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Bis zum bitteren Ende

Bis zum bitteren Ende

Titel: Bis zum bitteren Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jak Koke
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farbigen Landschaft des Astralraums. Lebenskraft strahlte auf der Astralebene Licht ab - Auren, die für jedes Lebewesen einzigartig waren.
    Der astrale Himmel hatte eine durchgängig violette Farbe, während Ryan die Auren der Insassen der Hubschrauber vor sich suchte. Er konnte seinen Geist nicht aus dem Körper lösen, aber sein Blick war scharf, und das Drachenherz machte ihn noch schärfer, da es seine Astralsinne verstärkte.
    Doch trotz der Kraft des Herzens befand sich die Aura von Burnout und Lethe am Rande seiner Wahrnehmungsfähigkeit. Auf diese Entfernung war sie so schwach, daß er sie durch das Seitenfenster eines der fliehenden Hubschrauber kaum ausmachen konnte.
    Lethe, projizierte Ryan seine Gedanken in Richtung der Aura. Lethe, antworte, wenn du mich hören kannst.
    »Ryan Mercury, bist du das?« kam die Antwort. »Wir sind gefangen.«
    Ich bin hinter euch, Lethe. Ich versuche eure Häscher aufzuhalten.
    »Ich bin nicht wichtig«, sagte Lethe. »Du darfst deine Kräfte nicht vergeuden. Du mußt eine Möglichkeit finden, das Drachenherz auf die Metaebenen zu bringen und es Thayla zu geben. Sie braucht es. Ich dachte, du seist dazu fest entschlossen.«
    Das bin ich auch. Es ist jetzt mein einziges Ziel. Aber ich hätte gern, daß du mir dabei hilfst, Lethe.
    »Du brauchst meine Hilfe nicht«, sagte Lethe. »Ich weiß nicht, wie ich das Herz an der Barriere vorbei und auf die Metaebenen schaffen soll. Außerdem bin ich jetzt in diesem Körper gefangen und mit seiner Seele verschmolzen. Du mußt diesen Auftrag allein erfüllen.«
    Ein Kampfflugzeug schoß links an Ryan vorbei, ein rot-schwarzer Streifen vor dem neutralen violetten Hintergrund des Astralraums.
    »Ryan Mercury«, fuhr Lethe fort, »du bist alles, was du brauchst. Es tut mir leid, daß...«
    Eine Rakete explodierte in ihrer Nähe und ließ den Hubschrauber erzittern. Dhin riß den Hubschrauber herum, während er einen Strom unflätiger Ausdrücke von sich gab.
    Ryan kehrte in die physikalische Welt zurück und wandte sich an den Ork-Rigger. »Was war das?«
    »Eine der UCAS-Maschinen hat eine Rakete abgeschossen, die uns beinahe vom Himmel geholt hätte«, sagte Dhin. »Verdammte Amateure.«
    »Nicht ganz«, meldete Jane sich über den Lautsprecher. »Das war ein Warnschuß, Ryan. Die Azzies und die UCAS haben einen Handel abgeschlossen. Du ziehst dich besser zurück.«
    Eine weitere Explosion erschütterte den Hubschrauber, deren Gewalt Ryans Zähne klappern ließ. »Sie haben jemanden geschmiert? Ich hoffe, es war nicht ganz so leicht.«
    Janes Stimme war voller Frustration. »Niemand wurde geschmiert. Die Azzies behaupten, Burnout sei Eigentum der Aztechnology Corporation und von einer abtrünnigen Fraktion gestohlen worden, der die UCAS dadurch, daß sie ihn in einer Bundesanstalt verwahrt hätten, geholfen und Vorschub geleistet hätten. Der Konzern hat ernsthafte Vergeltungsmaßnahmen für den Fall angedroht, daß ihnen nicht gestattet wird, ihren experimentellen kybernetischen Organismus‹ zurückzuholen.«
    Dhins Stimme klang harsch. »Entschuldige meine Ausdrucksweise, aber das ist ein Haufen stinkender Drachendrek!«
    »Dhin«, sagte Ryan, »flieg uns zum Anwesen zurück. Jane, tu alles, was du kannst, um festzustellen, wohin sie Burnout bringen.«
    »Verstanden«, kam Janes Antwort, während Dhin erleichtert Schub wegnahm und die Maschine in eine Rechtskurve legte.
    Ryan wechselte wieder in den Astralraum und versuchte den Kontakt mit Hilfe des Drachenherzens wiederherzustellen. Lethe... Lethe, wenn du mich hören kannst... danke. Danke, daß du mir das Leben gerettet hast.
    Er bekam keine Antwort. Die Hubschrauber der Azzies waren schon zu weit entfernt.
    Drek, dachte Ryan. Er hatte auf Lethes Hilfe gehofft.
    Seit der Geist ihm das Leben gerettet hatte, indem er ihn unter die Wasserstrahlen der Sprinkleranlage beförderte, war Ryan der Ansicht, daß er Lethe brauchen würde. Im tiefsten Innern wußte er, daß sein Auftrag ohne die Hilfe des in Burnout eingesperrten Geistes viel schwerer zu erfüllen sein würde.
    Vielleicht überhaupt nicht.

2
     
    Nadja Daviar stand auf dem Balkon der Penthouse- Suite im Watergate Hotel und spürte, wie die morgendliche Hitze sie einhüllte wie ein erstickendes feuchtes Tuch. Washingtons Innenstadt versprach heute wieder eine Sauna zu werden. Nach der Explosion in der letzten Nacht auf Dunkelzahns Anwesen in Georgetown hatte Nadja beschlossen, ihre Arbeit für die Draco Foundation in der

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