Bis hierher und weiter - Mit allen Nockherberg-Reden von Bruno Jonas
kann, ist man fein raus. »Ein jeder tue seine Arbeit, wie ihm der Herr befohlen …«
Und nun hat der Herr eben einen anderen Arbeitsplatz für dich! Wir wissen nur noch nicht, wo.
Protestanten, gell, also Menschen mit evangelischem glauben, sind da in der konkreten Situation schon schwieriger zu handhaben. Der Protestant ist oft angefüllt mit Widerspruchsgeist. grade, wenn er aus dem Osten Deutschlands kommt, reagiert er oft unklug und lutherisch in der Niederlage. Er neigt zu Anspruchsdenken und hält fest an dem glauben, der Staat müsste für ihn sorgen. Staatsgläubigkeit ist ein lästiger glaube. So was wie Eigeninitiative kommt bei den sozialistisch geprägten Lutheranern kaum vor. Im Osten. Im Westen ist es wieder anders. Die Evangelischen, die im demokratischen Westen aufgewachsen sind, können sehr ehrgeizig sein in der Durchsetzung ihrer Ziele. Sind immer wahnsinnig betroffen und unheimliche gutmenschen. Wollen immer die Welt retten. Kleiner haben sie es nicht. Politisch kommen die meistens aus der SPD oder von den grünen. Obwohl bei den grünen mehr das Esoterische, das Fernöstliche daheim ist. Das Buddhistische schlägt da oft durch. Da muss man schon unterscheiden. Es kam da schon zu komischen Situationen bei Entlassungsgesprächen. Ich habe es schon erlebt, dass da einer steht und sagt: »Hier steh ich und ich kann nicht anders!« Da musste ich natürlich lachen. Nur der Betroffene hat nicht gelacht. Darum war es umso komischer, weil entlassen werden musste er trotzdem.
Sehr gute Erfahrungen haben wir mit Muslimen gemacht. Also, genauer gesagt, mit muslimischen Frauen. Wir haben da einen Feldversuch laufen, und die ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Wir haben festgestellt, Frauen, die mit Kopftuch in das Unternehmen kommen, um zu arbeiten, fügen sich willig ein in den Produktionsprozess, wenn sie in einer patriarchalen Familie aufgewachsen sind, das heißt einer Familie, wo der Mann das Sagen hat. Diese Frauen wissen, was ein Befehl ist. Solche Mitarbeiterinnen können wir empfehlen. Da haben wir auch nichts gegen das Kopftuch. Bei Muslimen beiderlei geschlechts raten wir nur zu verstärkter Aufmerksamkeit. Man sollte den gürtel im Auge behalten. Wenn sich daran kleine Handgranaterl befinden, sollte man mit der Entlassung nicht mehr warten.
Man sollte grundsätzlich beim Einstellungsgespräch bereits an die Entlassung denken. Denn nur bei der Entlassung kommt der wahre Kern des Charakters zum Vorschein. Wenn einer einen Job bekommt, ist die Stimmung positiv. Eine objektive Beurteilung des Charakters ist da kaum möglich. Wenn wir allerdings die Entlassungssituation beim Einstellungsgespräch antizipieren, also gedanklich vorwegnehmen, bekommen wir einen realistischen Eindruck von der Person. Deshalb raten wir bei personalen Entscheidungen immer, von der Entlassung in der Zukunft in die gegenwart zu denken. Ich sage immer: Wer bei der Einstellung an die Entlassung denkt, denkt realistisch. grundsätzlich müssen wir die Prozesse vom Ende her bedenken. Immer von hinten nach vorne, dann liegen wir richtig. Das gilt im Privaten genauso wie im geschäftlichen!
Aber, und das ist jetzt ganz wichtig, im geschäft richten Sie alleine gar nichts aus. Sie brauchen Support und Commitment.
Netzwerk
Deshalb verfügen wir bei der Munich Consulting Company 2000 über ein äußerst effektives Netzwerk - früher hat man dazu in Bayern Spezlwirtschaft gesagt. Unser Netzwerk setzt sich zusammen aus hoch qualifizierten Persönlichkeiten, die in der Peripherie des Unternehmens ihren Support auf einer Stand-by-Position jederzeit anbieten. Dazu gehören ehemalige Bundestagsabgeordnete wie Oswald Metzger von den grünen oder FDP-größen wie Hans-Dietrich genscher. Aber auch Vorbestrafte wie graf Lambsdorff, dessen Name im Osten Deutschlands in der Immobilienbrache nach wie vor einen sehr guten Klang hat. Friedrich Merz ist dabei, und auch einige SPD-Leute sind uns zu Diensten, die namentlich nicht öffentlich genannt werden möchten. Sozialdemokraten sind diesbezüglich a bissl gschamig.
Nebenbei gesagt, ich war ganz zu Anfang meines Werdegangs kurz in der SPD. Ich kann das aber erklären. Ich war jung, ich war begeisterungsfähig, ich hatte Ideale. gerechtigkeit, Solidarität, so was halt, was man halt so an Idealen mit sich rumschleppt, wenn man jung und feurig ist. Intellektuelle Akne! Aber ich bin dann wieder ausgetreten. Ich finde, das spricht für meine schnelle Auffassungsgabe, für meine
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