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Bis einer stirbt

Bis einer stirbt

Titel: Bis einer stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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unter die Lupe zu nehmen.
    »Zu schwer«, sagte Pit sicher. »Das Ding kriegen wir nie im Leben hoch.«
    »Wir müssen es versuchen«, schaltete sich unerwartet Nina ein. »Nils hat Recht. Es ist unsere einzige Chance. Dass Fred uns hier wieder rausholt, können wir knicken.«
    Schließlich machten wir uns an die Arbeit.
    »Das erste Stück ist das schwerste«, sagte Nils. »Wenn wir das erst geschafft haben, geht der Rest auch.«
    Fakt war, dass wir die Platte zuerst ungefähr fünfzehn Zentimeter anheben mussten, bevor wir sie zur Seite schieben konnten. Ich konnte dabei natürlich nur einen Arm benutzen und auch Pit war nicht gerade in der Form seines Lebens. Trotzdem schafften wir es mit vereinten Kräften, die Platte ein Stück anzuheben. Aber es reichte bei Weitem nicht. Mit leisem Krachen fiel sie zurück.
    »Wir müssen es schaffen«, sagte Nils. »Sonst sind wir erledigt.«
    Wir versuchten es ein zweites Mal, wieder nichts. Völlig entmutigt ließen wir uns auf den Boden sinken.
    »Hab ich es nicht gesagt?«, meinte Pit trocken. »Hier raus gibt es keinen Weg.«
    »Natürlich gibt es den«, entgegnete Nils und dachte darüber nach, welcher das sein könnte. »Vielleicht ist Remmers uns doch gefolgt.«
    »Der Bulle?«, fragte Nina und schüttelte trüb den Kopf. »Keine Chance. Das hätte ich auf jeden Fall gesehen. Ich hatte alles hinter uns im Blick.«
    »Ja dann.« Nils sprang wieder auf. Er war schier unermüdlich. »Dann gibt es nur eins. Versuchen wir es weiter.«
    »Aber das ist doch zwecklos«, jammerte Pit. Er war total erschöpft.
    Nils setzte sich wieder, nachdem er noch einmal kurz und erfolglos versucht hatte, die Platte anzuheben. Ich rutschte ein Stück zu ihm rüber und legte den Kopf auf seine Schulter.
    »Ich glaub, das war’s«, sagte ich leise. »Wir werden sterben, ganz sicher.«
    »Das glaube ich auch.« Diese Worte ausgerechnet aus Nils’ Mund gaben mir den Rest. Dann fügte er hinzu: »Aber frühestens in sechzig Jahren.«
    Das sollte aufmunternd klingen, aber irgendwie tat es das überhaupt nicht.

19
    »Seid mal ruhig!«, flüsterte plötzlich Nils und presste sein Ohr gegen die Steinplatte. Ich schätzte, dass mindestens eine Stunde vergangen war, auch wenn mein Zeitgefühl kaum noch existierte.
    »Da oben ist irgendwer«, sagte Nils. »Ich hör es ganz deutlich.« »Wer wohl?«, fragte Pit genervt. »Fred natürlich.«
    In Ninas Augen trat ein Glitzern.
    »Und wenn schon?«, fragte Nils. »Dann müssen wir ihn eben dazu bringen, die Platte noch mal zur Seite zu schieben. Solange nur er da ist, ist er unsere einzige Chance.«
    Er fing an, wie ein Irrer um Hilfe zu schreien. Nach kurzem Zögern machten wir anderen mit. Es schien sinnlos, machte aber immer noch mehr Sinn, als gar nichts zu tun. Und dann passierte das Wunder: In den Atempausen hörten wir, wie oben die Steine von der Platte gerollt wurden.
    »Seht ihr!«, stieß Nils hervor. »Er fragt sich, was hier los ist, und will nachsehen. Jetzt kommt es drauf an, dass wir ihm keine Gelegenheit mehr lassen, die Platte zurückzuschieben. Das darf einfach nicht passieren, hört ihr, unter keinen Umständen! Sonst ist es vorbei.«
    Keine halbe Minute später ging oben knarrend die Luke auf.
    »Das ist Fred!« Ninas Stimme überschlug sich. »Er will mich doch rausholen. Ich hab’s gewusst. Er liebt mich. Freddy, Schatz, ich komme.«
    Wir anderen nahmen uns Nils’ Mahnung zu Herzen und waren, je nach Möglichkeit, auf dem Sprung. Selbst Pit, der eigentlich keinen Funken Kraft mehr hatte. Aber auch ihm war klar, was die Stunde geschlagen hatte. Dann erschien oben in der Öffnung ein Gesicht. Zuerst glaubte ich an eine Halluzination, denn was ich erblickte, konnte nicht die Wirklichkeit sein. Erst als Nina verzweifelt anfing zu heulen, wusste ich, dass ich richtig sah.
    »Wer ist da unten?«, rief Marlena. »Nils, bist du es? Klara?«
    »Wie kommst du denn hierher?«, fragte Nils. Auch er war fassungslos.
    »Die Taxifahrerin«, sagte Marlena. »Sie hat gemerkt, dass etwas nicht stimmt.«
    »Du musst sofort einen Krankenwagen rufen«, meinte Nils. »Klara und Pit sind verletzt.«
    Marlena telefonierte kurz. Als Erstes schickten wir Pit nach oben.
    »Sie hat ein paar Fetzen eures Gespräch mitbekommen«, fuhr Marlena fort, als wir alle oben waren. »Oder vielleicht auch ein bisschen mehr als nur ein paar Fetzen. Obwohl sie offenbar nicht besonders gut hört. Jedenfalls hat sie uns alarmiert.«
    »Womit sie uns allen das Leben

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