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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Tony den Stick, als wolle er mit dieser Geste die ganze Angelegenheit von sich weisen.
    „Sieh du es dir an“, bat er.
    „Ich?“, wiederholte Tony erschrocken. Unsicher sah er auf den silbernen Stick, der jetzt in seiner eigenen Hand lag. „Aber … Es wird ziemlich intime Seiten von dir zeigen, bist du sicher, dass ich es sehen soll?“
    „Wenn es ein Beweismittel ist, dann werden es noch hundert andere sehen“, konterte Dylan. Er sah Tony eindringlich an. „Ich vertraue dir. Sieh es dir bitte an.“
    Tony schien immer noch unschlüssig. „Dir ist aber bewusst, dass ich das nicht objektiv bewerten kann? Ich habe von vornherein eine Abneigung gegen diesen Kerl.“ Er runzelte die Stirn. „Ich sollte es besser mit jemandem ansehen, der das Ganze neutral und fachmännisch beurteilen kann.“
    „Eine gute Idee. An wen hast du gedacht?“
    Tony musste nicht lange überlegen. „An Carol?“

    Wie eine zweite Haut klebte das T-Shirt auf seinem Leib. Die Nacht war vorbei, doch hatte er kein Auge zumachen können. Er hatte im Tourbus nicht geschlafen, vielleicht ein wenig auf dem Schiff. An die Fahrt zurück in ihren Heimatort konnte er sich nur wenig erinnern. Der Schlafmangel hatte ihn ganz benommen gemacht. Er konnte seine Gedanken nicht abschalten. Immerzu musste er an ihn denken. An den Mann, der wohl die größte Schande, die man sich nur erdenken konnte, über ihn gebracht hatte.
    Er mochte sich gar nicht die Schlagzeile vorstellen, die vielleicht schon bald um den ganzen Globus wandern würde: Dylan Perk brutal vergewaltigt!
    Er spähte auf den Wecker. Es war schon Mittagszeit. Ein Zeichen dafür, dass er doch ein wenig geschlafen haben musste, wahrscheinlich allerdings nur unter heftigen Träumen. Das Bild von Fahlstrøm wollte nicht schwinden. Es verfolgte ihn regelrecht.
    Sie waren sich nicht mehr begegnet. Dylan hatte einen weiten Bogen um den Sänger von Wooden Dark gemacht und war direkt nach dem Frühstück in den Tourbus gestiegen, um auf die schnelle Abfahrt zu warten.
    Während der Überfahrt nach England hatte er einige Male das Gefühl gehabt, sich übergeben zu müssen, dabei war es ein größeres Schiff, mit dem sie diesmal gefahren waren.
    Die ganze Zeit hatte er in seiner Kabine verbracht, hatte lustlos die Packung mit Reisekaugummis vertilgt, bis sich tatsächlich Übelkeit und Kopfschmerzen einstellten.
    Er war sich inzwischen sicher, dass es passiert war. Daran gab es keine Zweifel mehr. Auch wenn er sich nicht erinnern konnte – oder wollte – es gab genug Hinweise und zudem das Video, das wohl alles ans Tageslicht bringen würde.
    Sein Magen verkrampfte sich, als er an das Beweismittel dachte, sodass er seine schlanken Beine ein wenig anwinkelte, um Entspannung zu finden.
    Die wenigen Erinnerungen kamen ganz von alleine. Er wusste, dass es alles geschehen war. Er kannte seinen Körper. Und der signalisierte zu deutlich, dass er Sex hatte … wie auch immer.
    Seufzend drehte er sich auf den Rücken. Der voyeuristische Spiegel an seiner Zimmerdecke zeigte eine hagere, blasse Gestalt, die in der schwarzen Satinbettwäsche mehr als verloren aussah.
    Mühselig zog er das verschwitzte Shirt über seinen Kopf, auch seine Haare benötigten dringend eine Wäsche. Schmal schob sich ein Lichtstrahl durch die dunklen Samtvorhänge.
    Was war bloß geschehen, was?
    Nach der ausführlichen Dusche fühlte er sich ein wenig geordnet, doch längst nicht gut. Ihm war noch immer ganz flau im Magen, seine Knie weich wie Gummi.
    Als er die Treppe nach unten nahm und der Geruch von Frittierfett in seine Nase drang, stellte sich ein reflexartiges Würgen ein.
    Fish & Chips, sein Leibgericht, eigentlich, doch an diesem Tag konnte er keine wirkliche Begeisterung dafür aufbringen.
    Stattdessen spürte er den Drang nach einem Drink. Nach einem hochprozentigen Drink, der ihm das Hirn benebelte und diese ganze Scheiße beendete.
    Am großen Esstisch saßen Tony und Angus. Es war für vier Personen gedeckt, genau wie immer. Cliff war allerdings nicht anwesend, und Dylan war sich sicher, keinen Bissen herunter zu bekommen.
    Ohne Worte setzte er sich und versuchte zudem ernsthaft nicht an Alkohol zu denken.
    „Auch was essen?“, fragte Tony knapp, während er ihm ein Glas Wasser einschenkte. Dylan schüttelte den Kopf.
    Eine bedrückende Stille stellte sich ein. Man hörte nur das Besteck klimpern, ab und zu ein schmatzendes Geräusch, doch keine Worte.
    Nichts.
    Kein gutes Zeichen.
    Dylan wurde nervös. Er

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