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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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Springseilen. Der Anblick dieser Springseile schnürte mir die Kehle zu. Ich stellte mir vor, wie Faye fleißig seilsprang, um schlank genug zu werden, damit sie Doms Hauptdarstellerin sein konnte. Ich schluckte und entschied, dass das Doms Zimmer war.

    Ich ging geduckt wieder hinaus, drehte mich um und sah, dass Grandpa Dom in ein Gespräch verwickelt hatte. Grandpa sah mich an und nickte kaum merkbar.
    Mit neuem Mut ging ich am Badezimmer vorbei, um mir das zweite Schlafzimmer anzusehen. Noch ein Doppelbett, dieses Mal an die Wand gestellt und mit einer schlichten blauen Decke darauf. Der Blickfang in diesem Zimmer war einer dieser kompakten, aber voll durchorganisierten Computerschreibtische, auf dem Platz für den Monitor, den Drucker und dieses Hauptteil war. Ein paar Bücher standen ordentlich in Reih und Glied hinten auf der Schreibtischplatte. Im Zimmer war es dunkel, abgesehen vom blinkenden Licht des Bildschirmschoners. Ich erkannte ein paar der Bücher aus meinen Jahren als Liebesromanrezensentin. Die Zeitschrift, für die ich die Rezensionen schrieb, verkaufte diese Bücher auch, sodass ich sie ziemlich gut kannte. Ein paar stammten aus einer sehr beliebten Serie namens Writer’s Digest, und da stand auch der dicke Band Literarischer Markt. Die Bücher eines Autors.
    Ich sah absolut keine Liebesromane. Das musste Tristans Zimmer sein.
    Grandpa hustete, und ich wirbelte herum und lief schnell ins Badezimmer. Ich wurde rasch das Bier vom Pizzaessen los, wusch mir die Hände und ging zurück. »Also, Dom, möchten Sie das Kätzchen?«
    »Es geht nicht. Tris mag Tiere nicht besonders.«
    Ach was. Er wirkte auch nicht gerade wie der fürsorgliche Typ. »Äh, wo ist er eigentlich?« Ich sah mich in dem Chaos um.
    Die Manuskriptseiten von Tristans Stück waren offensichtlich bei einem Wutanfall durchs Zimmer geworfen worden.
    Dom seufzte. »Wir haben uns wegen des Stücks gestritten. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht wüsste, wie wir jemanden finden sollten, der so perfekt wie Faye ist. Dann befragte mich die Polizei, und es gab noch anderen Stress, und Tris wurde wütend.

    Er wollte sowieso nie, dass ich Faye traf und sie für die Rolle vorsprechen ließ. Jedenfalls …«
    Doms grüne Augen blickten auf die verstreuten Blätter. »Er hat sich sein Alpha Smart gegriffen und ist hinausgestürmt, um an seinem neuesten Projekt zu arbeiten.«
    Diese Männer, Tristan und Dom, waren Gegensätze. Als würde George Bush mit Michael Jackson zusammenwohnen.
    »Wo haben Sie und Tristan sich kennen gelernt?«
    »Bei einem Seminar für Theaterautoren vor ein paar Jahren.
    Als Schauspieler wollte ich erfahren, wie die Autoren arbeiten, da ich ihre Stücke interpretieren muss. Tristan erkannte mein Talent sofort. Dann geriet ich in Schwierigkeiten, und Tristan half mir.«
    Ich glaube, Dom und ich kannten zwei unterschiedliche Tristans. »Tristan ist also hilfsbereit?«
    »Er ist … wählerisch. Er ist mit seiner Mutter und seiner Großmutter aufgewachsen. Seine Kindheit war ziemlich traurig.« Dom klopfte auf seine nackte Brust. »Ich bin dagegen in einer großen Familie aufgewachsen. Fünf Kinder. Ich bin der Jüngste, und alle lieben mich.« Er grinste.
    Als ich dieses Lächeln sah, konnte ich mir gut vorstellen, wie seine Familie den jüngsten Sohn beschützte und verwöhnte.
    Dadurch bekam ich einen besseren Eindruck von Tristan und Dom. Ich hatte keine Ahnung, ob sie ein schwules Paar waren, aber ich konnte langsam verstehen, wie sie einander ergänzten.
    Tristan kümmerte sich um die alltäglichen Dinge, die ein verwöhnter Nachzügler wie Dom übersehen würde, während Dom Leben in Tristans langweiliges Schaufensterpuppendasein brachte. Das erklärte auch, warum Tristan Dom so unbedingt beschützen wollte, als ich heute Morgen im Smash Coffee war.
    Ich mochte ihn aber immer noch nicht. Ich sah mich im Wohnzimmer um und legte eine Hand auf Doms Arm. Er hatte einen hübschen, festen Bizeps. »Soll ich Ihnen vielleicht beim Aufräumen helfen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Tris ist temperamentvoll. Sie wissen ja, wie Autoren sind. Er ist wahrscheinlich zu einer befreundeten Autorin hier im Apartmentkomplex gegangen. Sie werden Cognac trinken und sich auskotzen, dann eine Weile schreiben, und er wird als vernünftiger Mann zurückkommen.«
    »Wenn Sie das sagen.« Das war das Netteste, was mir dazu einfiel. Vernünftiger Mann und Tristan Rogers passten für mich einfach nicht in denselben Satz. Eher ein bis zum

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