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Bis dass der Tod euch scheidet

Bis dass der Tod euch scheidet

Titel: Bis dass der Tod euch scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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skeptisch nahm er eines der Gläser an sich und nippte daran.
    Das bräunliche Getränk brannte in seinem Mund, floss ebenso feurig seine Kehle hinunter, sodass er ungewollt sein Gesicht verzog.
    „Und du bist sicher, dass man davon nicht blind wird?“
    Thor lachte. Einen gefühlten langen Moment starrte er auf Dylans Oberkörper, den man nahezu gänzlich durch den dünnen Chiffonstoff des Oberteils schimmern sah.
    „Mit Sicherheit nicht. Der hat jahrelang gelagert, den teile ich nicht mit jedem.“
    „Oh, dann muss ich mich also noch geehrt fühlen?“, tönte Dylan. Er fasste sich an die eigene Stirn. „Du spinnst ja.“
    Mit kräftigen Schlucken leerte er das Glas, bis ihm Tränen in die Augen stiegen, doch vor Thor ließ er sich nichts anmerken. Zudem wollte er nicht riskieren, dass sein sorgfältig gemalter Lidstrich verwischte. Geräuschvoll knallte er das leere Glas auf den Tisch.
    „Ich hab etwas viel Edleres“, verkündete er. Im nächsten Moment durchwühlte er seinen Koffer, der offen auf dem Boden lag, und schließlich zog er eine altertümlich wirkende Flasche Whiskey hervor.

„ Straight from the Cask - The Dark One.“
    Thor zog die Augenbrauen anerkennend hoch. „Nicht schlecht.“
    „Nicht schlecht?“, wiederholte Dylan, während er sich an der Flasche zu schaffen machte. „Der ist Wahnsinn …“
    Demonstrativ füllte er sich das Glas voll und nahm ein paar Schlucke.
    „Du trinkst allerdings, als sei es ein billiges Gesöff …“, stellte Thor fest.
    Dylan zuckte mit den Schultern. „Mir doch egal …“
    „Okay.“ Thor griff sich die zweite Flasche des Aquavits und schob sie in Dylans Richtung.
    „Dann bin ich gespannt, wer von uns mehr verträgt …“
    „Kein Problem, ich kann einiges ab.“ Dylan nahm ebenfalls Platz und schenkte sich nach. Thor dagegen hatte gerade sein erstes Glas geleert und zog jetzt eine Schachtel Zigaretten aus seiner Jackentasche. Ohne viele Worte rauchten und tranken sie, sahen sich dabei immer wieder fest und entschlossen in die Augen, bis das Telefon an Dylans Bett läutete.
    Sofort sah er auf, dabei bemerkte er einen Schwindel, der stärker wurde, als er sich langsam erhob.
    „Das wird Tony sein. Ich muss rangehen.“
    Mit unsicherem Gang nahm er Kurs auf das Telefon, das Whiskeyglas noch immer in der einen Hand. Er wankte und begann zu lachen, als er nach dem Telefonhörer griff.
    „Ja? Hi, Tony!“ Dylan schenkte Thor ein bestätigendes Lächeln. „Ja, alles bestens.“ Er lachte laut. „Nein, ich bin nicht betrunken, nur gut drauf …“
    Sein Körper, der längst Probleme damit hatte, aufrecht zu stehen, lehnte sich gegen die Wand. Trotzdem setzte er das Glas an, um es abermals zu leeren. „Ich werde gleich zu Bett, ja, bis morgen, bye!“
    Er legte auf, krümmte sich allerdings vor Lachen, dabei erzeugten die Bondageketten an seiner Hose einen klirrenden Laut.
    „Das macht er jeden Abend“, berichtete er amüsiert. „Entweder ruft er an oder kommt vorbei, haha!“
    „Ist ganz der Besorgte, was?“, hakte Thor nach. Er saß noch immer im Sessel und schien absolut nüchtern.
    „Er passt auf, dass ich nicht wieder Scheiße bau“, berichtete Dylan. Wieder lachte er und sackte in sich zusammen, rutschte dabei vorsichtig an der Tapete herunter, bis er auf dem Boden zum Sitzen kam.
    „Wieso teilt ihr euch kein Zimmer?“, fragte Thor daraufhin. „So, wie er dich bemuttert, geht ihr doch sicher auch zusammen ins Bett, oder?“
    „Was? Tony und ich?“ Dylan lachte wieder. „Nein, nein … niemals!“
    Er hob sein Glas in die Höhe. „Nachschub! Schenk mir noch was ein!“
    Thor zögerte sichtlich. Das Bier hatten sie längst geleert, ebenso eine Flasche des Aquavits. Er griff zur halbvollen Flasche Whiskey und erhob sich, allerdings sehr nachdenklich.
    „Ich glaube, du hast genug für heute“, sagte er, während er auf Dylan zusteuerte und ihm das Glas trotzdem noch einmal füllte.
    „Quatsch!“ Dylan nahm sofort große Schlucke, dann blickte er Thor bittend an, jedoch aus kleinen, schweren Augen. „Hilfst du mir hoch?“
    Thor stellte die Flasche ab, dann griff er Dylan unter die Arme und half ihm auf die Beine, da dieser kaum noch stehen konnte. Er taumelte, wankte erneut, bis er laut lachend aufs Bett sank.
    Und dann nahmen die Dinge ihren Lauf …

„Dylan!“ Tony hämmerte zum wiederholten Male an die Zimmertür, doch keine Antwort erklang. „Ich möchte ein Mal erleben, dass er pünktlich zum Frühstück kommt“, fluchte

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