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Bis einer stirbt

Bis einer stirbt

Titel: Bis einer stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Buettner
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er vor. »Oder Fred?«
    Verdattert sah Ben mich an. »Woher weiß der denn, über was wir reden? Hattest du ein Mikro dabei oder so was?«
    Â»Ihr sucht einen Namen«, meinte Nils. »Du brabbelst irgendwelche Namen vor dich hin.«
    Â»Egal«, sagte Benjamin. »Jedenfalls hast du Recht. Fred, so heißt der Typ.«
    Nils und ich starteten ohne ein weiteres Wort.
    Â»Es kann auch sein«, rief Ben uns hinterher, »dass ich mich täusche! Mit Namen ist das immer …«
    Danach hörte ich nicht mehr, was er sagte.

16
    Â»Das Mädchen, das du für bekifft gehalten hast«, sagte ich zu Nils. Wir waren noch nicht lange unterwegs, als mir einfiel, wo ich kürzlich gehört hatte, dass ich jemandem angeblich ähnlich sähe. Und wem.
    Er korrigierte mich, obwohl er den Zusammenhang noch nicht kannte: »Die bekifft war.«
    Nachdem ich ihn in Bens Bericht eingeweiht hatte, war sonnenklar, dass alle Fäden in irgendeiner Weise im Moby Dick zusammenliefen. Denn Fred war ganz sicher in die Ereignisse verwickelt, die Kellnerin wahrscheinlich auch.
    Und Pit. So schnell wie möglich mussten wir ihn finden. Ich war mir sicher, dass er in großer Gefahr schwebte. Wir mussten um jeden Preis verhindern, dass er das nächste Opfer wurde.
    Das bedeutete, dass wir in jedem Fall auch Marlena einweihen mussten. Keine Möglichkeit durfte ungenutzt bleiben und natürlich verfügte die Polizei über die allerbesten.
    Auch Nils war klar, was die Stunde geschlagen hatte. Ich war kaum fertig mit Erzählen, als er sein Handy auch schon gezückt hatte.
    Â»Wir sind auf dem Weg zum Moby Dick «, informierte er Marlena. »Kommen gleich an.«
    Trotz rekordverdächtigem Tempo war er nicht außer Atem, während ich kaum noch Luft kriegte.
    Â»Sie schickt Remmers«, sagte er. »Er kommt sofort.«
    In meinen Ohren hörte sich das eher enttäuschend an. Ich hatte gedacht, dass die Polizei den Laden mit ein paar bewaffneten Einheiten stürmen würde, eben das volle Programm. Schließlich ging es um die Aufklärung zweier Morde und zusätzlich darum, einen dritten zu verhindern. Dass diese Gangster nicht gerade zimperlich waren, hatten sie deutlich genug bewiesen. Nils erriet meine Gedanken.
    Â»Sie meint«, sagte er, »dass ein besonnenes Vorgehen jetzt am klügsten ist.«
    Â»Glaubt sie uns nicht?«, fragte ich enttäuscht.
    Â»Jedes Wort«, meinte er. »Aber gerade deshalb befürchtet sie Kurzschlusshandlungen der Gang, wenn die sich plötzlich unter Druck gesetzt fühlen.«
    Das leuchtete mir ein und ich gab klein bei.
    Â»Remmers«, sagte Nils, »wird Fred unter einem Vorwand mit aufs Revier nehmen. Erst da nehmen sie ihn dann in die Mangel.«
    Endlich waren wir angekommen. Bevor ich die Tür vom Moby Dick aufmachte, atmete ich mehrmals tief durch. Ich wollte da drinnen nicht gleich alle Blicke auf mich ziehen, nur weil ich hechelte wie eine Blöde.
    Ich sah sofort, dass niemand hier war, den ich kannte. Auch die Frau hinter der Theke war mir fremd. Sie war über dreißig und stark blondiert. Freundlich lächelte sie uns an. Wir steuerten direkt auf sie zu, was sie sehr zu wundern schien.
    Â»Hallo«, sagte ich. »Ist Fred gar nicht da?«
    Sie betrachtete mich ohne jedes Misstrauen. Sie hatte einen großen Busen und leuchtend blaue Augen. Wir setzten uns auf zwei Barhocker.
    Â»Fred hat heute seinen freien Tag.«
    Â»Es ist wirklich wichtig«, drängte ich. »Sie haben doch bestimmt seine Telefonnummer.«
    Â»Allerdings.« Sie nahm ihre glimmende Zigarette vom Aschenbecherrand, zog einmal daran und legte sie zurück. »Aber die kann ich euch nicht geben. Er will keinesfalls gestört werden. Strikte Anweisung. Selbst wenn das Finanzamt kommt, sagte er, oder die Bullen vor der Tür stehen. Dann allerdings schon mal gleich gar nicht.« Das sollte wohl wie ein Scherz klingen, was aber schlecht gelang.
    Nils schaute auf seine Uhr. Jeden Augenblick mussten wir mit dem Auftauchen von Remmers rechnen. Plötzlich blitzte es abenteuerlustig in Nils’ Augen. Er hatte irgendwas vor.
    Â»Eigentlich wollen wir auch gar nicht direkt zu Fred«, sagte er, »sondern zu ihrer Schwester hier.« Er deutete knapp auf mich.
    Â»Die Ähnlichkeit ist mir gleich aufgefallen«, meinte die Frau. »Nina ist also deine Schwester?« Sie betrachtete mich eingehend. Das Blau

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