Bis wir uns wiedersehen (German Edition)
damals geschrieben hat. Die Mails, die Briefe, die Postkarten und die SMS. Sie hat tatsächlich all die SMS, die wir uns getippt hatten, in ein Notizbuch übertragen und mir kurz vor unserem Treffen geschickt - als Erinnerung an die Zeit, als wir uns kaum kannten, und doch schon geliebt hatten, stand in dem Brief, der bei dem Buch dabei war. So - und jetzt werde ich nach oben gehen mich für meine VERABREDUNG mit Scarlett bereitmachen! Und morgen werden wir uns mal über deine Probleme mit Ellen unterhalten!"
Als Scarlett und Carrie um kurz nach acht am Times Center ankamen, herrschte dort schon reges Treiben. Im großen Saal des Veranstaltungszentrums fand der Empfang nach dem Run statt, bei dem auch die Spende an das Zentrum für Herzkrankheiten offiziell übergeben werden sollte. Überall tummelten sich Kellner mit Tabletts, auf denen entweder Champagnergläser oder aber kleine Appetithäppchen drapiert waren. Am vorderen Ende des Raumes gab es eine Bühne, auf der eine Band im Moment Glenn Millers "In the Mood" spielte.
"Ich liebe diesen Song", sagte Scarlett, als sie und Carrie den Saal betraten.
"Das sagst du jedes Mal, wenn wir irgendwo Glenn Miller hören", entgegnete Carrie und hielt nach einem Kellner Ausschau, der Champagner servierte.
Die beiden Frauen gingen durch den Saal, unterhielten sich mit dem ein oder anderen Gesicht und stellten sich dann an einen freien Stehtisch, um ihren Champagner zu trinken.
"Hast du ihn schon entdeckt", fragte Carrie nach einer Weile.
"Ich bin nicht seinetwegen hier", log Scarlett.
"Das beantwortet aber nicht meine Frage!"
"Ich wusste gar nicht, dass ich hier beim Kreuzverhör bin!"
"Uuuh, Kreuzverhör - du bemächtigst dich also schon seinem Fachjargon!" Carrie grinste.
"Du bist unausstehlich. Außerdem ist er Staatsanwalt und kein Cop. Warum sind wir gleich nochmal befreundet?"
"Dort vorne, das ist der doch, oder", fragte Carrie, ohne auf Scarletts Frage einzugehen. Scarlett sah zum Eingang, wo sich eine Traube Menschen ihren Weg in den Saal bahnte. Unter ihnen war ein groß gewachsener, dunkelhaariger Mann in dunklen Hosen und einem weißen Hemd, dessen oberster Knopf geöffnet war. Charlie. Scarletts Herz setzte einen Takt aus, als sie ihn sah. Er sah einfach umwerfend aus. Er wirkte so weltmännisch, selbstbewusst und erwachsen, wie Jay es in all den Jahren ihrer Beziehung nie getan hatte. Für einen Moment schalt sie sich, nicht ständig jeden mit Jay zu vergleichen. Jay war nicht das Maß aller Dinge. Charlie hingegen....sie war kurz davor, wegzuschmelzen.
"Ja, das ist er", stammelte sie und merkte, wie ihr heiß wurde.
"Und DU willst mir erzählen, dass du nicht in ihn verknallt bist", grinste Carrie. "Du bist gerade knallrot geworden!"
"Okay, ich finde ihn interessant...und du musst zugeben, er sieht echt gut aus", sagte Scarlett, die ihre Deckung nun vollends fallen ließ.
"Stimmt, er ist echt heiß", bestätigte Carrie.
Beide Frauen hafteten mit ihren Blicken an Charlie, der mit einem Glas Champagner in der Hand durch den Saal kam und sich seinen Weg durch die Menge bahn nach einer Weileteatte. Einige Meter, bevor er vor ihnen stand, sah er die beiden und seine Mine hellte sich auf. Er hielt schnurstracks auf den Stehtisch zu, setzte ein charmantes Lächeln auf und war insgeheim aufgeregt wie ein kleiner Junge vor dem Weihnachtsbaum, als er Scarlett sah.
Sie trug ein hübsches, aquafarbenes Seidenkleid, das figurbetont geschnitten war, sich sanft um ihren Körper schmiegte und mit ihren blauen Augen um die Wette strahlte. Ihr Haar war kunstvoll hochgesteckt, nur einige Strähnen fielen in ihr Gesicht. Sie sah aus, wie eine Puppe, die ein Künstler perfekt erschaffen hatte.
"Mein Gott, sie sehen einfach wunderbar aus", war das erste, was er herausbrachte, als er vor den beiden Frauen stand. Ein klein bisschen klang er so, als würde er vor einem Götzen stehen und ihn anhimmeln.
"Vielen Dank Charlie. Schön, dass sie gekommen sind", sagte Scarlett. Ihr Herz machte einen Sprung, bei dem Kompliment, das Charlie ihr zur Begrüßung gemacht hatte.
"Nachdem ich heute nachmittag beim Run fast abgekratzt wäre, konnte ich mir das einfach nicht entgehen lassen", lachte er. "Haben sie den Lauf denn abgeschlossen?"
"Ja, zweiundneunzig Minuten siebenundzwanzig Sekunden", antwortete Scarlett. Sie genoss die Nähe zu Charlie, obwohl er nur neben ihr stand und sich mit ihr
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