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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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hinter einer Sonnebrille versteckte. Im Augenwinkel sah er, wie die Crew von Wooden Dark am Nebentisch am Essen war, und er sah auch Thor, der sich am Buffet bediente.
    Auch Tony bemerkte es. Immer noch wütend schüttelte er den Kopf.
    „Na, wie oft hat er’s wohl gemacht?“
    Dylan zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es doch nicht. Vielleicht zwei oder drei Mal… Ich kann mich nicht wirklich entsinnen.“
    „Tss!“ Erneute Wut keimte in Tony auf, als er das hörte und Thor dabei beobachtete, wie der sich am Brötchenkorb bediente, Wurst und Käse auf den Teller packte und dazu noch Ei und Speck „Er befüllt sich den Frühstücksteller aber, als hätte er es sechs Mal gemacht.“
    Dylan seufzte. „Hör auf, bitte.“ Mit zitternder Hand nahm er einen Schluck Kaffee.
    „Du gehst jetzt zum Buffet und nimmst dir was“, befahl Tony. „Tu wenigstens so, als ob du Hunger hättest. Lass dir nichts anmerken.“
    Dylan nickte still. Zusammen mit seinem Manager stand er auf, das Haupt allerdings gesenkt. Er mochte den Sichtkontakt mit Thor gar nicht aufnehmen, allerdings ließ sich das kaum vermeiden, als sie beide vor dem Buffet standen. Da spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Als er sich umdrehte, sah er direkt in Thors blaue Augen.
    „Morgen, Perk! Die Nacht gut überstanden?“
    Dylan öffnete den Mund, der wie ausgetrocknet war, aber er fand keine Worte. Stattdessen hörte er Tonys aufgebrachte Stimme:
    „Nimm die Finger von ihm, du Schwein!“
    Sofort waren alle Blicke auf sie gerichtet, sowohl die Mitglieder von RACE als auch die Leute von Wooden Dark starrten Tony ungläubig an. Mussten sie denn wieder so ein Aufsehen erregen? Dylan war froh, dass er noch immer seine Sonnenbrille trug.
    Nur Thor war der Einzige, der die Ruhe bewahrte. Er schmunzelte und verschwand wieder an den Tisch, dabei faselte er etwas auf Norwegisch, was keiner von ihnen wirklich verstand.

Erleichtert ließ sich Tony später auf einen der Sitze des Tourbusses nieder. Ein paar Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn. Er wirkte immer noch gestresst, trotzdem schien er zuversichtlich.
    „Ich habe meinen Anwalt kontaktiert. Ich habe mir nämlich ernsthaft Gedanken darüber gemacht, diese Tournee abzubrechen.“
    Als er das berichtete, senkte Dylan, der neben ihm saß, abermals verzweifelt den Kopf. In was für eine Lage hatte er sie bloß gebracht?
    „Wenn wir aussteigen, bleiben wir allerdings zum größten Teil auf den Unkosten sitzen, so steht es im Vertrag.“
    „Shit, nein“, zischte Dylan. „Das können wir nicht machen, ich möchte das nicht.“
    „Ich ja auch nicht wirklich“, gestand Tony, dabei seufzte er unzufrieden und erzählte zudem, was er noch geregelt hatte. „Mein Anwalt sagt, du kannst jederzeit Anzeige gegen Fahlstrøm erstatten, auch wenn wir keine eindeutigen Beweise haben. Man sollte ihn auf keinen Fall unbestraft davonkommen lassen.“
    Ein leiser Seufzer löste sich von Dylans Lippen. „Das sehe ich auch so.“ Doch plötzlich öffnete er seine Hand, in der ein silberner USB-Stick ruhte. „Vielleicht müssen wir auch gar nicht mehr nach Beweisen suchen.“
    Tony runzelte die Stirn. „Wieso nicht?“ Er deutete auf den Stick. „Was ist damit?“
    Ein sarkastisches Lächeln schlich sich auf Dylans Gesicht. Er trug noch immer die Sonnenbrille, was signalisierte, dass er selbst fürs Schminken an diesem Morgen keine Kraft aufbringen konnte.
    „Ich hatte gestern nach dem Gig ein Video aufnehmen wollen“, berichtete er, „von mir, für unsere Webseite, als kleines Special für unsere Fans …“
    Tony lächelte. „Das ist eine gute Idee.“ Ehe er mehr dazu sagen konnte, sprach Dylan weiter:
    „Ich hatte die Kamera an, als es an der Tür klopfte.“ Er stoppte. Bestürzung war in sein Gesicht geschrieben. Tony schüttelte den Kopf.
    „Ja, und?“
    „Verstehst du es nicht?“ Dylan zog eine entsetzte Grimasse und deutete auf den USB-Stick. „Die Kamera lief … Ich habe sie nicht ausgestellt. Sie lief die ganze Zeit, während Thor in meinem Zimmer war.“
    Tony schluckte. „Wie lange?“
    „Ich denke, die ganze Zeit. Die Speicherkarte ist voll. Ich habe alles vorhin noch auf den Stick übertragen.“
    „Das heißt, es wurde aufgenommen, was du und Fahlstrøm getan habt?“
    Dylan nickte still.
    „Hast du es dir angesehen?“
    Dylan verneinte.„Es war noch keine Zeit und außerdem, will ich es nicht sehen. Ich will es nicht sehen. Ich kann das nicht.“
    Seine zittrige Hand reichte

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