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Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Bis du stirbst: Thriller (German Edition)

Titel: Bis du stirbst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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haben meinen Forellenteich vergiftet – ich nehme an, Fische sind denen nicht so wichtig –, sie haben meine Futterlieferanten verängstigt und eine Bombe in das Auto meines Tierarztes gelegt. Sie wussten das Zuchtprogramm, das wir hatten, nicht zu schätzen. Manche Leute machen es einem schwer, das Richtige zu tun.«
    »Das tut mir leid.«
    »Warum tut es Ihnen leid? Sie können ja nichts dafür. Sagen Sie nie, dass Ihnen etwas leidtut, woran Sie keine Schuld tragen.«
    »Ja, Sir.«
    »Wissen Sie, wer ich bin?«
    »Sie sind ein Freund von Tony Murphy.«
    Garza brüllt vor Lachen. Er wirft sich in das Chesterfield Sofa zurück, kann nicht aufhören, wischt sich Tränen aus den Augen.
    »Hat er Ihnen das gesagt?«
    »Nicht genau«, sagt Sami. »Ich nehme es an.«
    Garza hat aufgehört zu lachen. Es ist erstaunlich, wie schnell seine Augen sich mit Gewalttätigkeit füllen. »Warum wollte Tony Murphy, dass Sie die Asservatenkammer im Old Bailey ausrauben?«
    »Mr Murphy hat mir keinen Grund genannt.«
    »Aber Sie haben es trotzdem getan.«
    Sami sieht ein, dass es sich nicht lohnt zu lügen. Er erzählt Garza alles, erzählt noch einmal, was Murphy im Restaurant zu ihm gesagt hat und beim Hunderennen.
    Er erzählt ihm von Nadia und der Drogenhöhle und wie Dessie sich selbst in die Luft gejagt hat.
    »Als ich die Beweismitteltüten und den Namen Ihres Sohnes darauf gesehen habe, habe ich einfach angenommen, dass Murphy den Job für Sie gemacht hatte.«
    Garza dreht sein Gesicht zu den Glastüren. Licht fängt sich in den Aknenarben auf seinen Wangen, und sie sehen noch mehr wie Mondkrater aus.
    »Erinnern Sie sich an die beiden Herren, die Sie hergebracht haben?«
    »Ja, Sir.«
    »Wenn ich wollte, dass jemand Beweisstücke entwendet, dann hätten die das in zwanzig Minuten erledigen können, ohne so eine Schweinerei anzurichten wie Sie.«
    »Sie wollten also nicht, dass das Zeug gestohlen wurde?«
    »Nicht von Ihnen, Junge.«
    Sami spürt, wie seine Eingeweide ihn im Stich lassen. Er greift nach einer Kaffeetasse, aber seine Hand zittert zu sehr.
    »Wenn ich Ihnen glauben soll, Mr Macbeth, dann muss ich mich bei Ihnen entschuldigen«, sagt Garza. »Mr Murphy hat Sie erpresst. Verbuchen Sie es als lehrreiche Erfahrung.«
    »Ich schwöre, ich hatte keine Ahnung«, sagt Sami.
    Garza gibt ihm ein Zeichen, sich zu ihm herüberzubeugen. »Das lässt noch eine Frage offen. Warum wollte Murphy, dass Sie das Zeug stehlen? Mein Sohn hat sich in Schwierigkeiten gebracht. Ich besorge ihm einen guten Anwalt – den besten –, und ich werde seine Verteidigung finanzieren, aber wenn er für schuldig befunden wird, dann soll es so sein. Vielleicht ist es das, was er braucht.«
    »Das meinen Sie nicht wirklich«, sagt Sami.
    »Nein?«
    »Ich bin im Knast gewesen. Das Gefängnis lehrt einen nichts.«
    »Wollen Sie wieder in den Knast, Mr Macbeth?«
    »Nein, Sir.«
    »Das hört sich an, als hätten Sie etwas gelernt.«
    Garza lädt Sami ein, einen Spaziergang mit ihm zu machen. Vielleicht ist das der Moment, wo sie in den Garten gehen und er Sami eine Schaufel gibt, damit er sein eigenes Grab aushebt. Sie gehen am Stallgebäude vorbei und einen langen Weg zwischen leeren Gehegen entlang. An manchen Toren sind immer noch Schilder befestigt. Auf einem davon steht: Meerwasserkrokodile (Crocodylus porosus). Drinnen befindet sich ein brackiges Becken, das von Steinen und Unkraut umgeben ist.
    »Das Interessante am Meerwasserkroko sind seine Zähne«, erklärt Garza. »Sie sind nicht rasierklingenscharf, damit sie schneiden können. Sie sind wie Haken. Deshalb rollt ein Kroko sein Opfer umher und reißt das Fleisch heraus. Das Todesrollen. Manchmal ziehen sie den Kadaver unter Wasser und stecken ihn für ein paar Wochen unter einen Baumstamm oder einen Felsvorsprung, damit die Leiche weich wird, bevor sie sie fressen.«
    Sami schielt in das schlammige Becken. »Und Sie sind sicher, das hier keins mehr drin ist?«
    »Nach Whipsnade gekommen.«
    Garza öffnet das innere Tor, und sie gehen durch ein großes Grasgehege.
    »Was genau haben Sie aus der Asservatenkammer mitgenommen?«
    »Drogen und eine Waffe.« Sami erwähnt das Geld nicht.
    »Wo sind die Sachen jetzt?«
    »Ich habe sie.«
    »Wo?«
    »An einem sicheren Ort.«
    »Sind Sie absichtlich begriffsstutzig, Mr Macbeth?«
    »Nein, Sir, ich weiß nicht, was begriffsstutzig bedeutet. Murphy hat meine Schwester immer noch. Er will die Waffe unbedingt haben.«
    »Warum?«
    »Ich weiß es

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