Bis dass ein Mord uns scheidet
fester. »Was?«
»Gestern Abend habe ich im Schlafzimmer von Dominic Danger zwei Springseile gesehen.«
10
Ali saß zwischen Gabe und mir in Gabes Wagen, der vor meinem Haus parkte. Gabe setzte mich auf seinem Weg nach Los Angeles, genauer gesagt nach Hollywood, ab. Während der Fahrt hatte ich ihm von meinem Gespräch mit Dominic Danger erzählt.
»Ich kann keinen Grund erkennen, warum Dom Faye umbringen sollte. Er hat mir geradeheraus gesagt, dass er ihr das Seilspringen empfohlen hatte, da sie abnehmen wollte. Es scheint dumm, eine Verbindung zwischen sich und der Mordwaffe herzustellen, hätte er sie ermordet. Die Springseile, die ich in seinem Zimmer gesehen habe, waren grellorange, nicht weißblau gestreift wie Fayes.« Ich kaute auf meiner Unterlippe, während ich Hundehaare von meinem T-Shirt zupfte. Ali hatte kein Interesse mehr, darauf zu warten, was Gabe und ich tun würden, und legte ihren Kopf in Gabes Schoß.
Gabe tätschelte den Hund. »Deine Verdächtigen sind also Jim Ponn, Dominic Danger und Adam.«
Ich sah ihn an. »Ich arbeite für Adam. Ich versuche, Fayes Mörder zu finden, damit Adam zur Beerdigung seiner Frau gehen kann, ohne Angst haben zu müssen, verhaftet zu werden.
Er liebte sie.«
»Schließ Adam nicht aus. Sein Auto war am Abend des Mordes beim Motel.«
Ich hörte auf, mich um die Hundehaare auf meinen Kleidern zu kümmern. »Adam hat mir erzählt, dass er da war, Gabe. Das ist doch der Punkt. Adam hat Faye so sehr geliebt, dass er bereit war, sie gehen zu lassen und der Scheidung zuzustimmen. Faye war diejenige, die beschlossen hatte, die Papiere nicht zu unterschreiben. Wie hast du herausgefunden, dass sein Auto beim Motel stand?«
»Von einer Quelle. Das Büro des Nachtportiers liegt gegenüber von Fayes Zimmer auf der anderen Seite des Parkplatzes. Er hat drei Wagen gesehen. Einen hellbraunen Toyota Camry, der gehört Adam. Er war oft dort. Dann einen weißen, geschlossenen Lastwagen oder einen Geländewagen, er konnte es nicht sicher sagen. Und eine dunkle Limousine, entweder einen Honda Accord oder einen Accura.«
»Jim Ponn fährt einen weißen Ford-Laster. Das hat Grandpa gestern Abend gesagt. Aber Dominic hat einen gelben Mustang, sein Auto war also nicht dort.«
»Er hätte Tristans Wagen nehmen können. Barney hat gesagt, es sei ein schwarzer Accura.«
»Hm, das führt uns wieder zu Dom. Ich kann kein Motiv entdecken. Er gibt offen zu, mit Faye befreundet gewesen zu sein. Was soll ich tun?«
»Frag ein bisschen nach Faye. Sprich noch einmal mit Adam, am besten persönlich. Finde heraus, was er dir nicht erzählt hat.
Die Klienten erzählen dir normalerweise nur das, von dem sie glauben, du müsstest es wissen. Sieh es dir mal so an: Faye hat jemanden hereingelassen, der sie getötet hat. Bring genug über ihr Leben in Erfahrung, dann wirst du wissen, wen sie hereingelassen hätte.«
Das klang logisch. »Ich sollte also das Opfer verstehen, damit ich wie sie denken kann?« Es machte mich traurig. Ich hatte Faye sehr gern kennen gelernt, als sie noch am Leben war. Und ich fühlte mich geehrt, weil sie meine Hilfe wollte, um zu lernen, wie sie ihr eigenes Geschäft führen und eine neue Frau werden konnte.
»Richtig, aber wenn du zu Adam gehst, nimm als Vorsichtsmaßnahme Ali mit.« Er sah nach unten auf den Hund, den er streichelte. Als er seine Aufmerksamkeit wieder mir zuwandte, wirkten seine dunklen Augen nachdenklich. »Weißt du, wo sich Adam befindet, Sam?«
»Mindy wollte es mir nicht sagen, aber ich habe so eine Ahnung.« Meine beste Freundin, Angel Crimson, war mir aus dem Weg gegangen und hatte behauptet, eine neue Investitionsmöglichkeit gefunden zu haben. Adam Millers Computerspiel hatte einen Investor bekommen. Zufall?
»Okay, am besten, du weißt es nicht sicher, dann musst du die Polizei nicht anlügen.«
Ich sah ihm in die dunklen Augen. »Zur Absicherung?«
Gabe war besessen davon, sich abzusichern. Er erwähnte es oft, wenn ich in seinem Auftrag arbeitete. Ich glaube, er hatte die Befürchtung, ich könnte ihm Schwierigkeiten bereiten. Er schien deswegen allerdings nicht sonderlich besorgt, es wirkte eher wie amüsierte Resignation.
Ein böses Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
»Immer, und ganz besonders bei so einem gefährlichen Körpereinsatz, wie du ihn betreibst.«
Die Kabine des Lasters schrumpfte. Und wurde heißer. Ich versuchte, nicht daran zu denken, wie ich nackt vor Gabe und seiner wunderschönen
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