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Bis einer stirbt

Bis einer stirbt

Titel: Bis einer stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Buettner
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in einem kleinen Häufchen braunen, matschigen Laubs. Er war nicht besonders groß und hob sich farblich kaum vom Untergrund ab. Nils bückte sich danach.
    Â»Ein Handy. Ist es …«
    Erschrocken nickte ich. Es war Pits Telefon, das sah ich auf den ersten Blick.
    Â»Sieht aus, als wenn jemand draufgetreten wäre«, sagte Nils. »Das Gehäuse ist beschädigt. Aber es scheint noch zu funktionieren.«
    Er probierte mehrere Tasten aus. Vorsichtig trat ich zu ihm. Gerade rief er die Anrufliste auf.
    Â»Das letzte Gespräch hat er mit … Moment, mit … dir geführt.«
    Der Schreck fuhr in mich wie ein Blitz.
    Nils begann, vorsichtig den Boden um die Stelle herum abzusuchen, an der das Handy gelegen hatte. Ich ließ ihn machen und beschäftigte mich stattdessen selbst mit dem Telefon. Ich wollte wissen, mit wem Pit vor mir gesprochen hatte. Zum Glück war der Nummernspeicher tatsächlich noch okay. Ich hoffte, dass sich so eine Spur zu meinem Bruder ergab.
    Als ich endlich den Eintrag las, wunderte ich mich: Ausgerechnet Benjamin, sein ehemals bester Freund, zu dem er so lange keinen Kontakt mehr gehabt hatte. Wenigstens hatte er versucht, ihn zu erreichen, mehr ließ sich ja nicht feststellen.
    Kurz entschlossen drückte ich die Nummer. Wenn mir einer die Antwort auf meine Fragen geben konnte, dann nur Ben. Aber ich scheiterte wie Pit zuletzt im Gespräch mit mir an dem Funkloch, das sich hier befand.
    Â»Wir müssen los!«, rief ich Nils hektisch zu.
    Mittlerweile hatte er sich immer weiter zwischen die kahlen Sträucher vorgearbeitet. Er wühlte mit den Fingern im verklebten Laub herum. Schließlich schien es, als habe er tatsächlich etwas gefunden. Aber ich wollte nur noch los. Ich musste mit Ben reden. So schnell wie möglich! Vielleicht hatte Pit ihm noch irgendwas gesagt, das uns helfen konnte, ihn zu finden. Die Hoffnung war klein, aber ich hatte keine andere.
    Â»Nun komm schon!«, rief ich. »Ich hab was Wichtiges entdeckt.« Ohne eine Antwort abzuwarten, lief ich los, Nils kam schnell hinterher.
    Â»Ich auch«, sagte er. Er konnte seine Aufregung kaum verbergen. Aber ich war nicht zu bremsen. Nils musste hinter mir her laufen. Trotz des holprigen Untergrunds war ich ziemlich schnell. Auch die Zweige, die mir immer wieder ins Gesicht peitschten, konnten mich nicht aufhalten. Ein Seitenblick verriet mir, dass Nils etwas Weißes in der Hand hielt. Schließlich erkannte ich ein Stofftaschentuch.
    Â»Nicht mal besonders sauber«, meinte ich zynisch. »Du solltest dir ein neues kaufen.«
    Â»Es hat Initialen«, meinte Nils unbeeindruckt.
    Â»Jetzt versteh ich!« Im Gehen blickte ich noch mal hinüber zu dem Stofflappen, konnte aber beim besten Willen nichts Bemerkenswertes daran entdecken. »Sicher deine Initialen: N.G. Und jetzt willst du es behalten. Weil du schon immer eine Rotzfahne mit deinen Initialen haben wolltest, deine Mutter es aber abgelehnt hat, dir welche hineinzusticken, da sie wegen ihrem stressigen Job einfach nie Zeit dazu hatte. Eine richtig dramatische Familiengeschichte.«
    Es tat mir gut, einfach nur Schwachsinn zu reden und Nils nebenbei eins zu verpassen. Es nervte mich, dass wir rumgeknutscht hatten.
    Â»Hörst du mir jetzt vielleicht einfach mal zu?« Stinksauer blieb er stehen. Ich ebenfalls.
    Â»Und, großer Meister?«, fragte ich gereizt. »Was ist nun mit diesem großartigen Taschentuch?«
    Â»Es riecht nach Chloroform«, meinte Nils. »Wahrscheinlich wurde jemand damit betäubt.« Erst jetzt bemerkte ich, dass er ganz blass geworden war.
    Â»Nicht schwer zu erraten, wer. Oder?«
    Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen, alles drehte sich, Ich musste mich ins Gras setzen. Hörte das denn nie auf? Ich war absolut am Ende meiner Kräfte. Nils pflanzte sich neben mich. Vorsichtig legte er den Arm um meine Schultern.
    Â»Wir finden ihn«, sagte er. »Ganz bestimmt. Und wir helfen ihm. Ich versprech’s dir.«
    Â»Was für Initialen hat das Taschentuch denn?«, fragte ich.
    Â»Drei Buchstaben und eine Zahl.«
    Verständnislos sah ich ihn an.
    Â»Man kann sie gerade noch lesen«, sagte er. »Der Lappen scheint ziemlich alt zu sein. Hier.« Er fischte das Tuch aus seiner Tasche und zeigte mir die mit groben Stichen aufgestickten Zeichen.
    Â» HGH  12«, las ich laut vor. »Vielleicht ein Doppelname?«
    Â»Und die

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