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Bis dass ein Mord uns scheidet

Bis dass ein Mord uns scheidet

Titel: Bis dass ein Mord uns scheidet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Apodaca
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nicht so schlimm aus. Nicht einmal Ali hatte ihn dermaßen erschrecken können, um so krank auszusehen.
    Aber was tat Eddie hier? Was war los? »Warum, zum Teufel, hast du mich verfolgt, Eddie?«
    Er stöhnte. Ich griff nach unten, packte seine Hand und half ihm hoch. Er setzte sich stöhnend auf, dann stand er auf. Ich starrte ihn an und dachte, er würde erneut hinfallen. Ich legte meine Hand auf seinen Arm, um ihn zu stützen. Egal, wie merkwürdig das alles war, vor Eddie hatte ich keine Angst.
    Genervt sagte ich: »Eddie, was ist mit dir los? Hast du getrunken?«
    Er schüttelte den Kopf, dann schluckte er so laut, dass man es trotz des Motorengeräuschs des Geländewagens hören konnte, öffnete den Mund, um zu antworten, und erbrach sich.
    Die warme, faulige Masse traf mich auf der Brust und lief über mein Hemd, meine Beine und Arme. »Himmel!« Reflexartig sprang ich zurück, aber es war zu spät. Ich war getroffen. Ich hüpfte angeekelt herum, zog mir mein übergroßes Trägerhemd aus und versuchte, den Dreck abzuwischen. Mein Magen drehte sich um, aber darin war nichts außer ein paar Tropfen Zahnputzwasser von heute Morgen.
    Eddie fiel auf die Knie und kotzte sich aus. Das Geräusch verursachte neue Übelkeit in meinem Magen, während ich immer und immer wieder über die warme Flüssigkeit auf mir wischte.
    Uäh!
    Ali winselte und lief den Hügel hinunter zum Picknicktisch.
    Dort setzte sie sich hin und starrte uns an. Cleverer Hund, sie ließ sich nicht ankotzen.
    »Entschuldige, Sam.« Eddie war auf allen vieren und sah noch schlimmer aus als vorher. Seine Stimme klang dünn und müde.
    Langsam stand er auf und ging zu seinem Wagen.
    Ich starrte ihm nach. Was jetzt? Würde er mich überfahren?
    Er kam mit einer Dose Babytücher zurück. Eddie hatte zwar keine Kinder, aber er benutzte seinen weißen Suburban zum Transport von Tieren, die Dreck machten. Ich nahm die Tücher und warf das Trägerhemd in einen Mülleimer in der Nähe. Ich wollte es nicht mehr. Ich zog ein paar Feuchttücher heraus und versuchte, mich damit abzuwischen. Währenddessen sah ich Eddie düster an. »Rede, sofort! Ich bin bereit, in dein Auto zu steigen und dich zu überfahren und den Bussarden zu überlassen. Warum hast du mich verfolgt?«
    Er fing an, tiefer zu atmen. Er nahm ein paar Tücher, wischte über seinen Mund, sein Gesicht und seinen Nacken. »Ich habe dich nicht verfolgt, ich habe versucht, mit dir zu reden.«
    »Eddie, bist du betrunken?« Das war die einzige Erklärung.
    »Nein!« Er sah mich an. Es tat weh, seine geschwollenen Augen anzuschauen. »Ich bin nicht betrunken. Ich brauche deine Hilfe. Sieh mich an, Sam, ich bin ein kranker Mann.«

    Er sah tatsächlich krank aus. Und geschlagen. Seine breiten Footballerschultern hingen nach vorn. Mir fiel auf, dass er wirklich ähnlich gebaut war wie Jim Ponn von Ponn’s Printing.
    Ich stellte ihn mir mit einer Baseballmütze und mich mit meiner Panik vor und begriff, wie ich hatte glauben können, dass Jim mich verfolgte. Seufzend sah ich mich um. Es musste inzwischen halb sieben sein, und es war taghell. Die Straße war immer noch ruhig. »Eddie, mach deinen Motor aus, dann komm und setz dich mit mir an den Picknicktisch.« Ich ging den Abhang hinunter und spürte ein paar schmerzende Stellen, weil ich den Hügel hinab gegen den Betontisch gerollt war.
    Und mir war kalt.
    Eddie setzte sich mir gegenüber hin und legte seine Hände um einen großen silbernen Thermosbecher, den er am Brunnen gefüllt hatte. »Worum geht es, Eddie? Falls du mit mir reden möchtest, warum bist du dann nicht zu mir nach Hause oder ins Büro gekommen oder hast angerufen?«
    Er starrte auf seine dicken Finger, die den Thermosbecher festhielten. »Jan darf nichts davon wissen, Sam.«
    Oh-oh. Das klang für mich nach einem Eheproblem. Ich hätte jedoch nie gedacht, dass Eddie und Jan solche Probleme hatten.
    Eddie hatte Jan während der High School keines Blickes gewürdigt, und dann war er mit einem kleinen Footballstipendium ins College gegangen. Er war weniger als ein Jahr später wieder in der Stadt gelandet. Die alte Geschichte, der große Star aus einer Kleinstadt an einem größeren College.
    Er hatte es einfach nicht gebracht und war auf dem Spielfeld nicht so toll gewesen. Wieder zurück in Lake Elsinore, wechselte Eddie immer wieder die Jobs und arbeitete schließlich für einen Paketdienst. Dann hatte er einen Unfall. Er bekam Schmerzensgeld für den Unfall und ging in die

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