meine Sunny. Meine Schwester. Meine bessere Hälfte. Die McDonald-Zwil inge - endlich wieder vereint.
    »Ein Glück, dass es dir gut geht«, murmele ich, bevor wir uns endlich wieder voneinander lösen.
    »Was macht ihr beiden denn hier?«, will sie wissen. »Hat man euch auch aus dem Konsortium geworfen? Ist Pyrus dahinterge-kommen, dass ihr nicht auf seiner Seite steht? Ist mit dem Blutzirkel alles in Ordnung?«
    Ich hebe abwehrend die Hände. »Hey!
    Immer schön eine Frage nach der anderen.
    Setz dich, dann geb ich dir alle Infos.«
    Während sie sich auf einen Holzklotz fal en lässt, stel e ich fest, dass sie wesentlich dünner ist als bei unserer letzten Begegnung. Blut ist hier im Vampir-Flüchtlingslager schätzungsweise nicht das einzige knappe Nahrungsmittel . Ich wünschte, ich hätte was von diesem Hackfleisch aufgehoben. Obwohl Miss Vegetarierin das wahrscheinlich eh nicht gegessen hätte.
    »Komm schon, Rayne. Mach es nicht so spannend.«
    »Okay, okay.« Ich schüttele kurz den Kopf, um meine Gedanken zu sortieren. Dann gebe ich ihr eine Kurzfassung von den Ereignissen der vergangenen Tage. Als ich fertig bin, stößt sie einen leisen Pfiff aus.
    »Wow, Bertha, die Vampirjägerin«, sagt sie.
    »Ich hätte nie gedacht, dass wir ihr noch einmal über den Weg laufen.«
    »Tja, hm, ehrlich gesagt ist sie im Moment unser geringstes Problem. Pyrus weiß, wo ihr seid, und man kann sich denken, was er mit dieser Information anstellen wird. Ich meine, der Typ wil wirklich Blut sehen, wenn du verstehst, was ich meine. Wir müssen dich und Magnus von hier wegbringen«, erkläre ich ihr. »Also beeil dich. Geh und pack deine Sachen. Oder spar dir die Mühe -
    wir können dir unterwegs ein paar neue Sachen kaufen«, füge ich schnel hinzu, als mir einfäl t, was sie al es mitschleppen wol te, als wir unseren Fluchtversuch in Achtal unternommen haben. Ich stehe auf und strecke ihr die Hand entgegen. »Komm. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
    Sunny starrt auf meine Hand, nimmt sie aber nicht. »Rayne, ich kann nicht einfach so abhauen«, sagt sie. »Was ist mit Magnus?
    Er ist mit den anderen weg, um zu jagen. Er wird frühestens in ein paar Stunden zurück sein.«
    Ich runzele die Stirn. Das ist mal wieder typisch Sunny. Meinen selbstlosen, todesmutigen Rettungsversuch einfach zurückzuweisen, weil sie sich mehr dafür interessiert, wo ihr Freund sich gerade rumtreibt, als für ihre eigene Sicherheit. Sie macht es einem wirklich nicht leicht, das kann ich euch sagen.
    »Sun, Jareth wird hierbleiben und auf Magnus warten«, erwidere ich. »Die beiden sind Vampire, sie können auf sich selbst aufpassen. Es ist jetzt wirklich wichtiger, dich in Sicherheit zu bringen.«
    Sunny zieht die Augen zu Schlitzen zusammen. »Ach, du meinst, weil ich nicht auf mich selbst aufpassen kann?«
    Ich stöhne. Während ihrer ausgedehnten Abwesenheit habe ich bequemerweise vergessen, wie empfindlich sie ist, wenn man auch nur andeutet, sie könnte schwächer und verwundbarer sein als ein Vampir. Gleich wird sie wieder davon anfangen, dass sie eine Elfenprinzessin ist und vol kommen imstande, auf sich selbst aufzupassen.
    »Ich bin keine hilflose Sterbliche, weißt

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