Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas

muss oder umgekehrt, und dann hat man ein Vorzeichen übersehen … Frau Hohlmeier, und schon hat man einen Untersuchungsausschuss am Hals.
    Aber was die Frau Bause da unterstellt hat, dass Sie lieber als Beschuldigte in diesen Untersuchungsausschuss kommen, weil Sie dann lügen können, geh, das wär doch einfach … ich glaube, sie meint es auch gar nicht so.
    Die Frau Bause hätte Sie gern als Zeugin geladen. Aber das wäre schwierig geworden, weil als Zeuge muss man etwas beobachtet haben, damit man darüber berichten kann, und vor allem muss man sich daran erinnern können. Drum ist es schon klüger, dass Sie als Beschuldigte kommen dürfen.
    Die Frau Bause muss allerdings jetzt a bisserl aufpassen, was sie fordert, denn die grünen, die machen ja jetzt grade selber ihre ersten Erfahrungen mit einem Untersuchungsausschuss.
    »Drum wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle!« (Paulus an die Korinther, Vers 10,12)
    Unser Außenminister soll ja irgendwie, ohne dass er es bisher so genau weiß, in diese Visa-Affäre verwickelt sein. Da müssen sie sich jetzt gut überlegen, oder er da besser als Zeuge oder als Beschuldigter erscheinen soll. Er weiß es nicht. Jetzt wartet er ab, was der Untersuchungsausschuss ans Tageslicht bringt, und dann weiß er nachher ganz genau, was er vorher nicht wissen hat können.
    »Erst nach der Tat begreift der Tor, was er getan.« Ich weiß jetzt nicht, wer das gesagt hat, aber da unser Außenminister kein Tor ist, kann er gar nicht begreifen, was er getan hat.
    Frau Bause, ihr grünen mausert’s euch ja grade zu einer echten Partei mit diesem angeblichen Volmer-Erlass. Menschenhandel und Zwangsprostitution, da habt ihr euch einiges vorgenommen. Statt klein mit einer Parteispendenaffäre anzufangen, gleich ins internationale Bandengeschäft einsteigen. Sie wollten sich nicht lumpen lassen. Fürs Erste nicht schlecht.
    Nur, jetzt seids ihr an der Regierung, da habt ihr doch noch ganz andere Möglichkeiten. Im Waffenhandel, da läge noch was rum. Der Pfahl sitzt in Augsburg, da wären einige Aufgaben vakant.
    Zumal der Raum Augsburg insgesamt eine Aufwertung erfährt. Da sind drei neue Flughäfen im gespräch. Lagerlechfeld, Penzberg und am Memminger Berg auch noch einer. Jeder Abgeordnete mag da einen kleinen Flughafen haben.
    Ohne Flughafen ist eine Stadt heutzutage wirtschaftlich nicht mehr tragbar. Deshalb braucht jetzt auch Hof dringend einen internationalen Flughafen.
    Die Achse Augsburg-Hof (eine Schieflage mitten durch Bayern) spielt eine zentrale Rolle in den Überlegungen der bayerischen Sparpolitik. Jeder, der einmal in Hof war, der merkt sich schon bei der Ankunft, wie er da wieder wegkommt. Diese Überlegung hat sich tief in die Köpfe der Hofer Stadtväter eingebrannt, und die überlegen jetzt auf Teufel komm raus, wie sie ihren Flughafen zu einem europäischen Luftfahrtdrehkreuz ausbauen können.
    Hat auch keiner was dagegen, aber sie wollen dafür ein Geld vom Wiesheu haben. Was machst jetzt da als Wirtschaftsminister? Besonders, wenns’d grad erst erfahren hast, dass Bayern von den alten Bundesländern das schwächste Wirtschaftswachstum 2004 gehabt hat, wie eine Untersuchung des Londoner Instituts NTC besagt.
    Da haben Sie, Herr Wiesheu, super gekontert. Sie haben gesagt, das wäre »eine klassische Tartarenmeldung«.
    Diese Presseagentur kennen wir gar nicht. Aber die Tartaren sind doch dieses wilde Reitervolk. Eine Tartarenmeldung wird dann vermutlich per Pferd überbracht.
    »Sie werden sehen, nächste Woche sieht die Welt schon wieder ganz anders aus«, haben Sie uns beruhigt. Weil da kommen wieder die klassischen Eisenbahnermeldungen aus dem Hause Wiesheu und Co. und da ist dann wieder von der Wirtschaftslokomotive Bayern die Rede, auch wenn es nur ein kleines Schnauferl ist, gell!
    Die grünen haben gesagt: Die sollen den Mund nicht so voll nehmen. Liebe grüne, das ist halt auch immer eine Frage der größe. Ein kleines Mündchen ist selbstverständlich schneller voll als eine große Klappe.
    Zu Hof haben Sie, Herr Wiesheu, ja gesagt, dass Sie da Risiken sehen. Aber da sind Sie nicht allein, die ADL, die Vereinigung der Deutschen Luftfahrtunternehmen, mag gar nicht von Hof aus starten. Aber der Schnappauf, der braucht noch ein bissl, bis er es auch so sieht. Die Sicht ist bei ihm insgesamt schlechter. Das liegt nicht an ihm, sondern an dem Hofer Kasperltheater, und unser Schnappi ist das Krokodil da drin. 300 Beamte hat er für Hof erbeutet. Die