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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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auf meinen Arm. »Ich weiß.«
    Nachdem die Jungen das Kätzchen wieder ins Badezimmer gebracht hatten, setzten wir uns alle an den Tisch. Gabe stellte eine Tasse Kaffee vor mich hin und setzte sich dann neben mich. Ich starrte auf die Unterlagen, die ich von der Arbeit mitgebracht hatte. Die über Faye.
    Joel fragte: »Mom, woher hast du die Katze?«
    Ich konnte es ihnen genauso gut erzählen. Ich atmete tief ein und erzählte dann die ganze Geschichte, angefangen mit dem Treffen im Supermarkt bis zu meinem Sturz von Mindys Betonstufe.
    Niemand sagte etwas.

    Gabe räusperte sich. »Mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe … du wurdest von einem Spinner mit Klettverschlussschuhen entführt, der dich mit Ofenreiniger bedrohte, danach wurdest du von einem Katzenjungen, einem Pudel und einer bekloppten Dame mit einem Besen angegriffen, die dich nicht nur von einer Verandatreppe gestoßen, sondern dich auch noch dazu überredet hat, ein Kätzchen mitzunehmen, das du gar nicht wolltest. Stimmt das so in etwa?«
    Bevor mir eine Antwort einfiel, sprach Grandpa. Er schob seinen Teller zur Seite, sah mich mit seinem faltigen Gesicht vollkommen ernst an. »Das ist absolut ROTFLMBO.«
    Alle am Tisch brachen in lautes Lachen aus. Tränen rollten über ihre Gesichter. Joel keuchte vor Lachen, und Gabe beugte sich vornüber. Ali stand von ihrem Platz neben der Schiebetür auf und lief bellend um den Tisch.
    »Was? Ich versteh’s nicht!« Ich sah mich um. Grandpa hatte gerade ein paar Buchstaben in die Runde geworfen.
    »Was bedeutet das?« Diese letzte Frage schrie ich.
    Alle hörten auf zu lachen. Schließlich schaffte es Gabe, zu antworten: »ROTFLMBO ist die Chat- und E-Mail-Abkürzung für ›rolling on the floor laughing my butt off‹, also auf dem Boden liegen und mir den Arsch ablachen.«
    »Über mich?«, fragte ich zur Klarstellung nach. Und starrte Gabe an.
    »Hm«, sagte Joel kichernd, »jetzt kriegst du Ärger, Gabe.«
    Er grinste Joel an. »Ach ja? Wenn deine Mom irgendwas versucht, dann werde ich die Katze aus dem Badezimmer holen.«
    Ali bellte und lief zurück zum Badezimmer, anscheinend hielt sie das für eine fabelhafte Idee.
    Ich musste lachen. Die bloße Vorstellung des harten Gabe, der ein Katzenjunges zur Selbstverteidigung benutzte, war absurd.

    Ich sah alle am Tisch grinsen und beschloss, sie zu ignorieren und den Hund zu rufen. »Ali, komm her, und lass die Katze in Ruhe.«
    Sie kam mit hängendem Kopf und angelegten Ohren zurück ins Esszimmer. Dann ging sie zum Kühlschrank, drückte ihre Schnauze an die Türspalte und bellte einmal.
    »Jetzt nicht, Ali. Später, heute Abend bekommst du ein Bier«, sagte ich ihr.
    »Mom?«
    Ich sah Joel an. »Was?«
    »Sollten wir nicht Katzenfutter für das Kätzchen kaufen?«
    Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. »Wahrscheinlich schon. Haben wir Tunfisch?« Was mögen Katzen?
    Grandpa stand auf. »Ich gehe mit den Jungs zur Tierhandlung, wir besorgen ein paar Sachen.« Als er mein Gesicht sah, hob er eine Hand voller blauer Äderchen. »Nur damit es der Katze gut geht; bis wir ein Zuhause für sie gefunden haben. Hey!
    Vielleicht kann ich sie ja für einen Zaubertrick trainieren.«
    Seine milchig blauen Augen wurden schmaler.
    »Grandpa, wir behalten die Katze nicht!«
    »Ach nein? Na ja, dann kaufen wir nur ein paar Dosen Katzenfutter. Kommt, Jungs.«
    Sie standen auf, und TJ sah mich an. »Mom, nimmst du diesen Fall an und untersuchst den Mord an Faye? Glaubst du; das könnte gefährlich werden?«
    Ich sah meinem Sohn in die besorgten blauen Augen.
    »Ich habe Adam gesagt, dass ich ihm helfe. Ich glaube nicht, dass es gefährlich wird, und du weißt, dass ich keine Privatdetektivin bin.«
    Gabe schnaubte.

    Joel schaltete sich ein. »Aber manchmal arbeitest du für Gabe, und das macht dich irgendwie schon zur Detektivin, stimmt’s, Gabe?«
    Ich bemühte mich, nicht zu grinsen, und drehte mich zu Gabe um. Irgendwie, ohne dass ich etwas dafür tat, bauten meine Söhne eine Beziehung zu ihm auf. Wahrscheinlich spielte auch ein bisschen Heldenverehrung mit, angesichts der Tatsache, dass Gabe, na ja, eben Gabe war. Ein Expolizist, ein Privatdetektiv und in den Augen der Jungen ziemlich cool.
    Alle, inklusive Grandpa, sahen jetzt Gabe an.
    Er ließ seinen dunklen Blick einmal über den ganzen Tisch schweifen, dann blieb er bei Joel hängen. »Eigentlich ist deine Mom mehr das, was wir eine Überwachungsbeauftragte nennen, die ich als Teilzeitassistentin

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