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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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auf seinem Gesicht aus, während sein Blick langsam auf meine Brust voller Kaffee- und Katzenpisseflecken glitt. »Immer wenn du anfängst, Klamotten zu ruinieren, und Zweige in den Haaren hast« – er griff in meine Haare und zog ein zahnstochergroßes Ästchen heraus –, »dann weiß ich, dass du in Schwierigkeiten steckst.«
    Er hatte nicht Unrecht. Es gab da tatsächlich eine Art Muster.
    Er stand sehr nah bei mir. Zu nah. »Äh, könntest du wohl einen Schritt zurücktreten. Ich hatte heute einen Streit mit einem Kätzchen. Das Kätzchen hat gewonnen.«
    Er sah mich mit seinen tief dunkelbraunen, fast schwarzen Augen an. Mit ungefähr neunzig Kilo stahlharten Muskeln, verteilt auf einen Meter achtzig, sah er auf mich mit meinen ein Meter fünfundsechzig inklusive der Absätze herunter. »Das erklärt den Geruch. Warum kämpfst du mit Katzen?«

    Mein Gesicht wurde heiß. »Das ist eine lange Geschichte und
    …«
    Er schnipste den Zweig, den er aus meinen Haaren gefischt hatte, in die Spüle und legte beide Hände auf meine Schultern.
    »Es wird keine normale Geschichte sein, die eine durchschnittliche Frau erzählen könnte, oder? Wie zum Beispiel, dass du eine ängstliche Katze vor einem Hund gerettet hast und die erschrockene Katze auf dich gepinkelt hat.«
    Ich schüttelte den Kopf und spürte, wie ein Lächeln um meinen Mund zuckte. »Normale Sachen passieren mir nicht.«
    »Honey, Sachen passieren dir nicht einfach. Du hast ein Talent dafür, über Probleme zu stolpern.«
    Ich hob meinen Kopf und starrte ihn düster an. »Na ja, gut, aber ich habe deinen Hintern gerettet, als du den Helden spielen wolltest und schließlich an eine Gasleitung in Detective Rossis Garage gefesselt wurdest.« Eigentlich haben Ali und ich zusammen Gabe gerettet, aber ich wollte mein Argument nicht durch Fakten verwässern.
    Er grinste. »Eine normale Frau wäre abgehauen und hätte die Polizei gerufen.«
    »Was ist los, Gabe, wünschst du dir eine normale Frau in deinem Leben?« Nichts brachte meine Unsicherheit so gut ans Tageslicht wie ein miserabler Tag.
    »Nö. Ich wünsche mir nichts, Sam. Ich mache es einfach.«
    Die plötzliche Stimmungsänderung verwehrte mir die Möglichkeit, schlagfertig zu antworten. Bei jedem anderen hätte ich gedacht: Er gibt an.
    Bei Gabe nicht. Es gab vieles über ihn und seine Arbeit, das ich nicht wusste. Ich hätte fragen können, aber ich tat es nicht.
    Ich versuchte, das Private und das Berufliche zu trennen, aber Gabe überquerte diese Grenze immer wieder und verwirrte mich. Er brachte mir Tricks von der Straße bei und auch, auf mich selbst aufzupassen. Und ich wusste, dass ich ihn amüsierte.
    Aber darüber hinaus, was versprach er sich von unserer Beziehung? Abgesehen von heißem Sex ab und zu.
    Ehrlich gesagt, hatte ich Angst davor, unter die Oberfläche unserer Beziehung zu sehen. Meine miserable Geschichte, was Männer anging, beinhaltete einen leiblichen Vater, der sich lange vor meiner Geburt aus dem Staub gemacht hatte. Ich war mit einer ganzen Reihe von Moms Männern aufgewachsen, die kurzfristig durch mein Leben spazierten. Ich hatte mir geschworen, nie so wie meine Mom zu werden und besser zu sein. Ich war zu Heart Mates gegangen, um einen guten, soliden Mann zu finden, und landete beim Slipfan Trent. Dreizehn Jahre hatte ich ihm seinen Spruch abgekauft, dass er als Kondomvertreter der Öffentlichkeit einen Dienst erwies. Er urteilte nicht, sondern bot denjenigen Schutz, deren Urteil manchmal zu wünschen übrig ließ. Was er wirklich getan hat, war, Drogen in versiegelten Kondompackungen zu verkaufen.
    Unnötig, zu erwähnen, dass ich meinem Urteilsvermögen nicht mehr traute, wenn es um Männer ging. Ich trat zurück, sodass Gabes Hände von meiner Schulter glitten.
    Ich sagte: »Weißt du was, ich dusche mich schnell, dann erkläre ich dir alles, in Ordnung?«
    Seine Augen funkelten. »Soll ich dir den Rücken waschen?«
    Ja! Moment, nein! Verdammt, ich wollte, dass er mir den Rücken wusch und dann weitermachte, aber ich wollte auch nachdenken. Mit Gabe unter der Dusche würde ich keinen rationalen Gedanken fassen. Ich sah kurz auf meine Uhr und benutzte meine übliche Ausrede: »Die Jungs kommen bald nach Hause. Du bleibst hier draußen und passt auf, dass Ali nicht das Kätzchen frisst, das ich ins Badezimmer der Jungen eingesperrt habe. Ach, und würdest du Alis Hundefutter für mich hereinbringen?«

    Er sah mich mit diesen stillen, dunklen Augen an. »Ich könnte dir

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