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Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt

Titel: Bis Das Feuer Die Nacht Erhellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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nächsten Barhockers zu greifen und ihn auf sie zu ziehen.
    Marcie stieß den Barhocker weg. Bevor ich auf die Beine kommen konnte, nahm sie einem Vorbeigehenden seinen Drink ab und goss ihn über mir aus.
    »Auge um Auge«, sagte sie. »Du demütigst mich, ich demütige dich.«
    Ich rieb mir die Cola aus den Augen. Mein rechtes Auge blühte schmerzvoll auf, wo Marcie mich geschlagen hatte. Ich fühlte, wie der Bluterguss sich unter meiner Haut ausbreitete, mich blau und lila tätowierte. Meine Haare tropften von Cola, mein bestes Kamisol war zerrissen, und ich fühlte mich zermürbt, geschlagen … und abgelehnt. Patch war zu Marcie Millar übergewechselt. Und Marcie hatte diese Tatsache gerade bekräftigt.
    Meine Gefühle waren zwar keine Entschuldigung für das, was ich als Nächstes tat, aber sie beschleunigten die Dinge. Ich hatte keine Ahnung, wie man kämpfte, aber ich ballte meine Hände zu Fäusten und schlug Marcie auf den Kiefer. Einen Augenblick lang war sie vor Überraschung gelähmt. Sie rutschte von mir herunter, beide Hände am Kiefer, und starrte mich mit offenem Mund an. Beflügelt durch meinen
kleinen Etappensieg fiel ich über sie her, erreichte sie aber nicht mehr, weil mich jemand von hinten unter den Achseln festhielt und mich hochzog.
    »Verschwinde sofort von hier«, sagte Patch in mein Ohr und zerrte mich in Richtung der Türen.
    »Ich bringe sie um!«, sagte ich und versuchte, mich ihm zu entwinden.
    Eine immer größer werdende Menschenmenge umgab uns mittlerweile, und sie riefen im Chor: »Haut euch! Haut euch! Haut euch!« Patch schob sie aus dem Weg und zog mich weiter. Hinter Patch kam Marcie auf die Füße und zeigte mir den Mittelfinger. Ihr Grinsen war selbstzufrieden, ihre Augenbrauen hochgezogen. Die Botschaft war klar: Versuch’s nur.
    Patch übergab mich an Vee, dann ging er zurück und hielt Marcie mit einer Hand am Oberarm fest. Bevor ich sehen konnte, wohin er sie brachte, zerrte Vee mich zum nächsten Ausgang. Wir kamen in der Gasse heraus.
    »So viel Spaß es auch gemacht hat zu sehen, wie du dich mit Marcie schlägst, ich denke doch nicht, dass es eine Nacht im Gefängnis wert ist«, sagte Vee.
    »Ich hasse sie!« Meine Stimme klang immer noch hysterisch.
    »Detective Basso war gerade dabei, sich seinen Weg durch die Menge zu bahnen, als Patch dich von ihr weggezogen hat. Ich fand, das war der richtige Augenblick, um einzuschreiten. «
    »Wo hat er Marcie hingebracht? Ich hab gesehen, wie Patch sie mitgenommen hat.«
    »Spielt das irgendeine Rolle? Ich hoffe, dass sie beide zur Polizeistation mitgenommen werden.«
    Unsere Schuhe knirschten auf dem Kies, als wir die Gasse entlang zu Vees Parkplatz rannten. Die roten und blauen
Lichter eines Streifenwagens fuhren am Ausgang der Gasse vorbei, und Vee und ich drückten uns an das Lagerhaus.
    »Na, das war mal aufregend«, sagte Vee, als wir schließlich sicher im Neon saßen.
    »Oh ja«, sagte ich durch die Zähne hindurch.
    Vee leckte an meinem Arm. »Du schmeckst richtig gut. Ich werde geradezu durstig, so wie du nach Cherry Cola riechst.«
    »Das ist alles deine Schuld!«, sagte ich. »Du warst es, die meine Cola auf Marcie geschüttet hat! Nur deinetwegen bin ich überhaupt in diese Schlägerei geraten.«
    »Schlägerei? Du hast ja nur dagelegen und eingesteckt. Patch hätte dir noch ein paar Tricks beibringen sollen, bevor du mit ihm Schluss gemacht hast.«
    Mein Handy klingelte, und ich holte es aus meiner Tasche. »Was?«, schnauzte ich. Als niemand antwortete, merkte ich, dass ich so aufgeregt war, dass ich das Zirpen einer SMS mit einem echten Anruf verwechselt hatte.
    Eine ungelesene Nachricht von einer unbekannten Nummer erwartete mich. BLEIB HEUTE ABEND ZU HAUSE.
    »Das ist unheimlich«, sagte Vee. »Wem hast du deine Nummer gegeben?«
    »Wahrscheinlich ein Irrtum. Es ist bestimmt für jemand anderen.«
    Natürlich dachte ich an das Reihenhaus, meinen Vater und die Vision, die ich gehabt hatte: dass er meinen Arm aufschnitt.
    Ich warf das Handy zurück in die offene Tasche zu meinen Füßen und nahm den Kopf in die Hände. Mein Auge tat weh. Ich hatte Angst, ich war allein, verwirrt und nah daran, unkontrolliert zu weinen.
    »Vielleicht ist sie von Patch«, sagte Vee.
    »Seine Nummer ist noch nie als unbekannt aufgetaucht.
Jemand spielt mir einen Streich.« Wenn ich mich selbst nur dazu bringen könnte, das zu glauben. »Können wir fahren? Ich brauche ein Tylenol.«
    »Ich finde, wir sollten Detective Basso

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